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Waldpfade
wandern

Wandern Berlin: Tornowsee und Kalksee

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:00 Std.
Länge:
16 km

Auf Fontanes Spuren. Durch ihre malerische Lage laden Tornow- und Kalksee zum Wandern geradezu ein. Dazwischen zieht die Boltenmühle als Ausflugsgaststätte schon seit Generationen Gäste an. Eine Wanderung dorthin - mit Badegelegenheiten - gehört zu den schönsten Naturerlebnissen der Region.

Beschreibung

Zauber der Ruppiner Schweiz 

Die beiden Seen liegen in der Ruppiner Schweiz, einem lang gestreckten hügeligen Waldgebiet. Sie sind Teil der Ruppiner Seenrinne, die mit einer Länge von 40 Kilometern von mehreren Seen gebildet wird. Die Seenrinne beginnt mit dem nördlich gelegenen Kalksee und reicht über Tornowsee, Zermützelsee, Tetzensee und Molchowsee bis zum Rhinluch, einer reizvollen Niedermoorlandschaft. Schon Theodor Fontane schwärmte vom Zauber der Ruppiner Schweiz und widmete der Boltenmühle in seinen »Wanderungen durch die Mark Brandenburg« einige Zeilen:

Und fragst du doch: »Den vollsten Reiz, Wo birgt ihn die Ruppiner Schweiz Ist’s norderwärts in Rheinsbergs Näh Ist’s süderwärts am Molchow-See Ist’s Rottstiel tief im Grunde kühl Ist’s Kunsterspring, ist’s Boltenmühl Ist’s Boltenmühl, ist’s Kunsterspring (...) Wohin du kommst, da wird es sein, An jeder Stelle gleichen Reiz, Erschließt dir die Ruppiner Schweiz.

Waldkabinett und Erlebnisraum

Wir beginnen diese abwechslungsreiche Wanderung am Waldmuseum Stendenitz. Bevor wir in diese reizvolle Natur eintauchen, lohnt sich ein Besuch des Museums – 1936 eröffnet, ist es wahrscheinlich das älteste Waldmuseum seiner Art in Deutschland. Der Gründer Hans Zander war 1929–1944 Förster im Revier Rottstiel des Forstamts Alt Ruppin. In den Jahren 2010 und 2011 erfuhr das Waldmuseum eine neue Ausrichtung und erhielt die modernen Ausstellungsräume »Zanders Waldkabinett« und »Erlebnisraum Naturspuren« sowie einen Pavillon mit Schilfdach neben dem Museum. »Zanders Waldkabinett« ist einem Försterbüro nachempfunden und bietet interessante Details aus Zanders Leben: So kann man im Förstersekretär stöbern oder in der Hörecke lauschen. Im »Erlebnisraum Naturspuren« werden die Lebensräume der Ruppiner Schweiz vorgestellt und Einblicke in die heimische Tier- und Pflanzenwelt gegeben. Interessant ist auch ein Hörspiel, das einem verborgene Tiere nahebringt.

Zur Boltenmühle

Nach dem Rundgang durch die Ausstellungen beginnen wir die Wanderung und gehen zunächst auf der Kopfsteinpflasterstraße bis zur Kreuzung. Dort wenden wir uns nach rechts und wandern auf dieser Straße weiter bis zum Rottstielfließ, das den Tornow- mit dem Zermützelsee verbindet. Hier, am Forsthaus Rottstiel, halten wir uns beim Wanderparkplatz links (Wegweiser »Boltenmühle«) und folgen der Markierung blauer Querstrich.

Auf einem breiten Weg am Westufer des Tornowsees entlangspazierend, genießen wir einen schönen Buchenwald. Im Frühling schmücken Buschwindröschen den Waldboden und verleihen ihm einen Hauch Weiß. Genussreich ist der Weg allemal, denn wer Geduld hat, kann neben Enten und Gänse auch Kormorane beobachten. Unser Wanderweg mündet in den Fontaneweg, und mit ihm erreichen wir den Kunsterbach, den wir auf einer Brücke überqueren. Wir gelangen nach einer Schranke auf einen Querweg, schwenken hier nach rechts und wandern auf einer Asphaltstraße in Richtung Boltenmühle. Nach einem Parkplatz verlassen wir die Straße und folgen nun dem Pfad unmittelbar am Ufer des Tornowsees entlang zur Boltenmühle, wo sich eine Rast lohnt. Neben dem gesamten Ambiente der Boltenmühle gehört der durch die Gaststube fließende Binenbach zur besonderen Attraktion.

Variante

Wer die Wanderung abkürzen möchte, folgt bei der Boltenmühle dem Wegweiser »Waldmuseum Stendenitz 5,5 km« zurück zum Ausgangspunkt.

Binenwalde und Kalksee

Wir folgen von der Boltenmühle dem Wegweiser zum Binenbach und erreichen an seinem Ufer entlang den Kalksee. Dort überqueren wir den Bach auf einer Brücke und wandern nun am Ufer des Kalksees entlang – eine schöne Badestelle passierend – bis nach  Binenwalde. Hier feiert man jedes Jahr im August das Sabinenfest in Gedenken an die schöne Sabine (1715–1783), die einst die Geliebte von Kronprinz Friedrich war.

Wir gehen auf der Asphaltstraße durch Binenwalde und wandern alsdann neben der Straße in Richtung Gühlen-Glienicke bis zu einem Parkplatz, wo sich die Gelegenheit bietet, an einer FKK-Badestelle am Kalksee eine Pause einzulegen.

Rückweg über das Forsthaus Rottstiel

Nach der Rast führt unser Weg neben der Straße weiter, bis wir sie beim Wegweiser »Boltenmühle 3 km« (etwas versteckt) verlassen, um nach links auf einen Pfad einzuschwenken. Nun folgt ein schöner Weg durch Buchenwald, zwischen dem See auf der einen Seite und auffälligen Erosionshügeln auf der anderen Seite. Wir gelangen zur Brückeüber den Binenbach und kommen auf bekanntem Weg zur  Boltenmühle zurück. Dort gilt der Wegweiser »Waldmuseum Stendenitz«, dem wir auf breitem Weg durch den Buchenwald folgen. Auf einer Fahrstraße schwenken wir nach rechts und kommen zum Campingplatz am Rottstielfließ mit Liegewiese und Badestelle sowie dem Restaurant Am Rottstielfließ. Weiter führt unser Weg über das Rottstielfließ zum  Forsthaus Rottstiel, wo wir dem Wegweiser »Stendenitz 1,2 km« auf bekannten Weg zurück zum Waldmuseum Stendenitz folgen.

Touren-Charakter

Vorwiegend Waldwanderung auf schattigen Wegen, schöne Aussichten auf Seen, mehrere Bademöglichkeiten

Beste Jahreszeit

Sommer

Ausgangspunkt

Waldmuseum Stendenitz

Endpunkt

Waldmuseum Stendenitz

Route

Waldmuseum Stendenitz - Boltenmühle 1:15Std. - Binenwalde 1:45Std. - Forsthaus Rottstiel 3:45Std. - Waldmuseum Stendenitz 4:00Std.

Boltenmühle

1718 auf Geheiß des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm I. vom Müller Hans-Joachim Boldte aus Rathenow errichtet, war sie einst eine durch den Binenbach angetriebene Schneidemühle, später kam eine Mahlmühle dazu. 1932 wurde die Mühle als Ausflugs- und Fremdenheim eingerichtet. Seit 1939 gibt es hier eine Gaststätte, die wegen ihrer malerischen Lage ein beliebtes Ausflugsziel ist. Nach einem verheerenden Brand 1992 wurde die Mühle auf alten Grundmauern neu errichtet und ist seit Pfingsten 1996 wieder für Gäste geöffnet. Am rauschenden Binenbach – von dem ein Teil durch den Gastraum fließt – klappert das funktionstüchtige Mühlrad von vier Meter Durchmesser (www.boltenmuehle.de).

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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.