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Wandern Bodensee: Von Kreuzlingen-Emmishofen nach Bernrain

Anspruch:
mittel
Dauer:
01:00 Std.
Länge:
4 km
Aufstieg:
105 m
Abstieg:
105 m

Ein Wunderkreuz und der Saubachtobel. Aus Kreuzlingen hinaus führt der Weg durch das früher selbstständige Emmishofen zur mittelalterlichen Wallfahrtskapelle Bernrain. Wer dort um die Ecke biegt, erlebt eine Überraschung: den Saubachtobel.

Wallfahrtskapelle Bernrain am Kreuzlinger Stadtrandwandern, mittel
Wallfahrtskapelle Bernrain am Kreuzlinger Stadtrand© Benedikt Grimmler
Beschreibung

Emmishofen

Vom Bahnhof Kreuzlingen aus, den wir auf der Seite der Bahnhofstrasse verlassen, geht es rechts bis zum Autokreisel, anschließend links in die Konstanzerstrasse. Dieser folgen wir bis zum nächsten Autokreisel, den wir gerade überqueren, weiterhin Richtung Süden, dem leichten Anstieg und dem schon sichtbaren Turm der Pfarrkirche St. Stefan folgend. Der Großgemeinde Kreuzlingen mit ihren gut 18 000 Einwohnern fehlt ein eigentliches Ortszentrum (siehe auch Tour 23), da sie aus mehreren früher selbstständigen Ortschaften entstanden ist, darunter seit 1928 Emmishofen. Der Ort ist bekannt für seine zahlreichen Schlösser, seine Pfarrkirche und die Wallfahrtskapelle Bernrain – ihnen allen werden wir auf unserem Weg begegnen. Als Erstes liegt die beeindruckende Pfarrkirche St. Stefan vor uns, ein großzügiger neubarocker Bau (1900–1904). Nach dem Besuch geht es weiter bergan, aus der Konstanzer wurde nun treffenderweise die Bernrainstraße, uns das nächste Ziel vorgebend. Wir überqueren die Bahnlinie nahe dem Haltepunkt Kreuzlingen-Bernrain, einer bekannten Schokoladenfabrik und der Sternwarte. An der Schule Bernrain vorbei geht es in stetem Anstieg weiter über den Stadtrand hinaus zur …

Wallfahrtskapelle Bernrain

Das hoch über Emmishofen gelegene Ensemble ist eines der schönsten und ältesten der Stadt Kreuzlingen. Der Blick schweift über die gesamte Konstanzer Bucht und lohnt die Aufstiegsmühen allemal. Dies gilt natürlich auch für das kleine Kirchlein, welches hier Ende des 14. Jahrhunderts errichtet wurde – nachdem ein junger Konstanzer Tunichtgut ein Feldkreuz geschändet hatte. Dieses Wunderkreuz (um 1350), zeitweilig im Konstanzer Kloster Sankt Katharina (siehe Tour 13) untergebracht, steht dort noch immer, und ein Gemälde von 1598 erinnert zudem an diese Legende. Bernrain ist ein beliebter Wallfahrtsort, im angebauten Priesterhaus leben Pater des Redemptoristenordens. Überquert man die Straße vor der Kirche rechts Richtung Wald, trifft man auf einen weiteren, leider verschlossenen jüdischen Friedhof.

Ein unbekanntes Tal

Außer den einheimischen Kreuzlingern ist der Saubachtobel viel zu wenig bekannt – das kleine Gewässer wird manchmal etwas vornehmer auch Emmishofer Bach genannt –, dabei handelt es sich um eines der schönsten der gesamten Gegend, das sich völlig unerwartet mit seiner Wildromantik vor uns auftut. Am jüdischen Friedhof zweigt man links ab und steigt hinab in das tief eingeschnittene, 700 Meter lange Tal, das zu jeder Jahreszeit ein schönes Naturschauspiel bietet (im Winter aber Vorsicht), und dies in direkter Stadtnähe.

Emmishofer Schlösser

Der Weg aus dem Saubachtobel mündet sozusagen direkt in den Hof eines der zahlreichen Emmishofer Schlösschen, in diesem Falle Schloss Bernegg (um 1300). Hier wohnten über Jahrhunderte Konstanzer und Thurgauer Patrizier, heute beherbergt es eine Schule. Vorher schon sind wir an einem anderen alten Emmishofer Bau vorbeigekommen, Schloss Ebersberg (16. Jh.), allerdings stand dieses etwas entfernt. Von Bernegg aus gelangen wir zurück auf die Bernrainstrasse und begeben uns wieder Richtung Stadtinneres. Weitere schmucke Schlösser sind Granegg, Brunegg und Gyrsberg, aber außerhalb unserer Strecke. Gut 100 Meter nach dem ersten Autokreisel biegt von der Konstanzerstrasse der kurze Irseeweg links ab. Er ist benannt nach einem kleinen Ansitz des bayerischen Klosters Irsee bei Kaufbeuren, den die Äbte hier 1683 errichten ließen. Von dort geht es wieder zurück zu unserem Ausgangspunkt.

Touren-Charakter

Kurze, kontrastreiche Strecke zwischen Innenstadt und Waldtal mit längeren Anstiegen. Für den Saubachtobel empfiehlt sich festes Schuhwerk.

Ausgangspunkt

Kreuzlingen Bahnhof

Endpunkt

Kreuzlingen Bahnhof
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