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Leichte Wanderungen
wandern

Wandern Chiemsee-Alpenland: Auf und um die Ratzinger Höhe

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:15 Std.
Länge:
8 km
Aufstieg:
200 m
Abstieg:
200 m

Rundwanderung auf dem Obstlehrpfad. Auf dieser sanften Voralpentour sind immerhin 200 Höhenmeter Anstieg zu bewältigen. Lohn der wenigen Schweißperlen ist ein tolles Bergpanorama.

Beschreibung

Geschichtsträchtiger Auftakt 

Von der Ratzinger Höhe aus bietet sich eine beeindruckende Aussicht sowohl auf die Chiemgauer Alpen als auch auf Chiemsee und Simssee. Darüber hinaus kann man auf dem schönen Rundweg Interessantes über den Obst­anbau erfahren.

Man startet in Greimharting, das an einem Schnittpunkt zweier einst wichtiger Handelswege liegt. Der Ort war Stammsitz der im 12.Jahrhundert bedeutenden Herren von Greimharting. Die Burg ist verschwunden, ihre Steine wurden 1370 zum Bau der Filialkirche St.Petrus und St.Leonhard verwendet. Diese spät­gotische Kirche ist seit Jahrhunderten Ziel eines farbenprächtigen Leonhardiritts.

Vor der Kirche stehend geht man nach links und folgt dann rechts der Teerstraße. Am nördlichen Ortsende geht es weiter über die Straße. Nun folgt man den kleinen Obstbaum-Holzschildern in einen Feldweg. Am Bach entlang geht es leicht bergan und an einer Gabelung links steiler ansteigend nach Osterhofen hinauf, wo sich erstmals ein herrlicher Blick auf den Chiemsee öffnet. Die Route verläuft durch den Ort und wendet sich dann links in einen geteerten Weg. Nach der Zisterne wandert man rechts hinauf nach Dirnsberg und erreicht wenig später große alte Birnbäume vor dem Weiler. Wie auf Infotafeln zu lesen ist, eignet sich vor allem die Croazbirne zum Schnapsbrennen. Andere Sorten sind eher gut zum Mosten.

Klein, aber oho 

In Dirnsberg geht es wieder nach links und schon befindet man sich auf dem Kamm der Ratzinger Höhe. Nordwestlich des Orts nähert man sich dem mit 694Metern höchsten Punkt des Obst- und Kulturwegs. Trotz der geringen Höhe ist die Aussicht grandios. Wie auf dem Präsentier­teller liegen markante Berge wie Kampenwand, Hochplatte, Hochgern oder Hochfelln ausgebreitet da. Vor ihnen glitzert der Chiemsee mit seinen dunklen Inseln und der Schafwaschener Bucht. Bei der Eröffnung des Obst- und Kulturwegs wurde hier ein Bildstock zu Ehren der Heiligen Gertraud geweiht. Sie ist die Schutzpatronin der Gärtner.

Aussichtsreicher Abstieg 

An der folgenden Wegkreuzung geht man rechts in Richtung Gattern und weiter durch den Weiler Hocheck bergab. Auf dem Weg nach Letten schweifen die Blicke wieder in die Ferne. Diesmal aber nicht in Richtung »bayerisches Meer«, sondern zum hübschen Simssee. Aber auch Nahaufnahmen sind angesagt. Denn den Obst- und Kulturweg säumen nun schöne Obstbäume, deren Namen auf kleinen Tafeln angeschrieben sind. Selbst Botaniker werden sich wundern, was da so alles zu Marmelade, Saft oder Schnaps verarbeitet werden kann.

Ohne Anstrengung geht es zügig nach Letten hinab, dessen Ortsname von der lehmigen Bodenbeschaffenheit herrührt. Von Letten führt der Weg weiter in das Landschaftsschutzgebiet der Thalkirchner Ache. Entlang der Talsohle stehen nur wenige Obstbäume, denn in solchen Auen sammeln sich sogenannte Kaltluftseen an, die bis in den Mai eine ernste Blütenfrostgefahr mit sich bringen. Im Talboden folgt man kurz der Straße nach links und wendet sich noch vor der Brücke links in Richtung Ulperting ab. (Achtung: Hier steht kein Schild.) Es geht zunächst am Bach entlang, dann an einer Gabelung links und schließlich wieder bergan, bis man auf einen Teerweg stößt. Diesem folgt man links bergauf nach Ulperting.

Abstecher zum Aussichtsturm 

Beim Gegenanstieg begleiten im Frühjahr weiß bis rosa blühende Obstbäume den Wanderer. Der Höhenrücken ist hier ein hervorragendes Obstanbaugebiet. Der Ringerbauer hatte einen Pelzgarten (das ist eine kleine Baumschule) und versorgte die Gegend mit Obstbäumen. Viele alte Sorten wie Coulons Renette, Damason Renette und Gänskragen wurden so verbreitet und erhalten. Weiter geht es auf einem Fahrweg, bis man im Weiler Hitzing auf eine Straße trifft. Hier kann man, rechts der Straße und dann gleich links einem Landwirtschaftsweg folgend, einen Abstecher zu einem Aussichtsturm machen, von dem aus sich ein tolles Alpenpanorama bietet.

Haben sich die Augen sattgesehen, geht man zur Straße zurück und folgt ihr links ca. 500Meter bergab. An einem Holzunterstand verlässt man die Straße und geht links dem Schild »Naturweg« nach in Richtung des Weilers Bach. Von Bach aus verläuft die Strecke in einer Kurve wieder links vom Teerweg weg und man muss nun dem Feldweg in nordöstliche Richtung bis zum Ort Gänsbach folgen. Hier stößt man auf eine Straße, die nach rechts zum Ausgangspunkt Greimharting zurückführt.

Touren-Charakter

Abwechslungsreiche Rundtour auf guten Fahr- und Teerwegen. Kurze Waldstücke wechseln mit aussichtsreichen Passagen ab. Die zu bewältigenden Anstiege sind sehr moderat

Ausgangspunkt

Greim­harting (584m)

Endpunkt

Greim­harting (584m)

Gasthof Hirzinger

Nach der Tour lohnt es sich, über Mangolding und Wurmsdorf nach Söllhuben zu fahren. Hier hat man nicht nur die Kirche, sondern auch die Wirtschaft »im Dorf gelassen«. Der geschichtsträchtige, bereits 1477 erwähnte Gasthof wurde bis 1928 als Poststation geführt, daher der Name »Zur Post«. In dem Gemäuer befindet sich neben der 100 Jahre alten originalen Wirtsstube die Weinstube in den Gewölben des ehemaligen Rossstalls. Für die hohe Qualität der Fleischgerichte wie Schweinebraten oder Rindergeselchtes sorgt die hauseigene Metzgerei. Und für durstige Wanderer wird unter den Schatten spendenden Kastanien mit frischem Unertl Weißbier ein ganz besonderes Bierschmankerl serviert. Von Söllhuben kommt man direkt zur Autobahnanschlussstelle Fraßdorf. (hirzinger.eu)

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