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Wandern Bodensee: Von Ittendorf an den See nach Hagnau

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:00 Std.
Länge:
7 km
Aufstieg:
70 m
Abstieg:
70 m

Zwischen Obst und Reben. Vom nördlichen Hinterland des Bodensees, dem Linzgau, führt der Weg sanft hinab bis ans Ufer nach Hagnau. Die Gegend ist geprägt durch Obst- und Weinanbaugebiete, und Gasthäuser gibt es auch genug.

Beschreibung

Ittendorf

Da Ittendorf keinen Bahnhof besitzt, ist der Ausgangspunkt der Tour die Bushaltestelle Markdorf Ittendorf. Diese liegt sehr günstig in der Ortsmitte unterhalb der Pfarrkirche. Wer Proviant vergessen hat, kann sich in Ittendorf in Hofläden mit allerlei Gesundem eindecken.

Neben dem Obstanbau ist der Ort bekannt für seine Kirche St. Martin und sein Schloss. Erstere kann der Besucher kaum übersehen. Ein Besuch des sehr einheitlichen Barockbaus sowie des danebenliegenden Friedhofs lohnt sich allemal – dort liegt unter anderem die Mutter von Franz Anton Mesmer, der uns ja schon öfter begegnet ist. Das Schloss ist dagegen nicht auf den ersten Blick sichtbar. Um einen schönen Blick auf das Gebäude zu erhaschen, sollte man sich auf den kleinen Weg gegenüber der Bushaltestelle oder in die Ahauser Straße begeben. Obwohl der stattliche Bau auf einem Moränenhügel der Eiszeit durchaus einen mittelalterlichen Eindruck macht, auch wenn ihm alle Türme abhandengekommen sind, entstammt er dem 17. Jahrhundert, lediglich die später aufgehübschte Ringmauer ist wohl deutlich älter.

Vorbei am mittelalterlichen Gutshof Braitenbach

Nun geht es die Hauptstraße (B 33, die Deutsche Alleenstraße) in Richtung Meersburg ortsauswärts am Sportgelände vorbei und links auf den Rad- und Wanderweg. Nach etwa 20 Minuten sieht man rechts in der welligen Landschaft eine kleine Ansammlung mittelalterlicher Gutshöfe mit Kapelle, den Weiler Braitenbach. Obwohl nicht direkt an der Strecke, lohnt sich der Abstecher dorthin. Dafür geht man gut 200 Meter rechts den mit einem blauen Strich markierten Wanderweg entlang auf die Höfe zu.

Auf nach Stetten

Zurück auf dem Weg entlang der Straße, führt uns dieser ohne größere Probleme weiter nach Stetten. Wir kommen von Norden her in den kleinen Ortskern, der dank verschiedener Gasthäuser Gelegenheit zur Einkehr bietet. Man sollte nach links in die Kirchstraße abbiegen, um das kleine Gotteshaus St. Peter und Paul zu besichtigen, ein von außen recht unscheinbarer Barockbau, der im Innern jedoch zwei wertvolle gotische Flügelaltäre aufzuweisen hat. Vom Friedhof aus folgt man der Kirchstraße vorbei am Rathaus bis zum Rosenweg, biegt dort rechts ab, bis dieser in die Hagnauer Straße mündet, und folgt dieser links bis zur Unterführung unter der 31 hindurch, wo sie uns auf den Rad- und Wanderweg entlang der Obstplantagen führt, links in Richtung Hagnau.

Hagnau

Auf dem Weg nach Hagnau, wo man sich immer geradeaus hält, hat man über Weingärten hinweg und an Obsthöfen vorbei zumeist eine sehr schöne Sicht auf den See. Am Ortseingang gelangt man rechts über die Kapellen- in die Hansjakobstraße ins Zentrum des bedeutenden Weinortes Hagnau. Hier fällt es sicherlich nicht schwer, ein Gasthaus zu finden, um dort vielleicht einen der örtlichen Rebensäfte zu genießen. Die Hansjakobstraße führt nun direkt auf die Kirche St. Johannes Baptist zu. Ihr Innenraum beeindruckt durch seine farbenfrohe Bemalung. Auffällig ist das Nachbarhaus der Abtei Salem im Norden der Pfarrkirche, unverputztes, grobes Mauerwerk verweist auf ihr hohes Alter, wohl Reste eines Wohnturms aus dem 13. Jahrhundert. Im Süden erstreckt sich ein langes Gebäude mit Mitteltor parallel zum See den Hang entlang. Früher der Reichsabtei Weingarten gehörig, beherbergt es heute das Hagnauer Rathaus sowie ein Museum zu Ortsgeschichte und regionalen Persönlichkeiten (geöffnet an den Wochenenden und am Donnerstagnachmittag). Wer den Torgang durchschritten hat, gelangt in einen adrett angelegten Garten und schließlich hinunter an den See. Von dort kann der Besucher schließlich zur Haltestelle Hagnau Mitte und mit dem Bus zurück über Meersburg (dort an der Kirche umsteigen) nach Ittendorf, oder …

… Richtung Meersburg verlängern

Dies lohnt sich. Der Weg über die Meersburger Straße am See ortsauswärts führt an zahlreichen idyllischen Strandbuchten unterhalb der Weinberge entlang. Für den Ausklang könnte man beispielsweise im historischen Rebgut Haltnau – das auf das Jahr 1225 zurückgeht – einen Wein genießen. Wer es sportlich oder entspannt möchte, kann die Meersburger Therme aufsuchen (bis 22 Uhr geöffnet; wer nach Ittendorf muss, sollte die Busfahrzeiten im Kopf behalten!). Durch die Meersburger Unterstadt (siehe Tour 7) steigt man zuletzt hoch zur Pfarrkirche, von wo man mit dem Bus nach Ittendorf zurückfahren kann, die Haltestelle ist auf der Nordseite.

Touren-Charakter

Eine Tour auch für nicht ausgeprägte Wanderfreunde: ohne große Steigungen, feste Wege, einfache Orientierung. Leider geht es ab und zu an viel befahrenen Straßen entlang.

Ausgangspunkt

Ittendorf

Endpunkt

Hagnau (bzw. Meersburg)

Obst und Wein für die Klöster

In Hagnau fallen sehr stattliche, schlossartige Gebäude auf, die den großen Abteien der Region gehörten. Neben den Klöstern Salem und Weingarten ließen auch Irsee in Bayerisch-Schwaben, Schussenried in Oberschwaben und das Schweizer Einsiedeln hier ihre Abgaben in Naturalien sammeln und lagern. Obst- und Weinanbau sind also eine auch von den Mönchen seit Jahrhunderten geschätzte Tradition!

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.