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Vergessene / Entdecker Pfade
wandern

Wandern Bodensee: Von Hatlerdorf zu den Emser Burgen

Anspruch:
schwer
Dauer:
02:30 Std.
Länge:
10 km
Aufstieg:
260 m
Abstieg:
270 m

Auf felsigen Höhenpfaden. Das vordere Rheintal hatte für Burgenbauer den Vorteil schroffer Felsgipfel: Die machten das Erreichen schwer für mittelalterliche Eroberer - und für moderne Wanderer.

Beschreibung

Hatlerdorf 

Die einstige Siedlung der Hatler ist heute der 2. Bezirk von Vorarlbergs größter Stadt Dornbirn. Im Inneren haben sich einige historische Bauten erhalten, von unserem Startpunkt, der imposanten Pfarrkirche – ein Werk Eduard von Riedels, der das bayerische Schloss Neuschwanstein entworfen hat –, laufen wir deshalb erst einmal rechts am Supermarkt vorbei in die Hatler Straße zum alten  Ortskern, der mit Brunnen und Rheintaler Häusern ein besonders schönes Ensemble bildet. Von dem kleinen Plätzchen begeben wir uns links in die Badgasse, der wir fortan konsequent geradeaus über die Bundesstraße und an den Sportanlagen vorbei bis zum Ortsrand und weiter direkt unter die ansteigenden Felswände der Voralpenmassive folgen.

Hier treffen wir auf das Restaurant Haslach und wenden uns nach rechts. Nach einem kurzen Abschnitt unter Bäumen müssen wir durch das Indus­triegelände: Wir laufen die Straße entlang bis zu den Gleisen und biegen dann vor den Siloanlagen der Pelletsfabrik (am blauen Fußgänger-/Radwegschild) links auf den Pfad ab, der um das Firmengelände und dann links wieder auf die Felsen zuführt. Zu diesen parallel geht es weiter durch das Dörfchen Unter- und schließlich immer geradeaus Oberklien. Vor der Kurve müssen wir uns entscheiden.

Der Anstieg zum Schloss Glopper 

Der Weg zweigt sich hier auf in den Rheintalweg, der in gut einer halben Stunde am Hang entlang weiter direkt nach Hohenems führt, und den Steig, der über die Burgen führt. Hier wird gewarnt, dass dieser nur für Profis mit alpiner Erfahrung, Trittsicherheit und ohne Höhenangst zu bewältigen ist, dazu kommt möglicher Steinschlag. Diese Hinweise stehen dort nicht umsonst: Wenn Sie sich unsicher fühlen oder auch das Wetter zweifelhaft erscheint, wählen Sie bitte die Talvariante – es ist keine Schande, Sie haben mehr Zeit für Hohenems mit seiner hübsch angelegten Innenstadt, den dortigen Cafés, Restaurants und Museen (siehe Kasten). Wenn Sie es links hochwagen, wartet ein stetiger, oft steiler Anstieg auf Sie, der anfangs über ein großes Gesteinstrümmerfeld führt und anschließend erst einmal eng an der Felswand schnell hoch und höher geht, vorbei unter anderem an einem geheimnisvollen Stollen. Nach dem steinigen Teil – der Weg ist oft gesäumt von herabgestürzten Brocken – geht es in den Wald, dort wird der Pfad etwas angenehmer, nun geprägt von Wurzelwerk.

Den nächsten kreuzenden Weg überqueren wir geradeaus (immer dem Pfeil »Reute/Schloss Glopper« nach), wir kommen an einem Bächlein an, rechts über dieses hinweg, stehen wir schließlich vor der Schule Reute. Nach dem Schulhof wenden wir uns rechts und kommen dadurch vor das  Schloss Glopper, auch Burg Neu-Ems genannt. Der gut erhaltene Bau, der überwiegend noch auf das beginnende 15. Jahrhundert zurückgeht, ist in Privatbesitz und leider nicht zugänglich, aber ein imposanter Anblick. Der Name bedeutet schlicht Felsklotz.

Zur Ruine Alt-Ems 

Am Knick des Schlossweges verlassen wir diesen links über einen Wiesenpfad, der dann im Wald absteigend in leichtem Zickzack auf eine Kuhweide mit Drehkreuz und schließlich auf die Landstraße bei Tugstein führt. Wir gehen diese wenige Meter hinunter bis zur Abzweigung am nächsten Hof und an diesem vorbei links zum nächsten Aufstieg. Im Wald – gut aufpassen! – biegt der Pfad zur Burg kurz nach der großen Rechtskurve etwas versteckt vom größeren Weg ab und bringt uns bald vor das erste Tor der einstigen  Burg Alt-Ems, einer sehr umfangreichen und schmalen Ruine, die im 12. Jahrhundert erbaut und im 16. Jahrhundert zur Festung erweitert wurde. Sie ist fast 600 Meter lang, aber oft kaum 50 Meter breit.

Nach der Besichtigung wählen wir als Abstieg an der Wiese vor dem Hauptbau den Zickzackweg (auch er erfordert einige Trittsicherheit!) nach Hohenems, der uns in vielen Serpentinen bis zum Schlossplatz bringt, dem historischen Ortskern mit dem Renaissancepalast der Emser Grafen, der Kirche und den erwähnten vielen Gaststätten, Museen und Einkaufsmöglichkeiten. Der Hohenemser Bahnhof liegt etwas außerhalb (Busse verkehren dorthin), von dort kommt man nach Hatlerdorf zurück.

Touren-Charakter

Bis Oberklien anspruchslose ­Strecke, anschließend nur für ­Profis mit Gebirgserfahrung; Tritt­sicherheit, festes Schuhwerk und Schwindelfreiheit sind Pflicht; bei und nach Niederschlag tabu. Eine alternative Route findet sich im Text.

Ausgangspunkt

Hatlerdorf Kirche/Hohenems Schlossplatz

Endpunkt

Hatlerdorf Kirche/Hohenems Schlossplatz

Museumsstadt Hohenems

Die Stadt weist eine hohe Dichte an Museen auf. Sowohl das Franz-Schubert-Museum als auch das Schubertiade-Museum widmen sich dem berühmten Komponisten. An die jüdische Vergangenheit von Hohenems erinnert das Jüdische Museum. Handwerk präsentieren das Schuhmacher-­Museum und Stoffels Sägemühle. Dazu kommen sagenhafte acht weitere Ausstellungsorte zu ­Emser Historie, verschiedenen Persönlichkeiten, Kunst und Spielzeug. Eine Übersicht bietet: www.hohenems.at/de/kultur/museen/.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.