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wandern

Wandern Bodensee: Von Weiler auf den Schiener Berg

Anspruch:
schwer
Dauer:
02:30 Std.
Länge:
9.5 km
Aufstieg:
265 m
Abstieg:
265 m

Im Herzen der Höri. Gemüse und Künstler, dafür ist die Höri bekannt. Im Inneren ist die Halbinsel jedoch fast unbesiedelt und ein anspruchsvolles Wandergebiet.

Die Höri vom  Radolfzeller Ufer aus gesehenwandern, schwer
Die Höri vom Radolfzeller Ufer aus gesehen© Benedikt Grimmler
Beschreibung

Von Weiler nach Grünenberg 

Wie ein dreieckiger Keil schiebt sich die Halbinsel Höri in den Untersee, Künstler wie Otto Dix, Hermann Hesse und Bodo Kirchhoff liebten die Atmosphäre dieser gleichermaßen rauen wie lieblichen Landschaft – allerdings verbrachten sie ihre Zeit in den Dörfern, die fast ausschließlich in Ufernähe zu finden sind. Mit Ausnahme des Klosterortes Schienen ist das Innere unbesiedelt, kein ­Wunder, denn das Herz der Höri bildet der mächtige Schiener Berg, der sich von der Uferhöhe von 400 auf gut 720 Meter erstreckt. Ihn wollen wir besteigen.

Wir beginnen in Weiler, einem typischen Höridorf mit vielen Fachwerkhäusern, Gemüsehöfen und unserem Startpunkt, der Kirche im Zentrum. Von ihrem Vorplatz am Wanderwegweiser wenden wir uns rechts in Richtung Spielplatz, anschließend nach den letzten Häusern links ins nächste Dörfchen Bettnang.

Wir halten uns links und gehen dann geradeaus durch das gesamte Dorf. Spätestens am Ortsausgang beginnt nun der kilometerlange Anstieg auf den Schiener Berg, anfangs noch etwas gemütlicher mit Flachpassagen. An der Wanderkreuzung mit Wegkreuz neben dem Hof Bruttel gehen wir links.

Wir treffen nach einigen hundert Metern erneut auf ein Wegkreuz und gehen hier rechts hoch auf den Wald zu. Lange Zeit geht es nun stets geradeaus ansteigend. Nach kurzer Zeit begegnet uns ein weiteres Kreuz allein auf einer Waldlichtung: Es ist der Standort des ehemaligen Frauenklosters Grünenberg, das seit dem Mittelalter bis ins frühe 19. Jahrhundert hier in der Einsamkeit stand und bis auf wenige Bodenwellen und ein paar Ausstattungsstücke in der Weiler Kirche völlig verschwand. Eine Infotafel rechts erinnert an seine Geschichte.

Der Anstieg 

Wie erwähnt, bleiben wir lange geradeaus, auf dem Forstweg am Bachverlauf entlang, die Höhe des teils tief zerklüfteten Schiener Berges – auch er besteht aus Molasse – macht sich nun mit kräftigerem Anstieg fast ohne Pausen deutlich bemerkbar. Am Y-Abzweig am Hochstand gehen wir links weiter. Kurz darauf kommen wir zur nächsten Kreuzung und nehmen hier den Tiefer-Hau-Weg rechts, er führt wiederum zu einer Kreuzung, an der wir rechts gehen, stets bergan. Am Wegweiser »Dreiländereck« wählen wir den Hohlweg rechts (immer noch bergauf) in Richtung »Schienen/Schrozburg«. Er bringt uns zum Waldrand und hier auf den  Firstweg, den höchsten Punkt unserer Etappe mit gut 675 Metern. Wir laufen rechts bis zum nächsten Wegweiser und bereiten uns dann auf den nicht minder langen Abstieg via Löchleweg vor, rechts hinein in den Wald in Richtung Bankholzen.

Über Bankholzen zurück 

Im Wald geht es nun auf dem Hauptweg, den wir nicht verlassen, auf breitem Wege stetig bergab, bis wir nach gut 2 Kilometern auf den Waldrand und eine Lichtung treffen. Per Teerweg geht es rechts weiter abwärts, bis zum kleinen Wanderparkplatz mit Infotafel an der Friedenslinde. Hier links, dann wartet noch ein kleines Highlight auf uns: Die Bankholzer haben sich viel Mühe gemacht mit dem kleinen Mühlbachtal, in das wir uns links die Treppchen hinab zu den Brücken begeben. Mit Bänkchen, Brunnen, einem großen Mühlenmodell und vielen Brücken wurde dieser Weg äußerst liebevoll gestaltet – was nicht überrascht, denn auch das Dorf  Bankholzen, in dem wir nun eintreffen, ist hübsch hergerichtet mit vielen Fachwerkbauten von der Alten Torkel bis zum Gasthof »Kühler Brunnen«, zu dem wir hinablaufen.

Hier gehen wir an der Straßenkreuzung rechts bis zum Ortsausgang, dann rechts nach Bettnang, wo wir auf unsere alte Strecke treffen und nach Weiler zurückkommen.

Touren-Charakter

Fällt in die Kategorie »schwierig« aufgrund des kilometerlangen ­Anstiegs. Die Wege sind meist breit, gut befestigt und selten steil, benötigt wird somit nicht Kletter­erfahrung, sondern Kondition.

Ausgangspunkt

Weiler Pfarrkirche

Endpunkt

Weiler Pfarrkirche

An der Strecke: Höri-Gemüse

In den durchquerten Dörfern Weiler und Bankholzen wird sie auch im Straßenverkauf angeboten: die Höri-Bülle. Dahinter verbirgt sich eine ganz spezielle Zwiebelsorte, die nur auf der Höri angebaut wird und von der EU als Name geschützt ist. Der rotbraune Siebenhäuter ist das berühmteste von verschiedenen Gemüsesorten, die im rauen Klima auf dem fruchtbaren Boden der Halbinsel gedeihen und auf vielen Höfen erworben werden können.

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Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
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