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Waldpfade
wandern

Wandern Berlin: Zu den Karower Teichen

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:15 Std.
Länge:
13 km

Wo der Pirol flötet. Im Nordosten von Berlin locken teils noch unberührte und idyllische Teichlandschaften zum Wandern und Genießen. Besonders das Naturschutzgebiet der Karower Teiche ist ein Refugium für seltene Tiere und Pflanzen, aber auch der Wanderweg durch den Bucher Forst ist reizvoll.

Beschreibung

Herrliche Aus- und Einblicke

Sie entstanden aus vier ehemaligen Torfstichen und Fischteichen und unterscheiden sich in ihrer Struktur voneinander. Stellenweise von breiten Schilfgürteln eingefasst, sind sie ein wertvolles Rast- und Brutgebiet für Wasservögel. Wer Ruhe und Stille genießen möchte, ist hier goldrichtig: Vier Aussichtsplattformen bieten die Möglichkeit zum Rasten und eröffnen eine herrliche Sicht auf die Wasserflächen, wo sich auch mehrere seltene Vogelarten beobachten lassen. Der zitronen- bis goldgelbe Pirol bevorzugt das Laubdach höherer Bäume und ist kaum zu sehen, aber seinen flötenden »didlioh«-Ruf kann man hier gelegentlich hören. Heimisch sind auch die seltenen Braun- und Schwarzkehlchen.

Zu den Karower Teichen

Wir beginnen unsere Wanderung am S-Bahnhof Berlin-Buch, schwenken nach links und gehen parallel zu den S-Bahngleisen bis zur Autobahnbrücke. Diese überqueren wir und unterqueren anschließend die Gleise der Heidekrautbahn. Nun folgen wir der Panke auf dem Pankeweg und gelangen zum Barnimer Dörferweg, den wir überqueren und bald die  Karower Teiche erreichen, eines der wichtigsten Naturschutzgebiete Berlins, das für viele Tierarten einen idealen Lebensraum bietet. Eine ruhige Wasserfläche, dichte Schilfgürtel am Ufer sowie alte, teilweise recht bizarr aussehende Bäume mit verschlungen knorrigen Ästen dienen als Rastplatz für zahlreiche Vogelarten.

Von Zwergtauchern und Eisvögeln

Nähert man sich im Frühjahr dieser Oase, dringen schon von fern seltsame Töne ans Ohr, die dem Wiehern eines Pferds ähneln – es ist der Rothalstaucher, der seine Balzspiele vollführt und dabei immer wieder diese durchdringenden Töne von sich gibt. Auch der Zwergtaucher ist jetzt mit der Balz beschäftigt und trillert immer wieder lauthals los. Was sich wie das Quietschen von Schweinchen anhört, sind die Laute der Wasserralle. Auch Bläß- und Teichralle haben hier ihr Refugium und ziehen ihren Nachwuchs im Schilfgürtel auf. Die umgestürzten Bäume am Uferrand dienen dem Eisvogel als Rastplatz, wenn er nicht gerade schnell über die Wasserfläche fliegt und im Sturzflug seine Nahrung aus dem Wasser holt. Sind die Teiche zugefroren, sucht sich dieser wunderschöne Vogel eisfreie Gewässer, wie z. B. die Panke, wo er ganzjährig sein Revier hat.

Durch den Bucher Forst

Nachdem wir den Lietzengraben überquert haben, biegen wir bei einem Zulauf aus Klinkersteinen nach rechts ab und kommen an einem Hochstand und an den Teichen vorbei zu einer Tafel mit Informationen über das Naturschutzgebiet Karower Teiche. Hier schwenken wir nach links, gehen zur Bucher Straße, biegen nach rechts und überqueren eine Autobahnbrücke sowie die Bahngleise. Kurz danach halten wir uns links und gehen auf einem Feldweg bis zum See­graben.

Dort wenden wir uns rechts und wandern auf einem schmalen Pfad an der Bogenseenkette entlang bis zum zweiten Querweg. Hier biegen wir nach links, gehen bis zum Querweg, schwenken nach rechts und laufen bis zur Wiltbergstraße, wo wir uns rechts halten. Sodann biegen wir gleich wieder links in den Wald (hier Pfosten mit roter Markierung) und wandern auf einem schönen Waldweg weiter. Mächtige Eichen und Buchen, die bis zu 150 Jahre alt sind, begleiten unseren Weg.

Ein verwunschener Erlenbruch bietet Gelegenheit zum Innehalten, aber auch die Feuchtwiesen machen einen Besuch im Bucher Forst zu einem besonderen Erlebnis.

Zum Bahnhof Röntgental

Unser Weg führt zu einer Sitzgruppe; dort halten wir uns links und wandern auf einem breiten Waldweg immer nach Norden. Über ein Fließ gelangen wir zu einer Kreuzung (geradeaus ist ein Sitzplatz mit Skulpturen) und schwenken auf der Straße nach rechts, um bis zur Hobrechtsfelder Chaussee zu gehen. Diese Straße überqueren wir und kommen an einem eingezäunten Gelände entlang zur Straße und zu einem Platz mit Kunstgegenständen aus Holz. Wir überqueren die Straße und wandern auf einem Waldweg bis zu einer Staueinrichtung.

Hier biegen wir links ab und gehen an den ursprünglichen Dämmen der Rieselfelder im Rechtsbogen entlang. Schließlich überqueren wir schräg eine Wiese und spazieren durch ein Birkenwäldchen bis zu einem Querweg, wo wir uns rechts halten. Es geht auf dem Amselweg durch eine Kleingartenanlage bis zur Buchenallee. Dort schwenken wir links, biegen beim ersten Haus in Zepernick (Gatter und Infokasten) rechts ab und wandern auf dem ehemaligen Lorenweg bis zu einer Gabelung. Hier halten wir uns links, schwenken bei den Kleingärten wieder links und gelangen so zum S-Bahnhof Röntgental, von wo wir mit der S-Bahn zurück nach Berlin-Buch fahren können.

Touren-Charakter

Abwechslungsreiche Streckenwanderung auf bequemen Waldwegen, gelegentlich auch am Rand von Wiesen

Beste Jahreszeit

Frühjahr bis Herbst

Ausgangspunkt

S-Bahnhof Berlin-Buch

Endpunkt

S-Bahnhof Röntgental

Route

S-Bahnhof Berlin-Buch - Karower Teiche 1:00Std. - Seegraben 1:15Std. - S-Bahnhof Röntgental 3:15Std.

Wandertipp: Im Hobrechtswald

Ein beliebter Ausgangspunkt für Gruppen aller Altersklassen zur Walderkundung ist die Waldschule. Sie befindet sich in einem Holzhaus im Wald und ist behindertengerecht ausgebaut. Im Holzhaus wurde eine begehbare Waldlandschaft geschaffen, wo zahlreiche Tierpräparate wie Fuchs, Dachs oder Specht genau betrachtet werden können. Im Freigelände erwarten die Besucher neben einem Barfußpfad auch eine Waldorgel und eine Tierweitsprunganlage. Außerdem bieten sich zu jeder Jahreszeit Gelegenheiten zu Walderkundungen an.In der Nähe der Karower Teiche befindet sich der Hobrechtswald, der eine ungewöhnliche Waldwanderung bietet. Ursprünglich als Rieselfelder genutzt, handelt es sich heute um den Standort des größten Waldweideprojekts in Deutschland. Als jüngster und gleichzeitig vielfältigster Wald im Nordosten Berlins ist er ein besonderer Naturraum und bietet eine Fülle von Naturbeobachtungsmöglichkeiten.

Seit 2011 wird hier mit robusten Pferde- und Rinderrassen eine extensive Waldweide betrieben, bei der die Tiere die Aufgabe der Landschaftspflege übernehmen. Schottische Hochlandrinder und Galloways gehören ebenso dazu wie Fjordpferde und Koniks. Die Tiere bleiben ganzjährig im Freien und ernähren sich von Gräsern, Kräutern und Zweigen. Dadurch drängen sie eine Verbuschung zurück und sorgen für die Entstehung einer halb offenen Waldlandschaft. Neben großflächigen Hochwaldgebieten, die als Rückzugsort für zahlreiche Tierarten dienen, gibt es auch offene und halb offene Bereiche sowie Wasserflächen. Sie wechseln miteinander ab und bieten auf diese Weise Entspannung pur. Zahlreiche geschützte sowie seltene und gefährdete Arten, die in anderen Gebieten Deutschlands nicht mehr heimisch sind, haben sich hier angesiedelt und ein neues Zuhause gefunden.

Besonders bekannt ist der Hobrechtswald für das Vorkommen des Neuntöters, der seinen Namen durch ein sehr spezielles Fressverhalten erhielt: Der Vogel spießt seine Beute auf Dornen und Stacheln auf und legt so Vorräte an. Neben dem Neuntöter gibt es auch die Goldammer und noch viele andere Vogelarten zu entdecken. Sogar Begegnungen mit Hasen, Füchsen und Rehen sind im Hobrechtswald möglich. An trockenen Wegrändern breiten sich Halbtrockenrasen aus mit zahlreichen bunt blühenden Pflanzen. Sie locken viele verschiedene Schmetterlinge an, aber auch andere Insekten, wie z. B. Bienen und Hummeln, und zwischen den Gräsern huschen Zauneidechsen durch den Unterwuchs.

Durch zahlreiche Wege erschlossen, bieten sich viele Wandertouren durch das weiträumige Gelände.

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Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
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