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Wandern Chiemsee-Alpenland: Heuberg-Reib’n (1338 m)

Anspruch:
schwer
Dauer:
04:15 Std.
Aufstieg:
610 m
Abstieg:
610 m

Magic Four zwischen Trubel und Stille. Auf der aussichtsreichen Wanderrunde stehen neben dem Heuberg Kategorie »mittel« drei zu erklimmende Felszacken an. Das sind die Wasserwand, der Kitzstein und die Kindlwand, alle in der Kategorie »schwer«. Und jeder dieser Berge bietet traumhafte Aussichten.

Beschreibung

Der Heuberg

Wie es sein Name schon sagt, ist er eigentlich ein Wiesenbuckel. Wenn hier oben der Föhn bläst, dann pfeift der Wind durch das Gras und formt das Heu zu kleinen Wirbeln, die über den Gipfel fegen. Mit seinen direkten Gipfelnachbarn, allesamt felsige Genossen – Kitzstein, Wasserwand und Kindlwand – ist die imposante Felsenburg über dem Inntal weithin sichtbar.

Die Normalroute führt nur über den Heuberg, wer es aber dann etwas anspruchsvoller mag, darf an den Bergnachbarn Hand anlegen, um die Felsgipfel zu erklimmen. Zwischen Trubel und Stille Von drei Seiten besteigen Wanderer den Berg – vom Duftbräu über den Fluderbach und vom Wanderparkplatz Schweibern. Und von Nußdorf aus sind es vor allem die Bergradler, die sich dem Heuberg nähern.

Oben an den Almen unter dem Heuberg vereinen sich die unterschiedlichen Destinationen und ziehen dann gemeinsam steil bergan zum höchsten Punkt. Auf den anderen Gipfeln herrscht wegen der erforderlichen alpinen Erfahrung im Felsgelände weit mehr Ruhe. Und auf dem größten Teil unserer Tour wird man nur wenige andere Wanderer antreffen. Traumhafte Aussichten Wasserwand, Heuberg und Kitzstein haben eines gemeinsam – eine traumhafte Aussicht. Von den direkten Nachbarn der Chiemgauer Alpen im Osten, wie Hochries, Feichteck und Karkopf, geht der Blick nach Süden zum Kranzhorn, dahinter baut sich die Felskette des Kaisergebirges auf.

Ganz im Süden steht dann der Alpenhauptkamm mit den Hohen Tauern, allen voran dem Großvenediger, und der Blick geht weiter nach Westen über die Zillertaler Alpen bis in die Stubaier Alpen. Auf der anderen Inntalseite kann man den Pendling bei Kufstein bewundern. Dahinter bauen sich das Rofangebirge und die Berge des Mangfallgebirges auf. Die markantesten Gipfel dort sind der Wildbarren, der Große Traithen und natürlich der Wendelstein. Von der Kindlwand hingegen geht der Blick nach Norden über das Rosenheimer Becken, weiter östlich sieht man den Simssee und den Chiemsee.

Der Aufstieg zum Heuberg

Vom Duftbräu geht es am Fluderbach mit seinen Wasserfällen zunächst ganz gemächlich bergan. Hier leitet uns der Wegweiser »Daffnerwaldalmen, Heuberg«. An der nächsten Weggabelung geht es mit diesem Hinweis weiter am Fluderbach geradeaus weiter. Über eine Bergwiese mit Blick auf den Heuberg geht es wieder in den Wald.

An der folgenden Weggabelung geht es rechter Hand mit der Beschilderung »Schweibern, Gritschen« weiter. Wenig später an einer Wegkreuzung wandern wir linker Hand mit dem altgewohnten Wegweiser »Daffnerwaldalmen, Heuberg« auf einem kleinen Steig.

An den Daffnerwaldalmen folgt man dem Wegweiser »Heuberg« steil bergan. In Serpentinen schlängelt sich der Bergpfad steil hinauf. Dabei ist es wichtig, sich immer etwas rechts zu halten, um so den rot-weißen Markierungen und dem gelb-grünen Zeichen »Salzalpensteig« zu folgen.

An einer Weggabelung kurz unter dem Heuberg geht es mit dem Wegweiser »Heuberg, Nussdorf« über den Gipfel, dann über den Bergkamm wieder bergab. Dabei wird in leichter Kletterei eine kleine Felsbarriere überwunden; insgesamt hat der Weg aber immer noch die Katgorie Rot verdient. So kommen wir nahe der Kindlwand zu einer Weggabelung. Natürlich kann man hier gleich rechts Richtung »Schweibern, Duft« absteigen, wir aber wandern ein Stück geradeaus zur Kindlwand. An deren Fuß geht es rechter Hand auf einem schmalen Pfad weiter.

Dann zweigt links der felsige Anstieg zum Gipfel ab. Ansonsten geht es für alle anderen auf der Normalroute, nun immer in Nähe des Bergkammes, in östlicher Richtung bergab. Dabei wird ein markanter Aussichtsfelsen passiert. Danach schlängelt sich der Weg weiter rechts durch den Bergwald bergab. Kleine Wegabzweigungen links und rechts sind dabei zu ignorieren; etwas Gespür für die Wegführung ist von Vorteil. So geht es immer in östlicher Richtung bergab auf eine Bergwiese nach Mailach. Hier nicht scharf links, sondern an einem weißen Haus vorbei, halblinkslinks, nun auf einem breiten Schotterweg bergab.

Somit haben sich die Wege des »vergessenen Pfades« und des markierten Weges vor der Kindlwand wieder vereint. Wenig später wird ein Betonplattenweg gekreuzt. Man folgt nun dem Schild »Schweibern« auf einem breiten Schotterweg bergab, Wegabzweigungen zu beiden Seiten werden hier neuerlich ignoriert, bis rechts der Weg nach »Schweibern, Duft« abzweigt.

An der nächsten Wegkreuzung an einer Waldlichtung folgt man nun der Beschilderung »Duft« links und gelangt so wieder zum Duftbräu. Wer noch mal den Fluderbach mit seinen Wasserfällen genießen will, kann auch auf der bekannten Aufstiegsroute zurück zum Duftbräu gehen.

Weitere Gipfel

Kitzstein (1398 m): vor dem Heuberggipfel linker Hand auf einem schmalen Pfad mit seilversicherten Stellen zum Gipfel, zusätzliche Gehzeit 0.30 Std.

Wasserwand (1367 m): vor dem Heuberggipfel rechter Hand auf einem seilversicherten Klettersteig zum Gipfel, zusätzliche Gehzeit 0.30 Std.

Kindlwand (1228 m): steiler Anstieg durch felsdurchsetztes Gelände auf eine kühne Felsbastion, Abzweig beim Abstiegsweg, zusätzliche Gehzeit 0.30 Std.

Für alle diese Gipfel ist Trittsicherheit und absolute Schwindelfreiheit sowie alpine Erfahrung in felsigem Gelände erforderlich. Jeweils Kategorie »schwarz«.

Touren-Charakter

Wanderung auf Wanderwegen und Steigen, auch mit kurzen felsigen Passagen im Abstieg, kurzzeitig auch Forststraßen

Beste Jahreszeit

Mitte Mai bis Ende Oktober bei absoluter Schneefreiheit

Ausgangspunkt

Pkw: Samerberg, Duftbräu (818 m)

Endpunkt

Wie Ausgangspunkt

Route

Duftbräu Daffnerwaldalmen 1¼ Std. - Heuberg ¾ Std. - Kindlwand (Wandfuß) ¾ Std. - Mailach ¾ Std. - Duftbräu ¾ Std.

Höchster Punkt

GipfelHeuberg (1338 m), Kitzstein(1398 m), Wasserwand (1367 m),Kindlwand (1228 m)

Frühling am Heuberg

Einen ganz besonderen Zauber bietet die Krokusblüte im Frühjahr von Ende März bis Ende April – je nachdem, wenn der Schnee zu tauen beginnt und die wärmende Frühlingssonne die Blumen zum Erwachen bringt. Um die Daffnerwaldalmen, am Fuße des Heuberges und beim Abstieg nahe Mailach sind die schönsten Krokuswiesen anzutreffen.

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Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
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