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Bergwandern
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Wandern Bregenzerwald: Hindernislauf zur Schnellvorsäß

Anspruch:
schwer
Dauer:
03:00 Std.
Länge:
11 km
Aufstieg:
580 m
Abstieg:
610 m

Von Mellau-Klaus nach Bezau. Wo sich die Bregenzer Ach einen Weg von Mellau nach Reuthe durchbricht, steigen wir auf anspruchsvollen Wegen bergan, um auf gleich drei Täler hinunterzusehen. Auch bergab werden wir gefordert, genießen dafür aber auch eindrucksvolle Ausblicke.

Beschreibung

Start in Klaus

Gegenüber der jüngsten der historischen Holzbrücken, der Klausbrücke von 1914, die heute nur noch für Fußgänger und Radfahrer verwendet wird, beginnt unser Aufstieg in der Mellauer Parzelle Klaus. Er gestaltet sich, seien Sie gewarnt, besonders am Anfang sehr schwierig und ist nur etwas für Profis. Alternativ kann man auch noch etwas an der Bregenzerwaldstraße entlanglaufen in Richtung Bezau und dann links hochsteigen, um später rechts auf den Weg zur Schnellvorsäß einzubiegen – ein kleiner, aber wesentlich bequemerer Umweg.Unsere Originalroute führt jedoch gegenüber der Brücke hoch zum Hof, durch diesen hindurch und dann leicht rechts über die Weiden auf die kleine Brücke zu. Hindernis Nr. 1 sind hier mögliche Weidezäune, die aber – wir sind auf einem offiziellen Wanderweg – überstiegen werden dürfen. Hindernis Nr. 2 ist der nur schwer erkennbare Wegverlauf bei Bewuchs am folgenden kleinen Hang: Wir gehen hoch bis zu der Holzhütte und nach dieser weiter auf dem Pfad, indem wir uns – wie im Folgenden auch – gut an den roten Markierungen (auf Stäben, Bäumen und Steinen) orientieren.

Zu den Klauser Wasserfällen

Nun im Wald angekommen, begegnet uns Hindernis N. 3: ein sehr enger, felsiger und vor allem steiler Pfad den Berg hoch in oft nur sehr kurzen Serpentinen. Teilweise hangelt man sich dabei an einem Seil entlang, das man auch unbedingt benutzen sollte, denn es geht links sehr tief ins Bachtal hinab! Trittsicherheit und Schwindelfreiheit, die wir auch später noch brauchen werden, sind hier unbedingte Voraussetzungen, ebenso wie trockenes Wetter.

Haben wir die kurvenreichen engen Windungen den Hang hoch bewältigt, machen wir oben noch einen großen Rechtsbogen und kommen dadurch auf einen breiten Zufahrtsweg. Hier geht es kurz rechts abwärts und nach der Brücke über die Klauser Wasserfälle – je nach Jahreszeit durchaus beeindruckend – dann links auf den Güterweg zu den Vorsäßen. Vorteile: Er ist breit und bequem, und man kann sich nicht verlaufen. Nachteil: Es geht die nächsten Kilometer beständig bergan, allerdings bestenfalls mittelsteil.

Durchs Hochmoor zur Schnellvorsäß

In zahlreichen Kurven wandern wir also bergauf, oft mit schönen Blicken belohnt, z. B. nach links hinüber auf die Hangspitze (1746 m) oder auf Höhe der Vorsäß Fluh ins hintere Tal der Bregenzer Ach mit Mellau zu unseren Füßen oder, links davon, ins Tal um Bizau. Wie gesagt, verlaufen kann man sich nicht, es geht einfach den Hauptweg immer bergan.Schließlich kommen wir auf einer Hochfläche an, die, typisch für die Region, von einem Hochmoor geprägt ist. Hier sehen wir schon die Schnellvorsäß mit ihren hübsch in der Landschaft verteilten Häusern. Am Wegweiser mit Ruhebank wenden wir uns nach rechts, laufen dadurch auf eine der Vorsäßhütten zu und gehen dort dann rechts auf dem – wie das Schild zurecht warnt – steilen Wanderweg bergab. Zwar ist dieser Weg nicht so eng wie der Aufstieg von Klaus und er führt auch nicht so nahe am Hang entlang, dennoch fordert er viel Trittsicherheit.

Abwärts nach Bezau

Haben wir dann das erste Stück über die Weiden hinter uns, führt der Weg links in den Wald hinein – dieses Wegstück ist nicht unbedingt für Menschen mit Höhenangst geeignet. Zwar ist der Weg hier vergleichsweise breit, doch kann man links über die Abbruchkante ins Tal sehen – es geht senkrecht mehrere Hundert Meter hinab. Wer also unsicher ist, sollte den Blick hinunter vermeiden und sich äußerst rechts halten.Wiederum sehr lange geht es nun im Wald mal steil, mal bequemer auf Wurzel- und Felspfaden abwärts; durch die Bäume sehen wir des Öfteren Bezau, unser Ziel, noch gut entfernt und weit unten liegend im Tal vor uns. Nach den letzten Windungen kommen wir aus dem Wald auf eine Straße in der Reuther Parzelle Baien und wenden uns hier nach rechts. Ein Blick zurück auf die Felswand, an der entlang wir soeben noch herabgestiegen sind, bestätigt unsere heutige Leistung. Wir kommen an der Kapelle und dem Feuerwehrhaus vorbei zur Bregenzerwaldstraße, gehen hier rechts über den Zebrastreifen und sind somit in Bezau. An der Straße entlang kommen wir bis ins Ortszentrum, von wo wir mit der Buslinie 37 oder 40 zurück nach Klaus fahren.

Touren-Charakter

Der beschriebene Aufstieg zwischen Klaus und den Wasserfällen ist mit der anspruchsvollste in diesem Buch - hier sind mindestens rudimentäre Kletterkünste, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit Pflicht. Auch für den Abstieg von der Schnellvorsäß sind letztere Voraussetzung. Bei und nach Niederschlag absolut tabu!

Ausgangspunkt

Parzelle Klaus, Mellau. GPS: 47.362222, 9.878278

Endpunkt

Bezau, Gemeindeamt

Marktfreuden

In der Sommersaison (Mai–Okt.) findet jeden Freitag auf dem Bezauer Dorfplatz der Wochenmarkt statt. Von 9–12 Uhr präsentieren vor allem Lebensmittelhändler ihre Produkte aus der Region. Dazu gehören natürlich der unvergleichliche Heumilch-Käse und Wurstwaren von den Alpen, aber auch Fisch aus örtlichen Teichen, Obst vom nahen Bodensee und spezielle Backwaren. Als besondere Attraktionen gibt es immer einen »Überraschungsstand« und alle paar Wochen ein übergeordnetes Thema für den Markt.

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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.