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Wandern Bregenzerwald: Die Brücken-Tour

Anspruch:
mittel
Dauer:
02:00 Std.
Länge:
9 km
Aufstieg:
90 m
Abstieg:
190 m

Von Hittisau nach Lingenau. Es sind nicht gerade sieben, aber immerhin zwei besonders beeindruckende Brücken, die wir auf unserer Wanderung überqueren - technische Meisterleistungen mit ein bisschen Indiana-Jones-Gefühl dabei.

Beschreibung

Stattliches Hittisau

Wer vor dem Portal der klassizistisch-neu­barocken Pfarrkirche von Hittisau steht, der spürt die Bedeutung dieses Orts: Wendet man sich dem Gebäude zu, hat man eines der größten Gotteshäuser von Vorarlberg vor sich; dreht man sich zum Dorfplatz um, so führen direkt vor der Eingangstür drei Straßen auf dieses zu. Die stattlichen Bregenzerwald-Häuser um den Platz, alte und moderne, noch heute oft Gasthöfe und Einkaufsmöglichkeiten, unterstreichen die Rolle Hittisaus als wichtigem Verkehrsknotenpunkt bis heute. Die über 2000 Einwohner verteilen sich allerdings, wie für die Talschaft typisch, weit über das gesamte Gemeindegebiet. Hat Hittisau um den Dorfplatz herum einen fast kleinstädtischen Charakter mit Läden, Schule, Gemeindesaal, Busbahnhof, Polizeistation, Feuerwehr, Museen und Seniorenheim, so gehört es doch zugleich zu den Orten mit den meisten Alpen in ganz Österreich. Im Auf und Ab zur Subersach

Von der Kirche aus gehen wir in Richtung Frauenmuseum (s. Tour 11), hier rechts am Hang entlang im Bogen um das Schulgelände und dann an der Straße links hinunter ins Tal. Schon an der nächsten Abzweigung biegen wir rechts ab (nicht nach Steinpiss), gehen durch einen Hof und danach links hinunter. Hinter dem ersten Haus führt zwischen den Weiden nach rechts unser Weg als Pfad zum Wald.

Die tief eingeschnittene Subersach war jahrhundertelang ein schwer zu überwindendes Hindernis zwischen dem Vorderen und dem Mittleren und somit auch dem Hinteren Bregenzerwald. Wie mühsam der Weg durch das Tal des Gebirgsbachs war, können wir noch immer auf unserer Tour nachvollziehen: Kurz nach Eintritt in den Wald führt unser Pfad nicht auf dem breiteren

Weg um die Kurve, sondern auf den schmalen Trampelpfad, der gegenüber auf einer kleinen Anhöhe beginnt. Dieser führt eng und steil, mit viel kleinem Auf und Ab am Hang über der Subersach entlang und nur langsam zu ihr hinab.

Im Gschwendtobel

Wir kommen auf eine Wiese, laufen an ihrem Rand bis zu einer Holzhütte und ab dieser auf dem bequemeren Forstweg langsam ans Ufer und nun an diesem weiter, bis wir schließlich zu Negrellibrücke kommen.Die Brücke, benannt nach ihrem Erbauer (s. Tour 7), galt schon bei ihrer Errichtung 1835 als technische Meisterleistung; heute steht sie unter Denkmalschutz. Kaum zu glauben, dass sie noch bis 1982 den gesamten Verkehr vom Vorder- in den Hinterwald buchstäblich ertragen musste. Das übernimmt nun ihre große jüngere Schwester – der wir gleich begegnen werden –, und so ist es zum Glück hier im Gschwendtobel ruhig geworden. Auf der anderen Seite steigen wir links hoch und kommen so zu den ersten Häusern von Großdorf (Parzelle Gebatz). Hier gehen wir rechts bis zur Straße und sehen nun die erwähnte moderne Brücke, die sich hoch über das Tal spannt. Links auf dem Gehsteig kommen wir ins Ortszentrum von Großdorf.

Ein abenteuerlicher Steg

Für den kurzen Marsch an der Straße entlang werden wir sogleich entschädigt, wenn wir in der mit ihrer Barockkirche hübschen Ortsmitte gegenüber vom Spar-Markt links in die Straße Außerdorf einbiegen – weg vom Verkehr und zugleich mitten durch wunderschöne alte und neue Häuser spazierend, die einem die stilvolle Eleganz der Bregenzerwald-Bauten einmal mehr vor Augen führen. Wir gehen geradeaus, auch an der Kreuzung mit Bildstock auf die Wiese, dann in einer leichten Rechtskurve weiter bis zum roten Markierungsstab, wo wir links hinab biegen.Es geht hinunter, an einer kleinen beschaulichen Raststation vorbei und noch etwas steiler bis zum legendären Drahtsteg. Auch er diente seit der Errichtung 1901 dazu, die Subersach und damit den getrennten Bregenzerwald zu überwinden. Das gewagte Hängebrückenkonstrukt, das nur einzeln betreten und nicht zum Schaukeln gebracht werden darf, schenkt uns ein bisschen Indiana-Jones-Gefühl beim wackligen Überqueren – und beim eindrucksvollen Blick in die hier sehr steinige, tief unter uns liegende Subersach.

Auf der anderen Seite geht es dann recht kräftig bergan, dafür aber mit schönen, vom Wasser bearbeiteten Felswänden. Oben angekommen, gehen wir rechts bis zu einem Bauernhof, wenden uns nach diesem wiederum rechts und biegen dann links an der Straße (mit Gehsteig) hinein ins Ortszentrum von Lingenau (s. Tour 12). Per Bus (Linie 25) kommt man von dort nach Hittisau zurück.

Touren-Charakter

Besonders der Weg im Tal der Subersach hinter Hittisau ist anspruchsvoller, Trittsicherheit ist hier Voraussetzung, bei Niederschlag ist er zu vermeiden. Für Familien mit Wandererfahrung geeignet

Ausgangspunkt

Hittisau, Kirche. GPS: 47.457478, 9.959473

Endpunkt

Lingenau, Dorfplatz

Käse-Paradies

Im Jahr 2003 war er fertig: der Lingenauer Käsekeller. Die Sennereien des Bregenzerwalds hatten sich zu dem Großprojekt zusammengeschlossen, um dort einen Großteil ihrer Produkte lagern zu können – nicht weniger als über 32000 Käselaibe reifen hier. Natürlich gibt es auch einen angeschlossenen Verkauf, und für Gruppen besteht die Möglichkeit zur Besichtigung mit anschließender Verkostung (www.kaesestrasse.at/erleben-und-entdecken/der-kaesekeller).

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.