Wandern Chiemsee-Alpenland: Rund um den Adersberg
Ein wilder Hirsch und ein alter Hof. Eine aussichtsreiche Runde in den Vorbergen der Kampenwand führt über den Reifenberg. Hier gibt es alte Geschichten über den Mayer Lenz mit seinem Hirschgespann und den verfallenen Hof Stachl am Brand. Wir wandern auf den Spuren dieser Geschichten.
Hirsch-Geschichten
Wilde Geschichten erzählt man sich hier oben vom Mayer Lenz, dem »Adersberger«. Mit seinem Hirschgespann ist er im mer sonntags in die Kirche gefahren. Das hat für viel Aufsehen gesorgt. Nach einem Unfall mit einem Hund verbot dann der Bezirk Traunstein die sonntägliche Kirchenfahrt, weshalb er von da an kurzerhand in die Kirche nach Bernau im Bezirk Rosenheim fuhr. Daneben erzählt man sich auch allerlei Kuriositäten. So zog sich der Hirsch schon mal mit seinen Geweihstangen die Küchenschrankschubladen hoch, um an den begehr ten Zucker zu kommen. Manchmal trank er auch bis zu zwölf Liter aus einer Milchkanne im Kuhstall.
Altes Gemäuer Die Tour hat aber noch mehr an alten Geschichten zu bie ten. Mitten im dunklen Fichtenwald stößt man auf Steinmauern. Hier befand sich das landwirtschaftliche Anwesen Stachl am Brand, das im Jahre 1516 erstmals erwähnt wurde. 1877 wurde es dann abgerissen. Holzarbeiter und Nebenerwerbslandwirte waren vermutlich die Besitzer. Noch gut sichtbar ist der Keller mit seinem Mauerwerk, über dem die Wurzeln ranken. Gegenüber sieht man noch die wohl einzige Wasserzisterne der Gegend, ein tiefes, gemauertes Becken.
Die Wanderung selbst ist von einer besonderen Melancholie geprägt. Die schweig same Natur und die wenigen Wanderer, die man hier antrifft, verbunden mit den Ausblicken zur Kampenwand und hinunter zum Chiemsee, verleihen dieser Tour ihren ganz eigenen Reiz.
Rundwanderung
Bahn und Busfahrer gehen von der Bushaltestelle zunächst an der Hauptstraße entgegen der Fahrtrichtung bis zum Ortsende. Dort folgen wir dem Wegweiser Richtung Berggasthof Adersberg, hier ist dann der Ausgangspunkt für Autofahrer. Auf der Fahrstraße wandern wir nun ein Stück bergauf. Später geht es rechts mit dem Wegweiser »Adersberg« in einen Wanderweg. An der nächsten Weggabelung, an einem Kruzifix, wählen wir den linken Weg über die Bergwiesen in den Wald und folgen dem Wanderweg in einer weiten Linkskurve bergauf.
An einer weiteren Weggabelung, hier steht der Wegweiser »Rottau« in der Gegenrich tung, gehen wir ein kurzes Stück nach links. Dann zweigt rechts ein Weg ab mit dem Wegweiser »AdersbergWanderweg«. Jetzt empfiehlt sich eine Einkehr im Berg- gasthof Adersberg, bevor es mit dem Schild »Reifenberg, Lindlalm« rechts bergauf geht. In einem weiten Bogen gelangen wir so zum
Reifenberg und zur Lindlalm, die nicht bewirtschaftet ist. Hier haben wir wohl den schönsten Ausblick über den Chiemsee. Dann gehen wir links über das Gatter und auf einem Betonplattenweg steil bergab in eine Senke. Hier geht es entweder über ein Gatter an einer alten Bu che rechts steil bergab zur Herrenalm auf einem schmalen Steig. Oder wir folgen, gerade bei feuchten Wegen, an der nächsten Weggabelung dem rechten Almweg bequem bergab, dann geht es an der nächsten Gabelung rechts hinunter zur Herren alm. Hier wandern wir nun alle weiter nach
Stachl am Brand. An der dortigen Weggabelung im Wald folgen wir wieder rechts dem Waldweg hinauf zur Lindlalm am Reifenberg. Hier sind wir dann auf der Route des Hinweges angelangt, die über Adersberg zurück nach Rottau führt.
Region
Touren-Charakter
Breite Wege, Wanderwege, kurzzeitig Betonplattenweg
Ausgangspunkt
Bahn/Bus: Bushaltestelle Rottau; Auto: Wanderparkplatz Rottau, Abzweig Adersberg
Endpunkt
Bahn/Bus: Bushaltestelle Rottau; Auto: Wanderparkplatz Rottau, Abzweig AdersbergWegbeschaffenheit
Nach Schneefällen nur bis Adersberg geeignet
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.