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Vergessene / Entdecker Pfade
wandern

Wandern Bodensee: Von Frickingen nach ­Betenbrunn

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:00 Std.
Länge:
11.5 km
Aufstieg:
310 m
Abstieg:
85 m

Rund ums Schloss. Vergessen ist Heiligenberg, über dem Linzgau thronend, keineswegs. Doch um das Schloss herum gibt es zusätzlich noch Einiges zu entdecken.

Beschreibung

Frickingen 

Unterhalb des Höhenzugs gelegen, ist Frickingen eines dieser Linzgaudörfer, die einen gut erhaltenen Ortskern mit zahlreichen stattlichen Gebäuden und Fachwerkhäusern aufweisen können. Dominiert wird es vom hohen Turm seiner altehrwürdigen Pfarrkirche St. Martin mit ihrer sehenswerten Innenausstattung. Ihr gegenüber liegt ein Parkplatz mit Infotafeln, wo wir unsere Wanderung beginnen. Wir laufen die Kirchstraße hoch ins Zentrum, überqueren die Hauptstraße und gehen direkt gegenüber die Schützen- und dann in Fortsetzung die Mühlenstraße weiter – hier bereits bergauf. Nach dem letzten Anwesen biegen wir rechts ab (unterhalb der Obstgärten entlang). An der Gabelung entscheiden wir uns für den rechten Weg auf die Wiese, der uns kurz darauf in den Wald führt, wo wir gleich die erste (!) Abzweigung nach links einschlagen. Auf der Lichtung geht es über die Wiese bergauf zurück bis in den Wald, dort rechts und dann erneut rechts etwas bergab. Wieder aus dem Wald heraus, laufen wir an der nächsten Kreuzung links den Berg hoch und im Bogen hinein nach Steigen – einem Ort, der seinem Namen alle Ehre macht, wie wir gleich merken werden.

Hoch nach Heiligenberg 

Nach dem Gelände der Camphill-Schulen kommen wir links über den Föhrenbühlweg und Am Bühl zur Alten Steige, wofür wir die Landstraße (die Neue Steige) überqueren müssen. Es folgt ein recht ordentlicher Anstieg hinauf an den Ortsrand von Heiligenberg, das, oben angekommen, rechts von uns liegt. Wir sind bereits um den Alt-Heiligenberg herumgelaufen, hier präsentiert sich uns nun (Neu-)Heiligenberg als kleiner, sehr schmucker früherer Residenzort, der heute besonders, was rasch auffällt, für seine Gastfreundschaft bekannt ist – Hotels, Ferienwohnungen und Gasthöfe zeugen davon. Am zentralen Postplatz angekommen, sehen wir, obwohl es so wirkt, längst nicht das Schloss, sondern lediglich dessen Vorburg. Wir wenden uns jedoch vorerst links auf den Sennhof zu, das modern gestaltete Bürgerzentrum, in die Betenbrunner Straße. An ihr entlang laufen wir auf dem Radweg bis zum Parkplatz des Friedwalds, hier überqueren wir die Landstraße links gegenüber in den Wald hinein, halten uns an der nächsten Gabelung rechts, an der nächsten Kreuzung geradeaus und dann wieder rechts, bis wir aus dem Wald auf der Hochfläche herauskommen. Kurz darauf biegen wir links auf den Pfad ab, der zum schon gegenüber sichtbaren Betenbrunn hinabführt.

Betenbrunn 

Nach Überquerung der Landstraße kommen wir im Wallfahrtsort  Betenbrunn an, der von seiner Kirche überragt wird, deren Vorplatz nicht nur mit dem namengebenden Brunnen versehen (ihm wurden Heilkräfte zugesprochen), sondern von einigen stattlichen Häusern umgeben ist, die zum einstigen Kloster gehörten, das hier bis 1801 existierte. Die Kirche hat ein hohes Alter und im hellen Inneren eine schöne Rokokoausstattung aufzuweisen.

Eine Besonderheit: Das Gnadenbild, eine Muttergottesstatue, weist ebenso wie der auffällige eingemauerte Stein daneben Kerben von einem Schwertstreich auf, die Folge eines Überfalls im Dreißigjährigen Krieg. Und zu jedem Wallfahrtsort gehört ein gutes Gasthaus, hier das Wirtshaus zur Post, ebenfalls ein auf Klosterzeiten zurückgehender Bau, der zur Rast einlädt.

Anschließend laufen wir zum Ortausgang zurück, doch biegen wir vor der Straße links ein und dort rechts hoch auf ansteigendem Bogen in den Wald. Unser Ziel ist die Klause Egg, zu der es nun links abgeht.

Klause Egg und zurück in Heiligenberg 

Es gibt hier sehr viele Wanderwege im Wald, achten Sie deshalb genau auf die verlässliche Beschilderung. Wir halten uns rechts und bleiben auf unserem Weg, bis wir am kleinen Mühlbach auf einen querenden Weg treffen, dem wir links folgen, bleiben an der Kreuzung erst geradeaus, dann biegen wir leicht rechts ab, nach einer Rechtskurve stoßen wir auf einen breiteren Forstweg, dem wir geradeaus folgen. Nach einiger Zeit kommen wir fast überraschend auf eine Lichtung, die seit dem 13. Jahrhundert eine Einsiedelei mit kleiner Kapelle beherbergt, die idyllische Klause Egg – sie wird auch heute wieder von Trappistennonnen bewohnt. An ihr vorbei geht es zum Schweizerhaus, einem großen Holzhaus im Alpenstil (19. Jahrhundert), das bereits zum Schlosspark gehört. Danach biegen wir links ab zu einem Pfad, der uns unterhalb des Schlosses zu diesem hochführt – plötzlich stehen wir vor dem einstigen Burggraben und der eindrucksvollen Vorderfront eines der bedeutendsten Renaissanceschlösser Deutschlands (16. Jahrhundert). Beeindruckend ist nicht nur der Bau auf dem Felsvorsprung an sich mit seiner teils prächtigen originalen Ausstattung (Rittersaal und Schlosskapelle), sondern auch die einzigartige Lage mit einem faszinierenden Ausblick auf den darunter liegenden Linzgau bis hin zum Alpenpanaroma hinter dem Bodensee. Das Schloss, noch immer Sommersitz der Fürsten zu Fürstenberg, kann mit Führungen besichtigt werden (Infos im Sennhof). Am Postplatz fahren Busse nach Überlingen oder Salem zurück.

Touren-Charakter

Anspruchsvolle Strecke aufgrund des zu Beginn sehr langen, teils kräftigen Anstiegs bis Heiligenberg; als verkürzte Runde Heiligenberg-Betenbrunn und zurück familientauglich

Ausgangspunkt

Frickingen katholische Pfarrkirche St. Martin/Heiligenberg Post

Endpunkt

Frickingen katholische Pfarrkirche St. Martin/Heiligenberg Post

Gasthäuser Frickingen

»Im Orte Frickingen sind drei Wirtschaften. In dem einen sind Wirt und Wirtin im Zuchthaus gewesen, im anderen war ein demokratischer Verein und im dritten ist der Wirt nicht viel wert«, schimpfte 1851 der Ortsgendarm. Die Frickinger galten schon immer als eifrige Wirtshausbesucher und heute bieten immerhin noch zwei Gasthöfe und eine Pizzeria den Frickingern und ihren Gästen Gelegenheit, ihrer Leidenschaft zu frönen.

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