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Wandern Bregenzerwald: Auf der Alten Salzstraße

Anspruch:
leicht
Dauer:
01:30 Std.
Länge:
5 km
Aufstieg:
190 m
Abstieg:
10 m

Von Warth nach Hochkrumbach. Im kleinen Dorf Warth startend, überqueren wir auf historischen Pfaden unschwierig einen Pass und gelangen über die schönen Alpen zum (fast) verschwundenen Dorf Hochkrumbach.

Beschreibung

Ein ganz besonderer Ort

Das kleine Dorf – mit kaum 170 Einwohnern ist es die zweitkleinste Gemeinde in ganz Vorarlberg – hat noch einige andere Besonderheiten aufzuweisen: Auf 1495 Metern Höhe gelegen (gemessen im Ortszentrum), ist es zugleich die höchste und zudem die östlichste Siedlung des Bregenzerwalds – die Grenze zu Tirol ist nur wenige Hundert Meter, die zu Deutschland nicht viel weiter entfernt. Geografisch liegt Warth hinter dem Hochtannbergpass, also genau genommen bereits außerhalb der Talschaft der Bregenzer Ach, die sonst die Wäldergemeinden verbindet. Touristisch hat es sich mit Lech am Arlberg zu einem der bekanntesten und größten Skigebiete Österreichs zusammengeschlossen. Politisch und historisch aber ist das einst von einwandernden Walsern gegründete Warth eindeutig dem Bregenzerwald zugehörig, mit dem es über die L 200, die inzwischen über den genannten Pass führt, verbunden ist. Diese vergleichsweise bequeme Verbindung existiert aber erst seit dem 20. Jahrhundert. Früher war das Erreichen von Warth und vor allem der weitere Weg hinein in den Bregenzerwald etwas beschwerlicher, allerdings auch von großer Bedeutung: Über Warth wurde Salz aus den bayerischen und den Tiroler Bergwerken transportiert (oder auch geschmuggelt). Die Bezeichnung Alte Salzstraße ist, sagen wir einmal, etwas euphemistisch – natürlich war dieser Weg nur ein Saumpfad, immerhin aber auch für das Führen von Pferden geeignet, die das Salz auf ihrem Rücken trugen. Folgen wir also ihren Spuren!

Auf der Alten Salzstraße …

Einmal mehr starten wir am Gemeindeamt, gehen dorfauswärts auf die Kirche zu und an ihr vorbei weiter an der Straße entlang bis zu den Hotelbauten der Steffisalpe. Hier laufen wir über deren Parkplatz rechts am Hotel vorbei und biegen dann halb rechts ab auf den Pfad, der auch mit »Alte Salzstraße« markiert ist. Auf ihm geht es nun ansteigend hoch bis zum Pass, durch schöne Bergwiesen und kleinere Waldstücke.An der Holzbodenalpe halten wir uns rechts in Richtung auf die schon sichtbare Jägeralpe zu. Dort gehen wir dann auf den Vorplatz des Hotels, rechts an diesem vorbei, dann per Linkskurve hinter die Gebäude und hier rechts weiter. An der nächsten Gabelung halten wir uns leicht rechts und wandern ansteigend weiter. Wir kommen zum Hotel Adler und gehen von dort links hoch bis zur Kapelle am Simmel. Sie ist der letzte historische Überrest des einstigen Dorfes Hochkrumbach.

… zum verschwundenen Dorf

Auch dieses war im Mittelalter von Walsern gegründet worden und hatte jahrhundertelang eine wichtige Bedeutung als Station an der Passhöhe, es lag auf 1680 Metern. Die barocke Jakobuskapelle war lange Zeit sogar Pfarrkirche. Doch ab Mitte des 19. Jahrhunderts, als der mühselige Transport über den Pass durch andere Wege ersetzt wurde, entvölkerte sich Hochkrumbach. Mit den Bewohnern verlor der Ort auch nach und nach nicht nur seine Häuser, sondern erst den Pfarrer und letztlich sogar den Friedhof und das Pfarrhaus. Geblieben ist nur die einsame Kapelle, nun hübsch am Berg gelegen. Der Tourismus und die bessere Erschließung dank der Bregenzerwaldstraße führten zum Neubau einiger Häuser in der Nähe, sodass das einst selbstständige Hochkrumbach der Gemeinde Warth zugeteilt wurde.Von hier kann man mit dem Bus (Linie 40a) oder auf demselben Weg zu Fuß zurück nach Warth gelangen. Möglich ist auch ein Abstecher zum Kalbelesee etwas weiter westlich.

Touren-Charakter

Obwohl die Alte Salzstraße nur ein Bergpfad ist, ist sie gut begehbar (außer bei schlechter Witterung) und weist keine anstrengenden Anstiege auf. Für Familien geeignet

Ausgangspunkt

Gemeindeamt in Warth. GPS: 47.257886, 10.183060

Endpunkt

Kapelle am Simmel in Hochkrumbach

Für Ambitionierte

In der Nähe von Warth, aber schon auf Tiroler Seite, wurde der Spiderman-Klettersteig eingerichtet (erreichbar über die L198). Der Name verweist nicht unbedingt auf notwendige spinnenhafte Fähigkeiten, sondern soll auch das jüngere Publikum anlocken. Der kleine Rundkurs ist für Kinder und Anfänger gedacht und kann gut zur Übung dienen für Ambitionierte, denen die roten Markierungen auf den Wanderwegen irgendwann nicht mehr ausreichen.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.