Wandern Bregenzerwald: Am Ende des Tals

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Kräftiger Anstieg zu Beginn

Wir starten in Bizau (s. Tour 19) in der Ortsmitte am Gemeindeamt und gehen von diesem aus gen Westen die leicht ansteigende Straße ins Oberdorf hoch. Die Vorsäß Schönenbach zählt, wie erwähnt, insbesondere in den Sommermonaten zu den beliebtesten Reisezielen des Bregenzerwalds, weshalb der übliche Weg dorthin – trotz Mautpflicht – für ein Landsträßchen, das noch dazu als Sackgasse endet, stark von Auto- und Motorradverkehr geprägt ist. Ganz vermeiden können wir sie nicht, aber gleichwohl wollen wir für den Beginn deshalb eine wesentlich schönere und stillere, aber auch anspruchsvollere Alternative wählen, um nach Schönenbach zu kommen. Wenn die Straße aufzweigt, wenden wir uns deshalb leicht rechts (als Orientierung dient der Wegweiser Richtung Mellenstockvorsäß), bleiben vorerst also auf der Straße nach Schnepfau. Bereits hier wird der Anstieg steiler – und so wird es auch die nächste Zeit bleiben.

Mellenstock, Rüschere, Löffelau

In ersten Serpentinen geht es für uns weiter an der Straße, bis wir am Waldrand auf eine Abzweigung nach links in Richtung des ehemaligen Skilifts treffen. Auf diesem Teerweg kommen wir durch die Parzelle mit dem sprechenden Namen Hütten, der Anstieg bleibt kräftig. Vor einem kurzen Waldstück mit Tobel und Ruhebänken halten wir uns links.Hinter dem Waldstück wartet schon die Mellenstockvorsäß auf uns, die mit ihrer Kapelle aus dem 17. Jahrhundert idyllisch am Hang liegt. Spätestens ab hier bekommt der Weg einen rustikalen Charakter, und auch die Einsamkeit des Tals mit seiner dünnen Besiedelung wird deutlicher spürbar. Wir gehen immer geradeaus auf dem mal breiteren, mal engeren Weg durch so manches Bachbett, wobei wir den geografischen Höhepunkt unserer Tour überschreiten.

Erst langsam, dann bald auf bequemerem Weg, aber schneller wieder abwärts, kommen wir letztlich nach Löffelau, wo unser Weg nach einer Brücke in die Schönenbachstraße einmündet. Ab diesem Punkt heißt es also öfter mal Autos oder Motorradfahrern auszuweichen. Das Tal ist hier vergleichsweise eng, weitet sich aber nach einiger Zeit, wenn wir uns der Alpe Rüschere nähern.

Idyllische Vorsäß Schönenbach

An einer Kurve steht dann das Käsehäusle der Alpe Kretzboden; hier wenden wir uns nach rechts hinab zum ersten Wanderparkplatz, und schon sehen wir vor uns die Vorsäß Schönenbach. Sie gilt, gut 25 Hütten umfassend, darunter ein Gasthof und ein Erholungsheim, als die größte des Bregenzerwalds. Es ist einerseits die Lage auf einer Art großen Tallichtung mit den Hochalpen im Hintergrund, aber auch das Idyll mit frei laufenden Tieren und der schönen großzügigen Kapelle aus dem 17. Jahrhundert, das die nachvollziehbare Attraktion dieser Vorsäß (die übrigens zu Bezau, nicht zu Bizau gehört) ausmacht.Es lohnt sich, eine Runde durch das Gelände zu drehen, ehe man sich überlegt, wie es zurückgehen soll. Im Sommer fährt in unregelmäßigen Abständen ein Bus (Linie 36) bis Bizau bzw. weiter über Bezau bis Bregenz. Man kann natürlich auch zu Fuß zurück – als Variation etwa über die Alpe Kretzboden, dann die Straße entlang, was aufgrund des daneben fließenden Bachs sehr reizvoll ist (wenn man den Verkehr ignoriert), oder naturgemäß auf derselben Strecke. Wer die Tour verlängern möchte, kann statt in Bizau auch in Bezau starten (s. Tour 19).

Brotzeit vom Feinsten

In Schönenbach kann man im (allerdings oft stark frequentierten) Gasthof Egender einkehren. Gemütlich ist aber auch eine selbst mitgebrachte Brotzeit – versorgen kann man sich damit direkt am Weg in Bizau, an der Alpe Rüschere, im Käsehäusle der Alpe Kretzboden oder in Schönenbach selbst, wo leckere Käse- und Wurstsorten direkt vom Erzeuger zum Verzehr oder zur Mitnahme locken.