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Wandern Bregenzerwald: Ein Mann, ein Dorf

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:30 Std.
Länge:
10 km
Aufstieg:
130 m
Abstieg:
130 m

Von Ach nach Thal. Seine Existenz als Dorf verdankt Thal einem einzigen Mann: Martin Sinz. Auf unserer Wanderung zwischen Deutschland und Österreich begegnen wir diesem »Dorfvater« - und erleben das Allgäu.

Beschreibung

Von Ach nach Thal

Die Parzelle Ach gehört zu Langen und befindet sich – der Name verrät es – in einer Senke des Rotachtals. In der Richtung, in der wir uns nun von der Bushaltestelle wegbegeben, nämlich nördlich, war dieses bis ins Spätmittelalter so gut wie nicht besiedelt. Sümpfe und dichte Bewaldung herrschten vor.Davon ist heutzutage nicht mehr allzu viel zu spüren, wenn wir nahe der Rotach, vorbei an den Tennisanlagen, die wenigen Häuser hinter uns lassen, bis wir rechts zu einem Steg über den Fluss kommen, den wir auch nutzen. Auf der anderen Seite geht es nun links weiter auf dem Sträßchen immer geradeaus bis nach Thal.

Liebenswertes Dörfchen

Die überschaubar große Ortschaft hat eine interessante Geschichte: Die verstreuten Höfe in dem abgelegenen Tal, das zu Sulzberg gehörte, waren stets von Armut geprägt – ein Zustand, den Ende des 19. Jahrhunderts ein gebürtiger Thaler, der Pfarrer Martin Sinz, zu ändern versuchte. Und das erfolgreich: Er etablierte die Heimstickerei, dann setzte er den Bau einer Kirche, eines Pfarrhauses und einer Schule durch. Dieses Ensemble steht heute noch, und drumherum bildete sich ein kleiner Ortskern, zu dem heute auch das Gasthaus Krone mit dem Dorfladen und die Feuerwehr gehören.Zwar scheiterten Versuche, selbstständig zu werden, und man blieb Teil der Gemeinde Sulzberg, aber die kleine Ortsgemeinschaft hat ein sehr liebenswertes Dorf geschaffen und hält dieses am Leben.

Beliebter Geheimtipp

Gegenüber der Kirche, am Kriegerdenkmal, biegen wir in einen Weg links ein, der vor dem Bauernhof leicht rechts als Pfad über die Wiesen auf das nächste Anwesen zu führt. Hier geht es links ins Tal hinab bis zur Egglismühle. Vor den Gebäuden wenden wir uns dann links zur Rotach, die hier die Landesgrenze zu Deutschland markiert. Wir überqueren den Fluss und gehen auf der Allgäuer Seite geradeaus auf den Pfad zur Straße hoch. Gegenüber wandern wir links hinauf nach Scheffau, und wenn wir wieder die Straße kreuzen, geht es gegenüber weiter in den kleinen Ortskern.Hier kann man hinüberblicken zum etwas tiefer liegenden Thal. Zwischen den beiden Dörfern herrscht eine gute Nachbarschaft, gehörte doch auch Scheffau bis 1814 zu Vorarlberg. Der Ort ist aber anders als Thal historisch gewachsen, wie man an einigen der Gebäude, nicht zuletzt der barocken Martinskirche sieht. Er besitzt einen schönen Dorfplatz und ist nicht umsonst ein beliebter Geheimtipp für Ausflügler.

Zwei Varianten für die Rückkehr

In Scheffau muss man sich entscheiden, wie man zum Ausgangspunkt in Ach zurückkommen will. Abgesehen von einer langen, anspruchsvollen Variante über den Hirschberg gibt es zwei Möglichkeiten: Die bequeme und sichere Version führt uns erst einmal auf demselben Weg zurück bis auf die österreichische Seite, wo dann rechts nach der Egglismühle ein Pfad über die Wiesen im Tal unterhalb von Thal abzweigt, der später in das Sträßchen in der Parzelle Kuhn einmündet. Hier geht es rechts bis Ach und auf bekanntem Weg zurück.Wer direkt von Scheffau aus weiterlaufen möchte, geht vom Dorfplatz vor der Kirche links abwärts (Im Ahornbühl) und bis zu dem einzelnen Anwesen. Hinter diesem wendet man sich links und wandert zwischen den Weiden hinunter nach Neuhaus. Hier beginnt der unangenehme Teil der Tour, der am Rand der gut befahrenen Straße Langen–Weiler entlangführt. Reizvoll sind die beiden aufgelassenen Zollhäuser, gefährlich dagegen die kurvenreiche Strecke – es heißt gut aufpassen. Am ehemaligen österreichischen Zollamt ist dieser Abschnitt zum Glück vorbei, und wir können links ins Tal der Rotach abbiegen. An der nächsten Abzweigung bleiben wir links auf dem Sträßchen. Unten an der Brücke angelangt, geht es rechts auf dem uns schon bekannten Weg zurück zum Ausgangspunkt.

Touren-Charakter

Gemütliche Strecke auf guten Wegen mit kurzem, aber deutlichem Anstieg nach Scheffau. Mit der etwas kürzeren Variante 1 des Rückwegs auch für Familien geeignet. Grenzübertritt

Ausgangspunkt

Bushaltestelle Langen-Ach an der L4 bei Thal. GPS: 47.515430, 9.862123

Endpunkt

Bushaltestelle Langen-Ach an der L 4 bei Thal. GPS: 47.515430, 9.862123

Erfrischend kühles Nass

Die Rotach lädt an unserem Weg zweimal zum Badevergnügen ein: Unterhalb des Ortskerns von Thal in der Au liegt die »Bitsche Gumpa«, ein frei zugänglicher Badeplatz im Fluss, zu dem man allerdings etwas hinabsteigen muss. Flacher ins Wasser kommt man in Fahl gleich zu Beginn (aber auf der anderen Uferseite) unserer Tour nahe des Stauwehrs. Beide Badestellen sind kostenlos. Mehr Infos dazu gibt’s auf der Thaler Internetseite (s. Infokasten).

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.