Wandern Chiemsee-Alpenland: Aufs Kranzhorn
Zwei Kreuze am Gipfel. Mit einem Kranz hat dieser Berg überhaupt nichts zu tun. Sein Name kommt von der Grenze zwischen Tirol und Bayern, die über seinen Gipfel verläuft. Deshalb zieren den Berg auch zwei Kreuze - eines auf der Tiroler Seite und das andere auf bayerischem Boden.
Zur Kranzhornalm
Wir folgen am oberen Ende des Parkplatzes der kleinen Almstraße und wandern an einem Bach entlang aufwärts über den lang gezogenen Almboden. Hier stehen viele ältere und neuere Almhütten, wie z. B. die Hintermairalm, die Ottenalm oder die Polzalm, die wir nun der Reihe nach passieren. An der Spadaualm wendet sich unsere Almstraße dann nach links und führt über einige Serpentinen zur Schindlau-Alm hinauf. Schon von hier haben wir einen ersten traumhaften Ausblick über den Almboden auf die Berge des Chiemgaus.Unser nächstes Ziel erreichen wir nach ein paar weiteren Serpentinen: die Kranzhornalm. Von einer bescheidenen Almhütte kann hier keine Rede mehr sein, inzwischen hat sie sich zu einem Berggasthof und zu einem beliebten Treffpunkt für Mountainbiker gemausert. Trotzdem fügen sich die Gebäude harmonisch in den Almkessel ein, und gegen eine leckere Brotzeit haben wir sicherlich auch nichts einzuwenden.
Auf den Kranzhorngipfel
Alsdann nehmen wir vor der Kranzhornalm den Pfad nach rechts und steigen nun steil aufwärts. Nach wenigen Minuten passieren wir das kleine Almkreuz, das etwas oberhalb der Alm auf der Wiese errichtet wurde. Überwältigt von dem schönen Ausblick müssen wir uns wirklich losreißen und aufraffen, um noch das letzte Stück zum Gipfel hinaufzusteigen – aber die große, weite Almwiese merken wir uns für die spätere Rast schon vor.Zunächst aber folgen wir für weitere 20 Minuten dem Pfad aufwärts bis zum Kranzhorngipfel, einem kleinen, ebenen Felsplateau mit den beiden Gipfelkreuzen. Nach drei Seiten hin fallen die Felsen daneben allerdings senkrecht mehrere Hundert Meter ab. Ein Drahtseilgeländer erleichtert den Übergang zum vorderen Kreuz. Trotzdem, es kostet etwas Überwindung. Ganz vorne gibt es sogar eine kleine Aussichtsbank Übersehen dürfen wir auch nicht die kleine Kapelle unterhalb des Gipfels, die von den Besitzern der Kranzhornalm hoch in Ehren gehalten wird. Sie wurde bereits im 17. Jahrhundert erbaut. In der Nazizeit haben Vandalen die Figur des hl. Josef aus der Kapelle über die Felswand geworfen; als sie nach dem Zweiten Weltkrieg von der Sennerin dort unversehrt wiedergefunden wurde, entwickelte sich die Kapelle zu einer kleinen Wallfahrtskirche.
Abstieg über die Bubenaualm
Nun geht’s auf dem bekannten Weg zur 1 Kranzhornalm zurück, wo wir nun entweder einkehren oder noch vor der Alm nach rechts den schmalen Weg nehmen. Er führt an einem kleinen Fischweiher vorbei und ist mit »Fußweg/Zum Parkplatz« beschildert. Der Pfad ist etwas ausgewaschen, doch wir verlieren rasch an Höhe. In einem Waldstück queren wir eine Forststraße und erreichen die 3 Bubenaualm, bei der fleißige Hände eine lange Klaubsteinmauer aufgerichtet haben.Ein schmaler, kaum sichtbarer Wiesenpfad führt in geringem Abstand zur Mauer bergab und wendet sich dann nach links auf einen breiteren Forstweg. Diesem folgen wir nur ein Stück und biegen dann wieder rechts ab, um den langweiligen Forstweg abzukürzen. Kurz darauf treffen wir wieder auf die Forststraße, auf der es nun weiter bergab geht. Einmal müssen wir uns noch links halten, dann passieren wir eine Schranke und stehen am Bach unterhalb des Parkplatzes, unserem Ausgangspunkt.
Region
Touren-Charakter
Leichte Wanderung; der Aufstieg zur Hütte erfolgt auf einer kleinen Almstraße, der Weg zum Gipfel und der Abstieg führen über schmale Bergpfade. Der Gipfel ist nur für Schwindelfreie.
Ausgangspunkt
Parkplatz am Erler Berg
Endpunkt
Parkplatz am Erler BergRoute
Zur Kranzhornhütte 1.15 Std., zum Kranzhorngipfel 30 Min., Rückweg zum Parkplatz 1.30 Std.
Weite Umschau
Vom Kranzhorn bietet sich eine großartige Aussicht. Beginnen wir im Norden mit dem Heuberg, die Hochries rechts daneben wird durchs Feichteck verdeckt, dann folgt, unverkennbar durch seinen pyramidenförmigen Aufbau, der Spitzstein. Der Reigen des Hochgebirges beginnt mit den Loferer Steinbergen, ihnen folgen Wilder und Zahmer Kaiser. Über seinen Westflanken schauen die vielen Tauerngipfel zu uns herüber. Deutlich ist der ebenmäßig und immer mit Eis und Schnee bedeckte Großvenediger zu sehen, die Dreiherrenspitze leitet zu den Zillertaler Bergen über. Davor steht, wieder wie eine Pyramide, die Hohe Salve, ein beliebter Skiberg (mit dem Fernglas sieht man gut die vielen Liftanlagen). Dann folgt das tief eingeschnittene Inntal – der Fluss schlängelt sich wie ein silbernes Band auf die alte Festungsstadt Kufstein zu, dahinter steht die scharfe Bergkante des Pendling. Oberaudorf und das kleine Karmelitenkloster Reisach, das wertvolle Kunstschätze birgt, sehen wir fast direkt unter uns. Im Westen schauen wir auf den felsigen Brünnstein. Den Gipfeln im Norden stiehlt der Wendelstein die Schau. Unter ihm liegen die Astenhöfe, und vorne über dem Inntal steht der Petersberg mit seiner romanischen Kirche. Das Land um Rosenheim im Norden verliert sich langsam im Dunst.
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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.