Wandern Berlin: Rast am Wittwesee
Stille in unberührter Natur genießen. Von dichten Wäldern umgeben, liegt der Wittwesee in einer nahezu unberührten Landschaft. Waldbaden ist angesagt, denn Stille und die würzige Luft der dominierenden Kieferwälder sind dazu bestens geeignet. Die Figur des Fritzchens begleitet uns als Markierung auf dieser schönen Tour.
Naturschutzgebiet Wittwesee Wir starten am Markt in Rheinsberg, gegenüber vom Schlossparkeingang, und laufen auf der Schlossstraße bis zur Paulshorster Straße. Dort wenden wir uns nach links und folgen ihr (Markierung blauer Querstrich) zum Ortsausgang. Auf einem Plattenweg führt unser Weg durch Mischwald nach Paulshorst, einem kleinen Dorf mit nur 15 Einwohnern.
Auf einem breiten Fahrweg geradeaus gehend, kommen wir an vier großen Findlingen vorbei, die kurz vor einem Bahnübergang auf der linken Seite im Wald liegen. Wir überqueren die Bahngleise und haben bald das Ufer des bis zu zwölf Meter tiefen
Wittwesees erreicht. Er ist 160 Hektar groß und Teil des Naturschutzgebiets Stechlin mit einzigartiger Unterwasserflora und -fauna. Im klaren Wasser fühlt sich die seltene Armleuchteralge wohl, eine Grünalge, die bis zu einem Meter lang wird. Große Teile der Uferzonen sind Totalreservate und von ausgedehnten Röhrichtbeständen umgeben. Hier finden Haubentaucher und die Große Rohrdommel einen Lebensraum.
Wo nicht nur Kraniche rasten
Wir gelangen zu einem überdachten Sitzplatz und können innehalten und die Stille am See genießen. Regelmäßige Gäste am See sind Fischadler und Schellenten, die sich gut beobachten lassen. Auf einer Informationstafel erfahren wir mehr über die Natur des Wittwesees.
Wer länger ausspannen möchte, kann auch an vier idyllischen Badebuchten eine Pause einlegen. Im Herbst bietet sich an den zum Betreten freigegebenen Stellen des Sees auch die Möglichkeit, rastende Kraniche zu beobachten. Wollgräser und Sumpfporst
Nach der Rast folgen wir weiter dem breiten Waldweg (Markierung blauer Querstrich), der bei der nächsten Infotafel einen Rechtsbogen beschreibt. Gemeinsam mit der Markierung grüner Querstrich führt er nach Feldgrieben. Wir bleiben auf dem breiten Weg und wandern zwischen Wiesenflächen zu einem überdachten Sitzplatz im Kiefernwald, genießen die klare Waldluft und schwenken nach der Rast nach rechts (Wegweiser »Wittwesee, Kölpinsee«).
Nun folgen wir einem breiten Weg durch Mischwald (Markierung grüner Querstrich), der an einem Sumpfgebiet vorbeiführt. Die weißen Wattebällchen des Wollgrases schaukeln im Wind, und von Mai bis Juli kann man den seltenen Sumpfporst entdecken. Er ist an den weißen Blütendolden erkennbar und verströmt beim Reiben einen kampferartigen Geruch. Ökologisch wertvolle MischwälderAn der folgenden Weggabelung schwenken wir nach rechts (Wegweiser »Kölpinsee, Wittwesee, Rheinsberg«), wählen an der folgenden Gabelung ohne Markierung den linken Weg und folgen am nächsten Abzweig dem Wegweiser »Wittwesee« nach rechts. Nun wandern wir durch Mischwald, der aus Kiefern, Buchen und Eichen besteht. Um die Entwicklung von Mischwäldern um den See zu beschleunigen, sorgt die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe durch Holzeinschlag in die Kiefern für lichteren Wald. Dadurch können sich Laubbaumarten wie Buchen, Birken, Traubeneichen und Ebereschen besser ausbreiten und im Lauf der Zeit für die Entwicklung von ökologisch wertvollen Mischwäldern sorgen. Die Folge ist ein artenreicher Wald mit vielfältiger Flora und Fauna. An der folgenden Gabelung (Wegweiser »Feldgrieben«) folgen wir dem linken Weg und wandern nun geradewegs – immer auf dem breiten Waldweg bleibend – nach Rheinsberg zurück. Wir erreichen die Paulshorster Straße, wenden uns dort nach links und gehen auf bekanntem Weg zurück zum Ausgangspunkt am Markt in Rheinsberg.
Region
Touren-Charakter
Angenehme Wanderung auf breiten Wegen, schöne Ausblicke zum Wittwesee, mehrere idyllische Badestellen
Beste Jahreszeit
Sommer und Frühherbst
Ausgangspunkt
Rheinsberg, Markt
Endpunkt
Rheinsberg, MarktRoute
Rheinsberg - Wittwesee 1:15Std. - Feldgrieben 1:45Std. - Rheinsberg 4:00Std.
Symbol europäischer Geistesgeschichte
Kurt Tucholsky setzte Rheinsberg 1912 mit seinem »Bilderbuch für Verliebte« ein literarisches Denkmal, und Friedrich der Große (der Alte Fritz) verbrachte im malerisch gelegenen Schloss Rheinsberg die letzten vier Jahre seiner Kronprinzenzeit. Rheinsberg wurde dadurch für die europäische Geistesgeschichte ein Symbol friderizianischer Aufklärung. Der Kronprinz befasste sich mit Philosophie, Geschichte und Sprachen und pflegte mit einem Freundeskreis Dichtkunst, Musik und Theater.
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Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.