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Wandern Bodensee: Von Tettnang nach Friedrichshafen

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:00 Std.
Länge:
11 km
Aufstieg:
65 m
Abstieg:
65 m

In der Hopfenschlaufe. Von der kleinen barocken Residenzstadt Tettnang durchstreifen wir Hopfen- und Obstanbaugebiete auf dem Weg ins industrielle Zentrum des Bodensees, Friedrichshafen, der Zeppelinstadt.

Beschreibung

Tettnang, Hopfen- und Residenzstadt

Da die Altstadt auf einem Hügel liegt, bildet das weithin sichtbare Tettnanger Barockschloss eine echte Landmarke. Die Endstation des Busses ist direkt vor der kath. Kirche St. Gallus, von der nur der Turm noch aus älterer Zeit stammt. Ein Besuch ist gleichwohl lohnenswert, wurde der Innenraum doch 1990 zu einer äußerst gelungenen Komposition aus alter und moderner Ausstattung umgestaltet. Von der Kirche begeben wir uns in Richtung Bärenplatz direkt vor der Altstadt. Eingang bildet das älteste der drei Tettnanger Schlösser, das sogenannte Torschloss (15. Jh.). Rechts ein Kuriosum: außen noch sichtlich eine Kapelle, wurde der Anbau nach der Profanierung als Arrestzelle verwendet, eine doch recht seltsame Umwidmung. Heute ist im Torschloss das Montfortmuseum zur Stadt- und Technikgeschichte untergebracht (Dienstag bis Sonntag 14–18 Uhr geöffnet). Durch die gut erhaltene Innenstadt laufen wir direkt auf Schloss Nr. 2 zu, das vergleichbar unspektakuläre heutige Rathaus (17. Jh.). Der Blick wird hier auf das Prunkstück abgelenkt, das große Barockschloss (1712–1729) mit seinen markanten Ecktürmchen (Führungen Neues Schloss täglich 11–17 Uhr), außen so prächtig wie innen. Die Grafen von Montfort regierten zwar nur über ein bescheidenes Territorium, waren aber groß im Geldausgeben. Schon der Erbauer, Graf Anton III., war hoch verschuldet, doch am Bau des Schlosses hinderte ihn das nicht. Seine Nachfolger vergrößerten das Defizit, bis sie ihre Herrschaft 1780 kurzerhand an die Österreicher verkaufen mussten.

In der Hopfenschlaufe

Was blieb, war das Schloss, durch dessen Park wir uns nun links Richtung Seestraße begeben. Bei der Polizei biegen wir rechts stadtauswärts ab und befinden uns nun auf der Hopfenschlaufe. Schließlich ist Tettnang nach der Hallertau und der Gegend um Spalt das wichtigste Anbaugebiet für die Bierpflanze (Wegzeichen ist eine grüne Schlaufe). Leider führt der Weg bis Pfingstweid an einer viel befahrenen Straße entlang, doch dafür gibt es später als Ausgleich sehrruhige Waldpassagen. In Pfingstweid nehmen wir die Abzweigung links ins ländlich geprägte Kau, wo wir nach der Kapelle am Gasthof zum Lamm wiederum links das Dorf verlassen. An der ersten Wanderwegkreuzung begeben wir uns nach rechts direkt in die Obst- und Hopfenfelder und orientieren uns jetzt an der rot-weißen Markierung des Hauptwanderweges (HW) Nr. 4. Durch Gehöfte treffen wir auf eine Landstraße, der wir kurz links folgen – hier teilt sich der Weg: Der HW 4 leitet über einen schönen, aber engen Trampelpfad direkt an der Schussen entlang, die Hopfenschlaufe führt über den bequemeren Weg an der Straße weiter; jeder möge selbst entscheiden, was ihm eher liegt. Beide Varianten treffen an der überdachten historischen Holzbrücke bei Oberbaumgarten wieder aufeinander. Wir folgen streng dem HW 4 durch den Seewald und sind schon bald am Stadtrand von …

Friedrichshafen

Der Weg in die Innenstadt ist gut beschildert – nach der Jugendherberge in der Eckener Straße links abbiegen – und führt das letzte Stück am See entlang. Friedrichshafen ist heute das wichtigste Industriezentrum am See und eine Einkaufsstadt. Vom Charme der mittelalterlichen Reichsstadt ist nach der Bombardierung im Zweiten Weltkrieg nur wenig geblieben. Das Zeppelinmuseum verbindet die Geschichte des berühmten Luftschiffes, das inzwischen wieder über dem See seine Runden dreht, mit hochrangiger Kunst. Am Flughafen wartet noch mehr Flugtaugliches im Dorniermuseum auf die Besucher. Vom beliebten Moleturm am Hafen aus sieht man neben dem weiten See und dem Alpenpanorama das »Schloss« Friedrichshafen, eigentlich das frühere Kloster Hofen, seit 1806 von den württembergischen Herzögen bewohnt. Die barocke Schlosskirche mit ihrem meisterlichen Stuck ist zu besichtigen. Natürlich kann man die Zeit auch zum Bummeln nutzen oder nach der Wanderung das Ergebnis der letzten Hopfenernte genießen.

Touren-Charakter

Sehr leichte Strecke. Für den kurzen Abschnitt an der Schussen empfehlen sich feste Schuhe. Die Beschilderung insbesondere des HW 4 ist gut, eine Karte unterstützt die Orientierung innerhalb der Hopfenfelder.

Ausgangspunkt

Tettnang Bushaltestelle Tettnang Kirche

Endpunkt

Friedrichshafen Hafen

Museen in Friedrichshafen

Das Zeppelinmuseum (täglich 9 bzw. 10 bis 17 Uhr geöffnet, www.zeppelin-museum.de), Dorniermuseum (täglich 9 bzw. 10–17 Uhr, im Winter montags geschlossen, www.dorniermuseum.de), Schulmuseum (www.schulmuseum-fn.de) – genug zu sehen!

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