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Bergwandern
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Wandern Bregenzerwald: Ins einsame Bergdörfchen

Anspruch:
schwer
Dauer:
03:00 Std.
Länge:
10 km
Aufstieg:
850 m
Abstieg:
220 m

Von Hohenems nach Ebnit. Hoch hinaus geht es von der Rheintalstadt Hohenems über die Ruine Alt-Ems auf steilen Pfaden nach Tugstein, zur Ranzenbergalpe und bis zu einem Bergsattel mit der Emser Hütte. Von dort wandern wir am Pfarrers Älpele vorbei ins einsame Bergdörfchen Ebnit.

Beschreibung

Schmuckes Hohenems

Die einstige Residenzstadt Hohenems mit ihrem Schloss, ihrer schmucken Altstadt, den vielen Museen und zahlreichen Veranstaltungen ist heute eine lohnenswerte kleine Kulturmetropole mit Strahlkraft weit über das Bodenseegebiet hinaus. Für uns ist ihr Zentrum Ausgangspunkt einer Wanderung mit buchstäblich einigen Höhepunkten.Wir beginnen an der Hohenemser Pfarrkirche und durchqueren hier den Torbogen rechts. Gleich dahinter beginnt rechts der Anstieg zur Ruine Alt-Ems. Rot markiert deutet der Wegweiser schon an, dass dieser sogenannte Zickzack-Weg durchaus seine Ansprüche stellt. Diese werden, kann man sagen, mit der Höhe auch höher: Unten noch breit und bequem, wird der Weg immer mehr zum Pfad, der sich in mal steinigen, mal rutschigen kurzen Serpentinen bis auf den Schlossberg hinaufzieht.

Geschichtsträchtige Ruine Alt-Ems

Nach der Überwindung von gut 300 anstrengenden Höhenmetern kommen wir oben auf dem Burgplateau auf ca. 740 Metern Höhe an. Damit sind wir bereits in der Vorburg, während sich die Hauptanlage rechts von uns erstreckt. Erstreckt ist nicht übertrieben, denn die wohl im 12. Jahrhundert errichtete Burg, die schon im Mittelalter des Öfteren eine weltgeschichtliche Rolle spielte, gehörte einst zu den größten Anlagen im Süden des Reichs. Im 18. Jahrhundert wurde sie endgültig zugunsten des Stadtschlosses aufgegeben. Wer das innere Burgtor hinter sich hat, bekommt schnell einen Eindruck von den Ausmaßen des Ansitzes – auch noch als Ruine.

Steile Wege über Tugstein

Durch das äußere östliche Burgtor verlassen wir die Ruine, und es geht auf einem Pfad einige Meter bergab. Nutzen Sie dies zur Erholung – es ist nur eine kurze Verschnaufpause. Wir kommen zu einem Waldweg und gehen auf ihm rechts weiter abwärts um die Kurve zu den Häusern von Buchenau. Hier nutzen wir kurz das Landsträßchen – und damit beginnt ein sehr langer Anstieg über viele Kilometer und Höhenmeter.Wir gehen rechts hoch und verlassen vor der Kurve die Straße wieder nach rechts auf den Weg nach Tugstein. Am Teersträßchen angekommen, geht es links weiter bergan und fortan immer geradeaus, bis sich das Sträßchen in einen Schotterweg verwandelt und uns in den Wald führt. Hier wird der Weg immer holpriger und ähnelt teils eher einem Bachbett. Er führt teils stark ansteigend ebenfalls immer geradeaus (d. h. durchaus mit Kurven, aber wir zweigen nicht von ihm ab), bis er nach einiger Zeit auf einen breiteren Waldweg trifft.

Zur Ranzenbergalpe

Hier halten wir uns rechts und an der nächsten Kreuzung erneut rechts. Auf diesem recht bequemen Weg kommen wir bis zur Ranzenbergalpe – Profis können vorher rechts direkt über die Weide abkürzen. Hier auf 981 Metern Höhe kann man in dem schönen Gebäude rasten, Brotzeit machen oder sich aus dem Mostbrunnen versorgen – dauerhaft besetzt ist die Alpe jedoch nicht.An der Ranzenbergalpe ist unser Zielort Ebnit bereits angeschrieben. Wir gehen, vergleichsweise flach, auf dem breiten Weg weiter, bis wir zu einer Kreuzung vor einer Weide kommen. Unser Weg führt scharf rechts hoch in den Wald, und es folgt das sicher anspruchsvollste Stück der Etappe: In vielen Serpentinen wandern wir auf einem engen Fels- und Waldpfad bergan, und es sind noch einmal gut 300 Höhenmeter zu überwinden.

Zwischen Emser Hütte und Ebnit

Oben angekommen, findet man sich nun mitten im Bregenzerwaldgebirge wieder, zwischen den Bergen Strahlkopf (1366 m) und Schöner Mann (1532 m). Rechts liegt nicht weit entfernt idyllisch die Emser Hütte (1283 m), und vor uns genießen wir den weiten Blick ins Ebniter Tal.Wir verlassen den höchsten Punkt unserer Tour auf gut 1270 Metern nach halb links und laufen am Wegkreuz vorbei zu Pfarrers Älpele, einer netten Einkehr direkt an der Strecke. Auf steilem Schotterweg geht es nun schnell bergab bis ins »Zentrum« von Ebnit, dem sehr einsam gelegenen Bergdorf auf über 1050 Metern Höhe. Neben der Kirche finden sich auch Gasthöfe, dazu gibt es einige Freizeitmöglichkeiten (etwa einen Hochseilgarten).

Ebnit, keine Bregenzerwald-Gemeinde, aber im Bregenzerwaldgebirge gelegen, gehört zur Stadt Dornbirn und ist auch nur über diese mit Fahrzeugen zu erreichen. Mit dem Bus (Linie 46) geht es deshalb dorthin und von Dornbirn mit der Bahn zurück nach Hohenems (s. Tippkasten).

Touren-Charakter

Anspruchsvolle Strecke mit kilometerlangen Anstiegen über Hunderte von Höhenmetern. Teils auf engen, felsigen Pfaden und Steigen. Für gut geübte Wanderer mit Erfahrung, festem Schuhwerk, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Nur bei trockenem Wetter!

Ausgangspunkt

Hohenems, Kirche. GPS: 47.363593, 9.690152

Endpunkt

Ebnit, Kirche

Legendär und spektakulär

Die Ebniter Bergstraße ist legendär und die Busfahrt deshalb ein Erlebnis: In engen Windungen geht es auf dem Sträßchen durch Felstunnel, über Schluchten und an Rappenloch, Alploch und dem Staufensee vorbei. Die Busfahrer der Linie 46 sind – anders als die Fahrgäste, die die Landschaft genießen können – nicht zu beneiden. Besonders spannend wird es stets bei Gegenverkehr

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.