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Wandern Bodensee: Von Meersburg nach Baitenhausen

Anspruch:
mittel
Dauer:
02:30 Std.
Länge:
10 km
Aufstieg:
140 m
Abstieg:
140 m

Zur Wallfahrtskirche. Früher Residenz der Fürstbischöfe, heute eines der beliebtesten Ausflugsziele des Bodensees: die Stadt Meersburg. Von dort wandern wir in einem Rundkurs über die Wallfahrtskirche Baitenhausen über Daisendorf an den See zurück.

Baitenhausen: gehören zusammen – Wallfahrt und Wirtshauswandern, mittel
Baitenhausen: gehören zusammen – Wallfahrt und Wirtshaus© Benedikt Grimmler
Beschreibung

Auf dem Meersburger Friedhof

Meersburg hat keinen Bahnhof. Unser Ausgangspunkt ist deshalb der Fährhafen, für Besucher, die von Konstanz herkommen und aufgrund des großen Parkplatzes an der 33. Von dort laufen wir in Richtung Unterstadt. Vorerst widmen wir Meersburg nur kurz unsere Aufmerksamkeit. Um trotzdem schon einen Vorgeschmack zu bekommen, laufen wir durch das Stadttor in die Unterstadt bis zu der am Hang liegenden Kapelle und dem Haus des Winzervereins, und anschließend links hoch, an einem Spielplatz und einer Mühle vorbei, unterhalb der Burg in die Oberstadt. Über die Steigstraße kommen wir auf den kleinen Marktplatz, den wir geradeaus überqueren und nun die Altstadt durch das nächste Stadttor verlassen. Wir unterqueren die 31 und folgen dem Schild »Friedhof« in die ansteigende Mesmerstraße.

Nach einer Linkskurve kommen wir dort an. Friedhofsbesuche sind womöglich nicht jedermanns Sache, doch sollte man hier einigen Berühmtheiten die Ehre erweisen – ihre Gräber sind dank Beschilderung an den Eingängen leicht zu finden. »Vom Menschsein erlöst« steht auf dem einfachen Grabstein des Philosophen Fritz Mauthner (1849–1923) und seiner Frau, der Schriftstellerin Harriet Straub (1872–1945). Weitaus weniger bescheiden dagegen prangt das Grabmal Franz Anton Mesmers (1734–1815) auf einer Art Lichtung innerhalb des Friedhofes: Der geheimnisumwitterte Erfinder des Heilens durch Magnetismus hat sich ein Denkmal setzen lassen voller Symbolik – und mit einem Kompass auf der Oberseite. Von wiederum ergreifender Schlichtheit ist der neugotische Grabstein der wohl wichtigsten deutschen Dichterin: Annette von Droste-Hülshoff (1797–1848). Stünde nicht eine später angebrachte kleine Büste daneben und läge nicht manche von Verehrern der Künstlerin gebrachte Blume auf ihrem Grab, man würde es vermutlich übersehen.

Zur Wallfahrtskirche Baitenhausen

Wieder auf der Mesmerstraße, ordnen wir uns rechts ein und laufen nun unbeirrt bis Baitenhausen, was uns dank der guten Beschilderung nicht schwerfällt. Wir halten uns die nächsten vier Kilometer einfach an den Radweg entlang der Straße, der uns an Riedetsweiler vorbei bis knapp vor die Wallfahrtskirche führt. Erst in deren Sichtweite biegen wir links ab auf den Schlossberg, wo kein Schloss, sondern seit 1700 die Wallfahrtskirche Maria zum Berge Karmel steht, nachdem man sie vom Dorf hierher verlegt hat. Außen wenig eindrucksvoll, überrascht die Kirche im Innern mit einer feinen Barockausstattung – als Lieblingsobjekt der Konstanzer Fürstbischöfe wurde sie hervorragend geschmückt. Im linken Seitenschiff erkennt man übrigens an der Decke ein schönes Porträt der Stadt Meersburg. Und zu jeder Wallfahrtskirche gehört für den erschöpften Pilger natürlich ein Gasthaus – hier der »Grüne Berg«.

Über Daisendorf zurück

Wir laufen nun ein kurzes Stück zurück bis zur Abzweigung am Wegweiser und gehen rechts das Tal hinab, bevor wir links in den Wald abbiegen. Auf einem breiten Wanderweg geht es in Serpentinen über den Hügelrücken nach Daisendorf, wiederum gut beschildert. Das beschauliche Wohndorf Daisendorf streifen wir nur am Rande, in der Nähe eines Weihers gelangen wir über die Baitenhauser Straße und Am Wattenberg durch die Weingärten zurück nach Meersburg. Nachdem wir die 31 überquert haben, kommen wir links in den Allmendweg, der uns zurück auf die Mesmerstraße und damit auf die alte Strecke führt.

Was nun?

 Wieder in Meersburg, bietet sich eine Fülle an Möglichkeiten. Fast am Wege liegt das Fürstenhäusle der Annette von Droste-Hülshoff, ihr Sommerhäuschen in den Weinbergen, heute ein Museum. In der Oberstadt sind die urige Burg, das Neue Schloss der Fürstbischöfe und das barocke Priesterseminar, die Bibelgalerie und das Stadtmuseum im alten Kloster gleichermaßen einen Besuch wert, wie auch in der Unterstadt die Seepromenade. Es gibt genügend Einkehrmöglichkeiten, und zum Essen wird natürlich gern ein Meersburger Wein gereicht.

Touren-Charakter

Gut befestigte und beschilderte Strecke mit kürzeren Anstiegen. Zu Beginn teils an Landstraßen entlang.

Ausgangspunkt

Meersburg Fährhafen

Endpunkt

Meersburg Fährhafen
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