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Wandern Bodensee: Von Dettingen zum Burghof

Anspruch:
schwer
Dauer:
02:30 Std.
Länge:
11 km
Aufstieg:
145 m
Abstieg:
145 m

Am Steilufer durch die Marienschlucht. Zu einem der berühmtesten Naturdenkmäler des Bodenseeufers, der tief eingeschnittenen Marienschlucht, führt der Weg vorbei an mehreren Burgruinen - und durch einen Golfplatz.

Der Rohnhauser Hof nahe Dettingen in sanfter Hügellandschaftwandern, schwer
Der Rohnhauser Hof nahe Dettingen in sanfter Hügellandschaft© Benedikt Grimmler
Beschreibung

Dettingen ist eines der zu Konstanz gehörenden, schönen Dörfer des Bodanrücks. Von der Bushaltestelle Dettingen Ortsmitte gehen wir nördlich: Wer die Zeit hat, sollte sich hier zuerst die Kirche St. Verena ansehen. Einst ein kleines Barockkirchlein im Deutschordensstil des Franz Anton Bagnato (1779), hat man 1928 schließlich an die Seitenschiffe Chor und Langhaus angefügt, sodass nun der Eindruck herrscht, zwei Kirchen stünden quer ineinander. Die sehr schöne Barockausstattung stammt in großen Teilen aus dem untergegangenen Kloster Adelheiden (siehe Tour 13).

Vom Rohnhauser Hof zur Marienschlucht

Hinter der Sparkasse biegen wir links in die Langenrainer Straße ab; am Ortsausgang wechseln wir die Straßenseite und laufen an dieser entlang bis zu dem Schild »Rohnhauser Hof«. Nach erneutem Seitenwechsel laufen wir geradeaus durch den Wald (nicht rechts zum Parkplatz) und sehen hinter der Kuppe bald diesen Gutshof. Auch er gehörte einst dem Deutschen Orden und ist erneut ein Werk des Franz Caspar Bagnato (1766). Vom Rohnhauser Hof laufen wir wenige Meter zurück, um am Wegkreuz in den Feldweg einzubiegen, der unter der Landstraße hindurch und zum Waldrand führt. Hier ist die Marienschlucht bereits angeschrieben. Wir folgen den oft nur sehr kleinen gelb-weißen Pfeilschildchen den Hauptweg entlang, bis wir direkt auf einen querenden größeren Waldweg treffen. Hier rechts, bis wir bei einer Schutzhütte links auf das Gelände des Konstanzer Golfclubs einbiegen (Achtung: fliegende Bälle). Am Clubhaus, einstigem Wirtschaftshof der Burg Kargegg, laufen wir die Zufahrtsstraße kurz entlang und gelangen rechts zum Wanderparkplatz der Marienschlucht.

Ruine Kargegg und Marienschlucht

Bizarr ragt nach kurzem Abstieg in das sich verengende Tal plötzlich die steile Südwand der Ruine Kargegg auf. Wohl um 1200 errichtet und Anfang des 16. Jahrhunderts an die von Bodman gekommen, hatten diese nur noch wenig Freude an ihrem Neuerwerb; schon 1525 zerstörten die aufständischen Bauern die Burg. Unterhalb beginnt die enge Marienschlucht. In Stegen und Treppchen geht es durch die engen Felsen der tief eingeschnittenen Klamm hinab zum Seeufer, wo als Kontrast ein kleiner Badestrand und eine Schiffsanlegestelle warten (nur im Sommer bedient). Von hier kann man sich die weitere Strecke zum Burghof überlegen. Man kann am Seeufer weiterlaufen, bis es links den Hang hochgeht, oder von der Kargegg aus auf einem Höhenweg – die Länge bleibt in etwa gleich. Bei beiden Varianten sollte man geübt sein, schwindelfrei und die Tour nach Regentagen meiden: Teils sehr schmale Pfade führen am Steilufer entlang, das sich übrigens unter Wasser fortsetzt.

Zum Burghof

Wer den Höhenweg gewählt hat, kommt an einem Friedwald vorbei und durch kleinere Schluchten. Nach einem Drehkreuz erkennt man nach gut 400 Metern links auf einem Hügel Ruinenreste; kurz darauf zweigt ein sehr unscheinbarer Pfad links zum Burghof ab, wer diesen verpasst hat, kein Problem: Man läuft den bequemen Weg weiter und an der Kreuzung auf der Lichtung einfach das kurze Stück links zurück zum Burghof. Der heißt genau genommen Neu-Dettingen, und hinter ihm versteckt liegt die schon erwähnte Ruine Alt-Dettingen. Beide Burgen gehen auf das gleichnamige Geschlecht zurück, fielen aber an den Deutschen Orden. Nach den Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges, Alt-Dettingen war längst Ruine, ließ dieser die vordere Burg wieder zu dem schönen treppengiebeligen Bau mit Fachwerkerker (17. Jahrhundert) aufbauen – heute ein sehr nettes Ausflugslokal, wo man die Tour gut ausklingen lassen kann. Von dort geradeaus zum Wanderparkplatz, links den Radweg Richtung Wallhausen hinunter und an der Bushaltestelle Linzgaublick mit dem Bus zurück nach Dettingen bzw. Konstanz.

Touren-Charakter

Kontrastreiche Strecke zwischen ebenen Waldwegen und schmalen Uferpfaden mit längeren Anstiegen. Ab der Ruine Kargegg sind festes Schuhwerk, Kondition und Schwindelfreiheit ein Muss. Die Wege führen sehr eng an Hängen und Abgründen entlang. Nach Niederschlägen ist die Tour tabu.

Ausgangspunkt

Dettingen Ortsmitte

Endpunkt

Wallhausen Linzgaublick

Schlucht-Tipp

Der Uferweg und die Marienschlucht sind manchmal durch Hangabrutsche gesperrt. Aktuelle Infos gibt es unter www.marienschlucht.de.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.