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Wandern Bregenzerwald: Die Vier-Dörfer-Tour

Anspruch:
mittel
Dauer:
02:30 Std.
Länge:
10 km
Aufstieg:
320 m
Abstieg:
235 m

Von Bezau nach Schnepfau. Vier beschauliche Bregenzerwald-Gemeinden durchqueren wir bei unserer heutigen Wanderung, die im Schatten der Kanisfluh endet, wo auch die berühmte Wendelin­kapelle zu bewundern ist. Im lieblichen Schnepfau endet dann unsere aussichtsreiche Tour.

Beschreibung

Von Bezau nach Reuthe

Wie in Tour 18 starten wir am Bezauer Gemeindeamt, gehen aber dieses Mal in die andere Richtung an der »Hauptstraße« entlang, dem »Platz«, und biegen am Kloster von dieser gleich leicht links wieder ab. An der Schule vorbei geht es geradeaus bis zum Holzwegweiser, hier rechts, dann weiter links in die Parzelle Ellenbogen und hier wieder links. Wir kommen am Heimatmuseum Bezau vorbei und dann zwischen der Kapelle St. Leonhard und schönen Bauernhäusern hindurch. An der Mühle biegen wir leicht links ab und gelangen zu dem kleinen Mühlbach, an dem wir nun entlanglaufen. Wir treffen auf eine Kneippanlage und dann auf ein Gemüse- und Pflanzenlabyrinth. Hier sehen wir auch bereits den charakteristischen Turm der Pfarrkirche Reuthe. Zu ihr steigen wir links hoch.

Von freien Bauern errichtet

Sie ist typisch und untypisch zugleich. Untypisch ist der erwähnte Turm – eine solche achteckige Dachkonstruktion gibt es in ganz Vorarlberg kein zweites Mal. Typisch dagegen ist die Entstehung aus dem Freiheitswillen der Bregenzerwälder, denn die Kirche wurde einst von den freien Bauern selbst errichtet. Normalerweise tat dies ein adeliger Grundherr, hier aber richteten die Bewohner selbst die Kirche ein und sorgten für einen Pfarrer. Reuthe wurde so die älteste Pfarrei des Hinteren Bregenzerwalds. Im Kern stammt die Kirche aus dem frühen 15. Jahrhundert, im Inneren wurden aus jener Zeit Ende des 19. Jahrhunderts wertvolle Fresken entdeckt. Der Ort Reuthe selbst ist eine der kleinsten Bregenzerwald-Gemeinden, er war – und ist wieder – berühmt für sein Moorbad (s. Tippkasten). Zu ihm gelangen wir, indem wir von der Kirche zur Straße hinuntersteigen, diese queren und über die Brücke auf die andere Seite des Bachs wechseln, an dem wir links weiterlaufen.

Von Bizau zur Schnepfegg

Am Bizauer Bach treffen wir dann bald auf das erwähnte Moorbad in seiner modernen Form. Im Tal gehen wir stets am Bach entlang, überqueren einmal die Straße und folgen dem Verlauf nun auf einem Pfad weiter bis nach Bizau. An der Kirche steigen wir ins Dorfzentrum hinab.Bizau erweist sich dank seiner Lage im Tal des Bizauer Bachs als ruhiges, gut erhaltenes Dörfchen mit vielen schönen Bregenzerwald-Häusern. Die Kirche hat eine sehenswerte Barockausstattung. An ihrer Fassade gehen wir vorbei, ebenso an der Schule, und weiter geradeaus. Wir orientieren uns dann an den Wegweisern links in Richtung Schnepfau/Schnepf-egg.

Der Weg führt an einem schönen alten Weidezaun entlang und vorbei am Roten Kreuz, mit dem eine unheimliche Sage verbunden ist, die man dort nachlesen kann. Wir kommen zum Beginn (oder Ende) des Barfußwegs (s. Tippkasten), biegen hier jedoch links ab auf den steinigen und steilen Weg hoch zur Wendelinkapelle. Stark ansteigend geht es im Zickzack hinauf, begleitet von Kreuzwegstationen, die uns den Weg zur Kapelle weisen.

Von Schnepfegg nach Schnepfau

Oben angekommen, werden wir mehrfach belohnt. Die Wallfahrtskapelle zum heiligen Wendelin steht auf einem kleinen Plateau (971 m). Schon im 15. Jahrhundert erwähnt – und damit zu den ältesten Sakralbauten des Hinterwalds zählend –, wird das kleine Gotteshaus noch immer regelmäßig zu Wallfahrten aufgesucht. Sozusagen über uns aber steht die mächtige Wand der Kanisfluh, des mystisch-magischen Hauptbergs des Bregenzerwalds, drohend und faszinierend zugleich. Sie wird uns noch des Öfteren begegnen.Wir umrunden die Kapelle in einem Bogen, um links über einen Waldpfad zum Alpenvereinshaus und dann rechts an der Straße zum Berghaus Kanisfluh, einem Ausflugslokal, zu kommen. Noch ein paar Schritte auf der Straße, dann geht es rechts ab bis zum nächsten Haus und vor diesem links abwärts, erst noch über die Wiese, dann im Wald und am Hang recht rasant bis hinunter nach Schnepfau.

Dieses letzte, ebenfalls sehr kleine Dorf auf unserer Tour hat einen sehr schönen Dorfplatz um Kirche, Gemeindeamt (der alte Pfarrhof), die neue Schule und in der Mitte die geschützte Linde und den Brunnen. Ebenfalls abseits der Bregenzerwaldstraße und an den Hang gelehnt, um dem Schatten der Kanisfluh wenigstens für ein paar Monate im Jahr auszuweichen, ist Schnepfau ebenso ruhig wie beschaulich und sicher eines der besterhaltenen und lieblichsten Bregenzerwald-Dörfchen. Zurück nach Bezau fahren wir mit der Buslinie 40.

Touren-Charakter

Bis zur Schnepfegg einfache und flache Strecke auf bequemen Wegen. Der Aufstieg zur Wendelinkapelle erfordert dagegen Kondition und mittlere Kletterkünste, auch der Abstieg ist anspruchsvoll. Familien können diesen letzten Teil aber weglassen und stattdessen den Barfußweg nach Bizau zurückgehen.

Ausgangspunkt

Bezau, Gemeindeamt. GPS: 47.385094, 9.901114

Endpunkt

Schnepfau, Gemeindeamt

Mit den Füßen fühlen

Das Moor erleben kann man im Tal des Bizauer Bachs entweder in mondäner Tradition im Bad Reuthe, einst ein viel besuchter Kurort im Österreich des 19. Jh. und nun wiederbelebt als moderne Heil- und Badeanstalt mit Wellnesshotel, Spa und Therme – oder ganz naturnah und kostenfrei am Barfußweg Bizau. Auf bloßen Füßen kann man hier durch das Moor laufen und es buchstäblich erfühlen, dazu gibt’s viele Informationen zur Natur am Wegesrand (www.bizau-bregenzerwald.com).

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.