Wandern Chiemsee-Alpenland: Auf den Chiemgauer Heuberg
Einsamer Aussichtsgipfel. Nähert man sich von München aus den Chiemgauer Alpen, zeichnen sich östlich des Inntals als Erstes die Silhouetten von Heuberg und Kranzhorn ab. Beim Anstieg über die Bichleralm zum Heuberg kann man oft alleine unterwegs sein.
Zur Bichleralm
Im Ortszentrum von Nußdorf folgt man der Dorfstraße nach Osten, lässt die Kirche rechts liegen und zweigt bei einem Brunnen (gutes Trinkwasser!) rechts in den Winklwiesweg ab. Diesem folgt man bis zum Heubergweg und diesem links bis fast zu dessen Ende. Dort hält man sich zweimal an Gabelungen rechts und wandert nun auf breitem, geschottertem Fußweg am Waldrand entlang nach Süden, wobei der Weg immer wieder bergan und bergab führt. Man stößt auf einen Teerweg, folgt diesem kurz nach links und zweigt sogleich beschildert (»Heuberg über Bichleralm«) rechts in einen Waldweg ab. Dieser gabelt sich bald; hier hält man sich den Markierungen entsprechend links. Es gibt auf dem nun schmalen Steig neben roten Markierungen auch kleine gelbe Pfeile, die bei hoher Laubbedeckung sehr hilfreich sind. Der Pfad quert zweimal die breite Werkstraße des nahen Steinbruchs. Ab und zu muss man umgefallene Bäume überklettern, was ein Zeichen dafür ist, dass dieser Anstieg auch von den Wegebetreuern als wenig frequentiert angesehen wird. Dann wechseln sich steilere und flachere Passagen ab.
Vor einer Felswand wendet sich der Steig nach rechts. Hier beginnt eine leicht ausgesetzte Passage, auf der Trittsicherheit erforderlich ist (kurz auch mit Stahlseil gesichert). Das Gelände wird steiler und wieder flacher. Man kommt aus dem Wald heraus und erreicht die freie Fläche der (unbewirteten) Bichleralm, wo sich eine Pause anbietet. Denn einerseits hat man jetzt den steilsten Teil des Anstieges bereits geschafft. Und außerdem befindet sich dort ein sehr schöner Aussichtspunkt mit Blick auf das Inntal und das Alpenvorland.
Mit Tiefblicken auf den Heuberg
Im Anschluss wandert man an der Bichleralm links vorbei und auf besserem Weg in einer ansteigenden Querung bergan. Kurz vor einem Waldsattel hält man sich an einer (unbeschilderten) Gabelung rechts, dann gelangt man an eine beschilderte Wegkreuzung und folgt der Aufschrift »Heuberg« nach rechts. Der Bergpfad führt weiter ansteigend auf einem zunächst bewaldeten Bergrücken nach Süden. Nachdem es kurz steiler wird, überklettert man (unschwierig) einen kleinen Felsriegel und hat von jetzt an tolle Tiefblicke aufs Inntal. Zuletzt geht es in freiem Gelände nach Osten zum 1337 Meter hohen Heuberggipfel hinauf, der ein tolles Panorama bis zum Alpenhauptkamm bietet. Übrigens ist die Namensherkunft des Berges nicht ganz eindeutig. Während manche glauben, dass seine grünen Wiesenhänge früher von den Bergbauern zur Heuernte gedient haben, meinen andere, der Berg habe damit nichts zu tun. Der Begriff »geheuter Berg« sei vielmehr gleichbedeutend mit »geheiter Berg«, was so viel wie verbotener Berg bedeutet. Eine verwunschene Stätte also, die es zu meiden gilt.
Abstiegsvarianten
Der Abstieg erfolgt auf dem Anstiegsweg. Als Alternative könnte man für eine Rundtour über die Daffnerwaldalm östlich in einem Bogen nach Nußdorf absteigen. Dies ist zwar alles andere als ein Geheimtipp. Doch auf dem weiteren Weg über die Mailachalm zur Wallfahrtskirche Kirchwald wird man dann wieder oft alleine unterwegs sein.
Wer trittsicher und schwindelfrei ist und einen leichten Klettersteig ausprobieren möchte, der kann als Zusatzgipfel noch die Wasserwand mitnehmen. Den Einstieg erreicht man schnell von dem zwischen Heuberg und Wasserwand liegenden Bergsattel aus. Kurz nach Beginn des mit Stahlketten gesicherten Anstiegs kommt auch schon die Schlüsselstelle. Wer diese gemeistert hat, wird ohne Probleme den 1367 Meter hohen Gipfel erreichen. Allerdings muss man im leichteren oberen Teil gut darauf achten, keine Steine loszutreten.
Region
Touren-Charakter
Waldreiche, teils steile Bergtour, die Trittsicherheit erfordert. Für die optionale Besteigung der Wasserwand sind Schwindelfreiheit und absolute Trittsicherheit (leichter Klettersteig) erforderlich.
Ausgangspunkt
Ortszentrum von Nußdorf (500 m)
Endpunkt
Ortszentrum von Nußdorf (500 m)2019 stellten die Betreiber des Nußdorfer Steinbruchs einen Antrag, den Abbau auszuweiten. Dass der Anstiegsweg für den Fall einer Genehmigung in (ferner) Zukunft davon betroffen sein könnte, ist nicht ganz auszuschließen.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.