Wandern Chiemsee-Alpenland: Hochplatte und Kampenwand
Der schönste Höhenweg im Chiemgau. Die Kampenwand mit dem zwölf Meter hohen Chiemgaukreuz ist eines der Wahrzeichen der Chiemgauer Alpen. Die Runde verbindet diese Aussichtskanzel mit der stilleren Hochplatte. Wir wandern über die ruhige Südseite und auf dem Höhenweg zur Hofbauernalm, dem »schönsten Höhenweg im Chiemgau«.
Zur Hochplatte
Vom Parkplatz bei Schleching-Mühlau (620 m) gehen wir ein paar Meter zurück und erreichen gleich linker Hand auf der mit »62« markierten Teerstraße ein Gehöft. Gleich hinter dem Hof führt der Weg in den Wald, und nach einer langen Querung kommen wir zum Abzweig zur Vogelschau. Dieser mit einer Bank ausgestattete Aussichtspunkt bietet eine erste schöne Aussicht auf Schleching. Der Weg schlängelt sich in Serpentinen durch den Wald zur großen Wiese der Oberauer Brunstalm hinauf. Hinter der Alm wird das Gelände steiler bis zu einer Bank am Waldesrand. Hier präsentiert sich ein grandioser Blick auf das Kaisergebirge und die Hohen Tauern. Dann geht es wieder in den Wald hinein, nach einem kurzen Flachstück gelangen wir an eine Weggabelung. Hier heißt es aufpassen und nicht dem Wegweiser nach links in Richtung Hochplatte folgen. Geradeaus führt ein zuerst undeutlicher Steig (ohne Wegweiser) in Richtung Teufelstein. Der blau markierte Weg wird bald deutlicher. Der Gipfel des Teufelsteins mit seiner kleinen Lichtung ist bald erreicht, und es bietet sich ein großartiger Tiefblick ins Schlechinger Tal. Der weitere Weg zieht zuerst auf den Kamm, später in die Senke vor der Hochplatte. Dieser Abzweig vom Kamm ist leicht zu übersehen, hier sollten wir ein wenig achtsam sein. Hinter dem Sattel wird der Weg wieder steiler, wir wandern weiter in Richtung Hochplatte. Da der Weg teilweise etwas undeutlich ist, müssen wir genau auf die blauen Markierungen achten. Nach einem Latschenfeld, das im Sommer sehr heiß sein kann, sind wir endlich oben auf der Hochplatte (1587 m). Wir sind beeindruckt von der plötzlichen Aussicht nach Norden, direkt auf den Chiemsee. Aber auch die Fernsicht nach Süden ist mit dem Kaisergebirge, den Loferer Steinbergen und den Hohen Tauern einfach fantastisch.
Überschreitung zur Kampenwand
Nach der Gipfelrast steigen wir auf der Nordseite durch Latschengassen in Richtung Marquartstein ab. Nach Erreichen des breiten Forstweges, der von der Bergstation des Hochplattenliftes heraufzieht, wandern wir in Richtung Piesenhauser Hochalm. Der Weg umgeht den Hochalpenkopf auf der Südseite. Das Chiemgaukreuz auf der Kampenwand ist bereits zum Greifen nah. Der Weg steigt nun steiler an zu einer Wegteilung. Der Geübte wählt den leichten Klettersteig, zu dem wir über Latschengassen kommen. Das Drahtseil führt uns direkt auf die Gipfelfelsen und über eine schmale Brücke zum großen Kreuz auf dem Ostgipfel der Kampenwand (1669 m) mit wiederum atemberaubender Aussicht. Das Kreuz wurde 1951 zum Gedenken an die Opfer der Weltkriege errichtet. Beim Abstieg vom Gipfel zur Steinlingalm helfen uns Drahtseile über Felsen zu den ungemein beeindruckende Kaisersälen. Unterhalb bringt uns der Weg ziemlich direkt und recht steil und steinig hinab zur Steinlingalm (1473 m).
Wem dieser Weg zu ausgesetzt ist, wählt an der Wegkreuzung vor dem Klettersteig die nordseitige Umgehung des Gipfels zur Steinlingalm. Von hier geht’s dann auf dem versicherten Normalweg zum Gipfel hinauf.
Weiterweg zur Hofbauernalm
Nach einer Rast in Gesellschaft vieler Seilbahnfahrer auf der Terrasse der Steinlingalm wandern wir über den breiten Weg vorbei am alleinstehenden Staffelstein zur Bergstation der Kampenwandbahn mit der Sonnenalm (1467 m). Hier bietet sich die Möglichkeit einer Übernachtung, um die Tour auf gemütliche zwei Tage aufzuteilen. So können wir nach Betriebsschluss der Seilbahn die Ruhe an der Kampenwand und bei gutem Wetter einen traumhaften Sonnenuntergang genießen.
Am nächsten Morgen gehen wir im Kar unter der Scheibenwand entlang und erreichen nach einem kurzen Anstieg den wunderschönen Höhenweg zur Hofbauern-alm. Dabei wandern wir die ganze Zeit auf das Geigelsteinmassiv zu. Dieser Höhenweg wird vielfach als der schönste Höhenweg im Chiemgau bezeichnet. Nach einer Erfrischung an der Hofbauernalm (1379 m) folgen wir den Wegweisern in Richtung Schleching-Mühlau. Der Abstieg verläuft eigentlich komplett auf einer Forststraße vorbei an den Dahlsenalmen. Die Straße kürzen wir zu Beginn einige Male auf einem Steiglein ab. Zum Schluss bleibt uns aber nur die Forststraße, auf der wir am Mühlbach entlang recht gemütlich gehen, endlich kommen wir zurück zum Wanderparkplatz (620 m) und müssen diese großartige eigentlich viel zu früh Runde beenden.
Region
Touren-Charakter
Schöne Überschreitung mit tollem Chiemseeblick. Der direkte Anstieg zur Hochplatte erfordert etwas Orientierungssinn; für die versicherte Überschreitung zur Kampenwand benötigt man Trittsicherheit und Schwindelfreiheit; diese Passage kann umgangen werden.
Beste Jahreszeit
Mai bis Ende Oktober
Ausgangspunkt
Parkplatz bei Schleching-Mühlau (620m)
Endpunkt
Parkplatz bei Schleching-Mühlau (620 m)Höchster Punkt
Kampenwand (1669 m)Verkürzung durch die Bergbahn
Wem die Tour zu lang ist, der kann die Hochplattenbahn vom Marquartsteiner Ortsteil Piesen-hausen aus benutzen.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.