Wandern Chiemsee-Alpenland: Die Schindeltalrunde
Anderswelten Mühlhörndl und Geigelstein. Die Schindeltalrunde ist die Reise in archaische Anderswelten. Kaum einem Wanderer werden wir auf den entlegenen Steigen begegnen. Alte Hütten, schroffe Berggipfel und märchenhaft anmutende Bergwälder umrahmen diese Tour als bleibendes Erlebnis.
Einmal Grattenbach und zurück
So könnte diese Traumtour heißen. Selten hat mich eine Wanderrunde so inspiriert wie diese. Schon der Grattenbach liefert romantische Eindrücke. Da gluckst das Wasser über die Steine und an warmen Tagen möchte man am liebsten gleich zu Beginn der Tour hier unten in das kühle Nass eintauchen. Der Bergwald über dem Schindeltal gleicht einem Heimatfilm, Lieder von Hubert von Goisern setzen sich in mir als Ohrwurm fest wie »Jetzt bist so weit, weit weg«. Weiter oben, wirklich ganz weit weg, erste kleine Schneefelder, dann ist auch die Rossalm erreicht.
Am Geigelstein dann ein Wahnsinns-Panorama, der spektakuläre Abstieg folgt erst noch. Eine ganze Armada von Murmeltieren nahe der Oberkaseralm begleitet uns mit warnenden, schrillen Pfiffen, schließlich haben wir unsere Akira, einen Hütehund, dabei. Das weiche Sonnenlicht des Nachmittags leuchtet uns auf der Höhenwanderung zwischen Sulzingalm und Wirtsalm mit Kaiserblick entgegen. Dann das spannende Finale. In abenteuerlichen Kehren führt ein schmaler Steig vom Mühlhörndl an den grasigen Felsen hinunter zur Schachenalm, umrahmt von märchenhaften Lärchen, die sich im Wind des Prientals wiegen. Ein schöner Auslauf ist der folgende Abstieg über den Wanderweg in vielen Kehren hinunter nach Grattenbach. Erst auf den letzten Metern schließt sich der Kreis durch die alpinen Anderswelten, wir sind wieder in der Zivilisation angelangt. Vom Geigelstein geht man ein Stück des bekannten Hinwegs zum Sattel zurück. Dann geht es hinunter mit dem Schild »Priener Hütte, Sachrang« bis zur Oberkaseralm. Der Wanderweg mündet dort in einen breiten Schotterweg. Nach wenigen Metern geht es rechts mit dem Schild »Sachrang, Huben, Schreckalm«.
Zunächst wird die Sulzingalm passiert, dann geht es auf einem Höhenwanderweg hinüber zur Schreckalm. Weiter Richtung »Sachrang, Huben« folgt man dem Höhenweg bis zu einer grasigen Hochfläche, von Fichten umrahmt, an der verfallenen Wirtsalm. Noch vor Beginn eines breiten Schotterwegs wenden wir uns weglos nach rechts zum Waldrand und folgen dort der Steinmauer, bis ein Entdeckerpfad über den Zaun in den Wald führt. Der Pfad führt leicht bergan, rechts passieren wir den Anstieg zum Mühlhörndl. Wir gehen geradeaus bergab. Der Steig windet sich in vielen scharfen Kehren steil bergab, durch Gras- und Felsflanken, bis wir am Waldrand an ein Gatter kommen, das wir passieren. Dann geht es über die Bergwiesen hinüber zur Schachenalm. Hier gehen wir durch das Drehkreuz nach links durch die Weideflächen und gelangen so an den Waldrand mit einem Gatter. In Kehren mit roten Markierungspunkten geht es hinunter nach Grattenbach zum bekannten Endpunkt Haltestelle und Parkplatz Grattenbach.
Region
Touren-Charakter
Am Beginn der Tour Forstwege, im Anstieg zur Rossalm schmale Steige, zum Geigelstein schrofige Wanderwege, zur Wirtsalm gut ausgebauter Wanderweg, zur Schachenalm sehr schmaler Steig, nach Grattenbach typischer Wanderweg
Beste Jahreszeit
Anf. Juni–Mitte Okt. bei absoluter Schneefreiheit
Ausgangspunkt
Pkw: Parkplatz Grattenbach 680 m ÖPNV: Haltestelle Grattenbach 680 m
Endpunkt
Pkw: Parkplatz Grattenbach 680 mRoute
Grattenbach Rossalm 3 Std. Geigelstein 1 Std. Wirtsalm 1½ Std. Schachenalm 1 Std. Grattenbach 1 Std.
Höchster Punkt
Geigelstein 1808 mVariante bei schlechtem Wetter
Sollte am Nachmittag ein Gewitter die Steige nass und rutschig machen, empfehle ich den Abstieg auf dem Forstweg über die Priener Hütte in Richtung Sachrang, um dann weiter über die Schachenalm nach Grattenbach zu gehen. So umwandern Sie den Entdeckerpfad beim Abstieg.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.