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Vergessene / Entdecker Pfade
wandern

Wandern Bodensee: Von Engen zur ­Schenkenbergkapelle

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:30 Std.
Länge:
19 km
Aufstieg:
170 m
Abstieg:
170 m

Eine kleine Wallfahrt in die Stille. Versteckt und weitab von größeren Siedlungen, liegt die Wallfahrtskapelle Schenkenberg, ein stilles Idyll für Leib und Seele, das zur Einkehr einlädt.

Beschreibung

Engen 

Wir starten am Bahnhof unterhalb der Altstadt von Engen, von der wir uns allerdings vorerst abwenden, um rechts unter den Gleisen hindurch via Fußgängerunterführung auf die andere Gleisseite zu wechseln. Hier wenden wir uns wieder rechts und laufen an der Hegaustraße entlang bis zum Kreisel, wo wir rechts einbiegen, um dann gleich wieder links stadtauswärts Richtung Gewerbegebiet zu laufen. Leider enden die Gehsteige mit dem Ortsschild und wir müssen, obwohl dies der offizielle Wanderweg ist, zu Beginn am Straßenrand weitermarschieren, bis an einer Parkbucht links ein Schotterweg abzweigt. Dieser führt in einem großen Haken erst zum Wald, dann aber rechts wieder zurück nahe Straße und Bahnlinie. Von Stille ist hier noch keine Rede, denn über uns rauscht auf der monumentalen Brücke die Autobahn. Gleichwohl gibt es hier einen beschaulichen Ort, die auf einem Felsvorsprung gelegene kleine  Martinskapelle, zu der sich der kurze Aufstieg lohnt, gewährt er doch einen schönen Blick ins Talbachtal. Nach der Kapelle geht es unter der Brücke durch und links am Waldrand weiter, wobei der Weg immer mal wieder größere Bogen macht. Für die Orientierung sind die Wegweiser Richtung Talmühle essenziell, da dieser Pfad gelegentlich, je nach Jahreszeit, einen tatsächlich sehr vergessenen Eindruck macht und man durch hohes Gras stapfen muss. Es geht also kurz nach der Brücke einmal rechtsum zur Straße und wieder zum Wald zurück, dort rechts bis zu einem kleinen Seitental, hier rechts und dann an der nächsten Kreuzung links zwischen Waldrand und Wiesen, stets parallel zur entfernter liegenden Straße, geradeaus bis zur Talmühle.

Von der Talmühle bis Schenkenberg 

Wir durchqueren rechts die Gebäude des landwirtschaftlichen Anwesens und wenden uns rechts hin zur Straßenkreuzung. Am Landgasthof biegen wir links ab, unter der Eisenbahnbrücke durch, und müssen hier leider noch einmal ein kurzes Stück am Straßenrand entlang, bevor es rechts auf den breiten Schotterweg abgeht, der uns geradeaus ansteigend in den Wald führt. Ab hier wird es endlich ernst mit der Stille, denn nun geht es in weite, einsam gelegene Hegauwälder. Wir bleiben lange auf diesem Hauptweg, bis er auf die Hochfläche kommt, die erste Abzweigung rechts ist ein Privatweg, weshalb wir den zweiten, als Allee wunderschön angelegten Weg nehmen, der uns nach der nächsten Kreuzung rechts auf den  Schlatterhof führt. Vor dessen Tor biegen wir links abwärts in das Waldstück. Trotz des Namens liegt der Schenkenberg nämlich verborgen in einer Talmulde. Erst nach der Linkskurve erahnen wir das vor uns liegende Ensemble. Es besteht aus der barocken Wallfahrtskapelle (frühes 18. Jahrhundert), dem Schenkenberger Hof – einem stattlichen Landgasthof zum Einkehren – und dem  Mesnerhaus, nun eine Begegnungsstätte; hinzu kommt ein neu angelegter Kreuzweg. Dies alles wurde vor nicht allzu langer Zeit vorbildlich renoviert. Kunstliebhaber können sich an den gut 150 Votivbildern aus fünf Jahrhunderten erfreuen, für die der Schenkenberg berühmt ist, die Kirche besteht als Nachfolgerin einer Burg seit dem 13. Jahrhundert. Der stille Ort ist ideal für eine längere Rast – erst in der Kapelle und anschließend im Wirtshaus.

Über Bittelbrunn zurück 

Es fällt natürlich schwer, sich von solch einem beschaulichen Ort zu trennen, doch irgendwann steht der Aufbruch an, der uns erst einmal ein Stück bekannten Weges über den Schlatterhof und die Allee wieder zurück in den Wald führt. Wir ignorieren die erste Kreuzung (Wegweiser »Eberfang«) und nehmen kurz darauf die zweite Abbiegung links (Wegweiser »Schlatterhau«) in Richtung Bittelbrunn. Stets auf dem Hauptweg, geht es langsam abfallend bis kurz vor den Ortseingang. Hier rechts ins Dorf und nach der Linkskurve an der Straßenkreuzung beim Gasthaus links. Auf der linken Seite sehen wir auch das schlichte Schloss Bittelbrunn (heute ein Freizeitheim) mit Treppengiebel. An der kleinen Kirche – ein außergewöhnlicher Holzbau von 1908 – gehen wir rechts in die Friedhofstraße und nach selbigem rechts bergab. Mitten durch den Weberhof geht der Weg auf die bald sichtbare nächste monumentale Autobahnbrücke zu, vorher zweigt – für alle, die dorthin möchten – neben der Infotafel der schmale Pfad zum Eiszeitpark ab (siehe Kasten). Nach der Brücke wandern wir in die Siedlung, dort der guten Beschilderung nach zurück zum Bahnhof oder in die auf einem Hügel gelegene Altstadt von Engen, wo man den Tag zwischen den vielen historischen Bauten, im schönen Stadtpark oder in einem der Lokale wunderbar ausklingen lassen kann.

Touren-Charakter

Anfangs einige kurze Passagen an der Straße und nicht immer gut gepflegte Wege; keine steilen, aber längere Anstiege

Ausgangspunkt

Engen Bahnhof

Endpunkt

Engen Bahnhof

Der Eiszeitpark Engen

Im Brudertal liegt mit dem Petersfels eine der wichtigsten steinzeitlichen Fundstätten der Region. In den Höhlen hielten Jäger der Zeit um 13000 bis 11000 v. Chr. regelmäßig Rast und hinterließen zahlreiche Funde, die nun vor allem im Stadtmuseum Engen ausgestellt sind. Am Petersfels selbst wurde ein Freilichtmuseum eingerichtet, das ganzjährig frei zugänglich ist.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.