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Wandern Bodensee: Von Sankt Katharina bis Hegne

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:00 Std.
Länge:
9 km
Aufstieg:
70 m
Abstieg:
70 m

Früher Frauenkloster, jetzt Erlebniswald. Auf den Spuren von Gelehrsamkeit und frommer Abgeschiedenheit, aber auch durch einen Erlebniswald, geht es durch Wälder und Lichtungen ans Seeufer bei Hegne und Allensbach.

Beschreibung

Von der Uni in den Wald

Ausgangspunkt ist die Universität Konstanz, die per Auto und Bus vom Konstanzer Bahnhof aus sehr gut zu erreichen ist. Da man schon mal vor Ort ist, sollte man dem modernen Universitätsbau auf dem Gießberg einen Besuch abstatten – besonders lohnenswert ist ein Blick vom frei zugänglichen Dach der Hochschule vor der Mensa hinüber auf die Mainau. Vom Haupteingang folgt man den Markierungen Richtung Parkplatz Nord (dort kann man gegen Gebühr auch sein Auto abstellen). Erste Hinweisschilder zeigen nach Sankt Katharina; neben der Zufahrt zum Parkplatz wenden wir uns links auf den Weg am Waldrand. Nach kurzer Zeit erreicht man den Botanischen Garten der Universität. Der Weg führt weiter geradeaus tiefer in den Mainauwald hinein, bis wir auf eine große Lichtung mit Wiesen und einer Ruine stoßen.

Früher Kloster, jetzt Erlebniswald

Auf den ersten Blick unscheinbar, erkennt man bald, dass es sich hier nicht um ein stilles Gehöft im Wald handelt, sondern um die Ruine eines früheren Augustinerinnenklosters. Die Kirche von Sankt Katharina ist nach der Auflösung 1806 leider ebenso abgebrochen worden wie ein Großteil der anderen Gebäude, doch das noch Vorhandene wird nun wieder als Wandergaststätte mit Biergarten und Spielplatz genutzt. Eine Tafel am Tor informiert über die Klostergeschichte. Innerhalb der verfallenen Klostermauern bieten rustikale Sitzplätze, naturbelassene Spielgeräte und die einfachen Gerichte eine ganz eigene Atmosphäre. Zudem gibt es Grillmöglichkeiten und nebenan einen modernen Klettergarten (links am Waldrand). Aus dem einst beschaulich abgelegenen Frauenkloster wurde also tatsächlich ein »Erlebniswald«.

Über Wollmatingen nach Adelheiden

Von Sankt Katharina geht es links ab wieder in den Wald hinein, die Grundrichtung ist der Konstanzer Stadtteil Wollmatingen. Wir folgen dem Hauptweg und kommen rechts am Tierfriedhof und links am THW vorbei, bis wir auf die Litzelstetter Straße am Ortsrand Wollmatingens stoßen. Links kurz an dieser entlang bis zu einer Wegkapelle, biegen wir scharf rechts ab in die Alte Litzelstetter Straße. Nach gut 60 Metern links geht es hinaus in die Felder, nach etwa 200 Metern erneut links und zurück an einen anderen Ausläufer Wollmatingens. Nun rechts die Dettinger Straße entlang bis zur Kreuzung an der Umgehung (L 221), die wir überqueren. Nach etwa 300 Metern biegen wir links ab (nicht zum Schützengelände). Der Weg durch als Naturdenkmal geschützte Wiesen folgt nun für längere Zeit der Stromtrasse am Waldrand. Wir erreichen eine Abzweigung auf einer Lichtung und gehen rechts in den Wald. Nach etwa 100 Metern folgt schon die nächste Lichtung. Links ist ein Wohnhaus erkennbar, einziges Überbleibsel des Klosters Adelheiden. Seit dem späten 14. Jahrhundert hatten hier Nonnen in noch heute spürbarer Waldeinsamkeit gelebt. Eine Gedenktafel rechts am Weg erinnert an die Geschichte des frommen Hauses.

Hegne

Am Wohnhaus geht es noch einige Meter weiter bis zum Ende der Lichtung und dann wieder links in den Wald hinein. Bald trifft man auf Weiden und Pferdekoppeln und kommt nun von Norden her Richtung Hegne. An der Schnitzelfarm (Einkehrmöglichkeit) vorbei geht es über die Straße Zum Schwarzenberg hinein ins Dorf und zum großen Komplex der Barmherzigen Schwestern von Hegne. Die Gebäude des Klosters sind nach dessen Gründung 1892 um das frühere Renaissanceschloss des Konstanzer Fürstbischofs (um 1570) herum stark angewachsen. Heute ist Hegne ein geistliches Zentrum und eine Wallfahrtsstätte. An der Klostermauer entlang geht es in Richtung See zur Bahnstation Hegne, wo der Seehas zurück nach Konstanz fährt.

Verlängerung nach Allensbach

Wer sich in Hegne geistig und körperlich gestärkt hat und noch ein Stück weiterlaufen möchte, nimmt den bequemen Weg rechts unterhalb der Klostermauer an der 33 entlang nach Allensbach (nicht ganz 2 km). Am Ortseingang von Allensbach einfach der Konstanzer Straße ins Zentrum folgen. Der Ortskern wird beherrscht von der pfirsichfarbenen Barockpfarrkirche St. Nikolaus, dem Schiffsheiligen, der ebenso wie eine jährlich am ersten Julisonntag stattfindende Wasserprozession daran erinnert, dass die Allensbacher früher mit dem Schiff zum Gottesdienst auf der Reichenau hinüberfahren mussten. Einige schöne Fachwerkhäuser beherbergen heute unter anderem das Rathaus, ein Museum und natürlich die berühmteste Institution des Ortes: das Institut für Demoskopie (Radolfzeller Straße 8). Vom Bahnhof Allensbach fahren der Seehas und die Schwarzwaldbahn zurück.

Touren-Charakter

Ruhige (bis auf das Stück entlang der 33 nach Allensbach), gut befestigte Strecke durch Wiesen und Wälder ohne anstrengende Anstiege.

Ausgangspunkt

Universität Konstanz

Endpunkt

Hegne (bzw. Allensbach)

Geistliches Zentrum Hegne

Das Kloster ist das spirituelle Zentrum am Nordufer des Untersees. Es bietet Tagungen und zahlreiche Kurse, dazu ein komfortables Gästehaus. Gleichzeitig sind in den Häusern mehrere Schulen, ein Krankenhaus und ein Pflegeheim untergebracht. Tagesbesucher können das Café aufsuchen oder an den Gebeten und Gottesdiensten teilnehmen.

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