JBerg-Verlag
wandern

Wandern Bergisches Land: Waldmythenweg Waldbröl

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:00 Std.
Länge:
12.8 km
Aufstieg:
145 m
Abstieg:
145 m

Geheimnisse des Waldes. Wälder und Weiden bestimmen den Charakter der oberbergischen Landschaft rund um das 1131 erstmals erwähnte Waldbröl. Wir streifen auf unserer Wanderung durch Laub- und Nadelwald und streben im Panarbora-Park in die Wipfel und sogar noch höher hinaus.

An der Vierbuchermühle dienen die großen und kleinen Wasserräder lediglich noch folkloristischen Zwecken.wandern, mittel
An der Vierbuchermühle dienen die großen und kleinen Wasserräder lediglich noch folkloristischen Zwecken.© Udo Haafke
Beschreibung

Der kleine Waldbröler Ortsteil Vierbuchermühle liegt verträumt und idyllisch im waldreichen Tal des Schnörringer Baches. Im Jahr 1576 fand die Hofschaft um die Vierbucher Mühle erstmals Erwähnung als Besitzstand der Grafen von Homburg. Die kleinen und etwas größeren Mühlräder, die hier heute klappern, haben jedoch keinen wirtschaftlichen Nutzen mehr. Sie drehen sich vielmehr zur Augenweide der Ausflügler und der Angler am Fischweiher. Im Restaurant des Hotels Haus am Mühlenberg wird bestens für das leibliche Wohl gesorgt.

Alljährlich Ende September findet auf dem Platz vor dem Gasthaus ein Oktoberfest-Wochenende statt, bei dem auch eine bergische Variante der Highland Games ausgerichtet wird, mit Mannschaftsspielen um Kraft und Geschicklichkeit. Hier nimmt unser Weg auf dem Bergischen Streifzug 23 mit den roten Markierungen seinen Ausgang. Thematisch beschäftigt er sich mit dem lebendigen Mythos des Waldes, der mit seiner Undurchdringlichkeit selbst für den modernen Menschen noch mancherlei Geheimnisse birgt.

Nicht ohne Grund spielt er in vielen Sagen und Märchen, in Geschichten und Legenden eine gewichtige Rolle, wie uns die diversen Info-Tafeln des Bergischen Wanderlandes entlang des Weges vermitteln. An acht Audio-Stationen bringen uns reale wie fiktive Waldbewohner von Robin Hood über Elfen bis zu Druiden ihre ganz persönlichen Ansichten zu Gehör. Mittels einer Kurbel kommt die Akustik in Gang und mischt sich mit den oft leisen, mitunter aber auch sehr lauten Tönen des Waldes.

Wir gehen zunächst auf einem Forstweg bergan und erreichen das Dörfchen Hochwald, das uns eine schöne Aussicht über Wiesen und Wälder bietet. Danach empfängt uns ein dichter Nadelwald. Das Wechselspiel von Licht und Schatten zwischen den Stämmen und Ästen erzeugt eigentümliche Bilder, untermalt von Vogelgezwitscher und leisem Rascheln auf dem dichten, dunklen Waldboden.

Im Pochetal lichtet sich das Dunkel wieder. Baumener und Hufener Bach fließen hier fröhlich plätschernd zusammen. Über den Streuobstwiesen mit altem Baumbestand gibt die Feldlerche ein Solokonzert. Wir passieren den Weiler Baumen und erreichen am Rande von Herfen den nächsten Forst, der an den Naturerlebnispark Panarbora angrenzt. Seit Herbst 2015 gibt es hier einen 40m hohen, hölzernen Aussichtsturm, der exzellenten Weitblick beschert.

Interessant ist auch ein Spaziergang über den Baumwipfelpfad, der unsere Wanderung um gut 1,6 km verlängert, uns aber ungewohnte Einblicke auf Höhe der Baumkronen vermittelt. Selbst das Rauschen der Bäume im Wind klingt hier anders. Auf dem Panarbora-Gelände lädt ein modernes Restaurant zur Einkehr, darüber hinaus stehen Spielplätze, ein Sinnesparcours und ein von Hecken gesäumter Irrgarten zur Erkundung bereit. Übernachtungsmöglichkeiten bieten die Jugendherberge und sogar einige Baumhäuser.

Nach dem Exkurs tauchen wir wieder in den Wald ein, passieren Herfener Dorfidyll und sind entlang der Obstwiesen und durch ein Waldstück bald im Pochetal angelangt. Dort folgen wir durch die Auwiesen dem Verlauf des Hufener Baches, den wir überqueren, dann wandern wir aufwärts durch das Dorf Heiten. Hinter den Pferdeställen geht es zwischen Weiden stetig bergan, bis der nächste Wald erreicht ist, den wir auf gewundenen Pfaden durchmessen. Schließlich kommen wir zum Schnörringer Bach, dessen Ufer wir wieder zurück nach Vierbuchermühle folgen.

Touren-Charakter

Waldpfade, Wirtschaftswege und wenig befahrene Straßen

Ausgangspunkt

Vierbuchermühle, 51545 Waldbröl

Endpunkt

Vierbuchermühle, 51545 Waldbröl

Eines der schönsten Dörfer

Vermutlich schon um 900 gegründet, findet das bezaubernde Dörfchen Wilkenroth nördlich von Waldbröl erstmals 1436 urkundliche Erwähnung. Seit 1973 ist es beim Landeswettbewerb »Unser Dorf soll schöner werden« nahezu permanent in der Spitzengruppe zu finden und immer einen Besuch wert. www.wilkenroth.de

Trödel mit Tradition

Im Jahr 1851 durften die Bauern der Region erstmals ihr Vieh auf dem dafür eingerichteten Waldbröler Viehmarkt verkaufen. Darauf geht der Krammarkt zurück, der zunächst keine Bedeutung hatte, jetzt aber die Hauptrolle spielt. So finden sich an jedem zweiten Donnerstagvormittag über 200 Händler in Waldbröl ein. www.wir-fuer-waldbroel.de

Lust auf mehr?
Wanderungen für Langschläfer Bergisches Land
Erlebe alle Touren aus dem Guide!
Erkunden Sie die romantischen Mittelgebirgslandschaften zwischen Neandertal, Schloss Burg, Altenberger Dom und Schloss Homburg
Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.