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Wandergenuss
wandern

Wandern Chiemsee-Alpenland: Von Prien nach Gstadt

Anspruch:
leicht
Dauer:
04:00 Std.
Länge:
14.5 km
Aufstieg:
20 m
Abstieg:
20 m

Auf dem klassischen Chiemsee-Uferweg. Das ist die klassische Chiemsee-Wanderung - nirgendwo sonst erlebt man das »bayerische Meer« so unmittelbar und so vielfältig. Der Weg führt immer wieder dicht am schönen Ufer entlang und schenkt uns traumhafte Ausblicke auf die beiden Chiemsee-Inseln.

Beschreibung

Königliche Einblicke 

Wir beginnen unsere Wanderung an der Schiffsanlegestelle im Priener Ortsteil Stock und gehen auf der Uferpromenade zum See. Dort beginnt der Chiemsee-Ufer­weg, der uns bis Gstadt führen wird. Beim Hallenbad Primavera nehmen wir den Erlenweg, der rasch in einen Fußweg übergeht. Wenn wir auf die Herreninsel schauen, so sehen wir in einer großen künstlichen Schneise das Königsschloss. Das war von König Ludwig II. durchaus so gewollt, man sollte sein Schloss schon von weitem bewundern können. Näher durfte man allerdings nicht kommen, die Herreninsel war zu seiner Zeit für jeden Besuch gesperrt.

Jetzt führt unser Weg durch den breiten Schilfgürtel des Sees, der durchwegs als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen ist. Wir passieren die Fischräucherei Winklfischer und kommen zur »Fischhütt’n«. Beides sind einfache Fischgaststätten mit Selbstbedienung, die aber unglaublich guten und absolut fangfrischen Fisch aus dem See bieten.

Zur Bucht von Schafwaschen 

Bei der »Fischhütt’n« knickt der Weg links vom See ab, und wir treffen auf die Kläranlage, die wir nach rechts umgehen. Dann wandern wir wieder parallel zum Seeufer auf einer Birkenallee über den verlandeten Seegrund. Auf einer hohen Brücke überqueren wir einen Seitenarm der Prien, dann geht es nach links zur nächsten Brücke, die uns über den Hauptarm der Prien bringt.

Die Prien hat hier eine große Landzunge angeschwemmt. Diese schiebt sich so weit in den Chiemsee, dass nördlich davon die Schafwaschener Bucht entstanden ist. Vorbei an dem beliebten Badestrand mit seinem Kiosk führt unser Weg durch den Schilfgürtel zunächst nach Norden, dann wendet er sich im großen Bogen nach links und trifft auf einen breiteren Weg, der uns rechts nach Schafwaschen führt.

Am Gasthof Seehof vorbei erreichen wir die Hauptstraße Rimsting–Seebruck, in die wir ebenfalls rechts einbiegen. Nach gut 300 Metern hat der Autoverkehr ein Ende. Rechts (beschildert »Chiemsee-Uferweg«) beginnt ein Fußweg durch das Schilf, der zur Halbinsel Sassau führt. Diese Seebucht, die wir jetzt umwandert haben, ist die Schafwaschener Bucht. Hier ist das Wasser ganz flach und damit schon im Frühsommer angenehm warm und ideal für eine Badepause.

Breitbrunn und Urfahrn 

Bei einem kleinen Wanderparkplatz überqueren wir die Zufahrt nach Sassau und wandern auf dem Feldweg schräg links, um nach ca. 200 Metern rechts ins Landschaftsschutzgebiet abzubiegen. Wieder am Seeufer passieren wir in Kailbach ein paar Fischerhäuser, die sich zu respektablen Pensionen gemausert haben, und steigen ein paar Meter aufwärts zum Strandbadpavillon von Breitbrunn.Von dort wandern wir weiter vor bis zur Spitze der Halbinsel Urfahrn. Wir sind jetzt genau gegenüber der Herreninsel, und durch die Bäume schaut der alte Dom des säkularisierten Klosters zu uns herüber. Ein Gedenkstein erinnert daran, dass von dieser Stelle aus der bayerische König Ludwig II. zum ersten Mal auf die Insel übergesetzt ist.

Wir wenden uns kurz nach links, dann führt der Weg zwischen Häusern hindurch erneut ans Ufer. Vorbei an einigen Jachthäfen erreichen wir wieder das Nordende der Bucht, in diesem Fall die Mühlner Bucht.

Nach Gstadt 

Vor dem Restaurant Oberleitner geht es dann wieder nach rechts und nun immer mehr oder weniger dicht am Seeufer entlang. Auf der Höhe über dem Ufer stehen prächtige Villen, die noch aus einer Zeit stammen, in der man die Grundstücke nicht nach Quadratmetern, sondern nach Tagwerk kaufte. Fast alle diese Häuser waren früher Sommerwohnungen, inzwischen sind sie ganzjährig bewohnt. Der »Ganszipfel«, ein markant in den See hineinragendes Uferstück mit Aussichtsturm, lässt uns dann weit über das glitzernde Wasser auf die Fraueninsel mit ihrem Kloster schauen. Dann erreichen wir Gstadt, wo unser Fußmarsch zunächst endet.

Zur Fraueninsel 

Dort schauen wir als Erstes, wann das nächste Schiff zur Fraueninsel hinüber ablegt. Wenn noch Zeit ist, können wir in einem der Strandpavillons ganz bequem darauf warten. Dann setzen wir von Gstadt aus mit dem Schiff auf die Fraueninsel über.

Egal, ob wir nun rechts oder links um die Insel gehen – alle Wege führen zur altehrwürdigen Abtei der Benediktinerinnen, die ihren historischen Ursprung im ausgehenden 1. Jahrtausend hat. Aber auch die malerischen Fischerhäuser mit ihren blumengeschmückten Gärten und die netten Einkehrmöglichkeiten schenken der Insel ein bezauberndes Flair. Wir sollten auch nicht vergessen, den höchsten Punkt der Insel mit den uralten Linden zu besuchen – man erreicht ihn am einfachsten vom Inselfriedhof aus durch den Durchgang der Torhalle.

Nach der Besichtigung geht es von der Fraueninsel wiederum mit dem Schiff zurück bis nach Stock bei Prien.

Touren-Charakter

Einfache, aber längere Ganztageswanderung, größtenteils auf Wanderwegen, die auch von Radfahrern benutzt werden. Wenig Schatten; auch im Winter begehbar. Bademöglichkeiten. Rückfahrt mit den Chiemsee-Schiffen, Zwischenstopps möglich

Ausgangspunkt

Prien/Stock, Uferpromenade

Endpunkt

Prien/Stock, Uferpromenade

Route

Bis Schafwaschen 1 Std., Strandpavillon Breitbrunn 1 Std., Gstadt 1.30 Std., Fraueninsel 30 Min.

Tipp

Vergessen Sie in der warmen Jahreszeit auf keinen Fall ein Mückenschutzmittel mitzunehmen, und überprüfen Sie vorher die Abfahrtszeiten der Schiffe in Gstadt, auf der Fraueninsel und auf der Herreninsel!

Die Fraueninsel im Chiemsee

Im Chiemsee liegen drei Inseln: die Herreninsel mit ihrem Ludwigsschloss, die Fraueninsel mit dem Kloster und schließlich noch die kleine unbewohnte Krautinsel, auf der sich nur ein paar Äcker der Fischer finden. Funde haben Besiedelungen der beiden größeren Inseln belegt, die bis weit in vorchristliche Zeiten zurückreichen. Ins mehr oder weniger gut dokumentierte Licht der Geschichte rücken die Inseln aber erst in den letzten Jahrhunderten des 1. Jahrtausends unserer Zeitrechnung. Der Bayernherzog Tassilo III. habe 782 auf der Fraueninsel ein erstes Nonnenkloster errichten lassen, berichtet eine uralte Legende, und dies scheint durchaus glaubhaft, obwohl schriftliche Urkunden aus jener Zeit fehlen. Grabungen zu Beginn der 1960er-Jahre haben gezeigt, dass einzelne Mauerreste aus dieser Zeit stammen könnten. Ins direkte Licht der Geschichte rückte das damals noch sehr kleine Kloster Mitte des 10. Jh., als Irmengard, die Tochter König Ludwigs des Deutschen, Äbtissin wurde. Es ist verständlich, warum ihr Vater das Kloster dem Rang seines Hauses entsprechend ausbauen ließ. Irmengard hat, und das ist wieder glaubhafte Ortstradition, sehr viel für die Bewohner der Insel getan – sie wird heute als Selige verehrt. Das Torhaus gegenüber der Kirche stammt noch aus dieser Zeit und ist damit der älteste erhalten gebliebene Steinbau Altbayerns. Das Kloster hat, obwohl es nie großen Reichtum besaß, alle Stürme der Zeit und selbst die Säkularisation überstanden, es ist heute noch eine lebendige Abtei der Benediktinerinnen(www.frauenwoerth.de).

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.