Wandern Bergisches Land: Wacholderweg Reichshof-Eckenhagen
In der Bergischen Heide. Die Wälder der Gemeinde Reichshof führen uns zum höchsten Punkt der Region mit kleinem Skigebiet und tollem Ausblick und zurück durch ein einzigartiges Heidegebiet. Im heilklimatischen Kurort Eckenhagen faszinieren der idyllische Tierpark und das landwirtschaftliche Museum.
Am Wanderparkplatz Landwehrstraße am Ortsrand von Eckenhagen nimmt die Tour ihren Ausgang. Dort informiert zunächst eine Tafel über den Bergischen Streifzug 12, der uns mit der roten Markierung überwiegend den Weg vorgibt. Wir erfahren Allgemeines über den Wacholder, um den sich mancher Mythos rankt und der vor 200 Jahren im Bergischen noch weit verbreitet war, nun aber fast gänzlich verschwunden ist. Seine heilenden Kräfte sind den Menschen schon seit ewigen Zeiten bekannt und vertraut. Man erbat sich einst durch Speisenopfer am Wacholderbaum eine baldige Genesung seines erkrankten Kindes.
Durch den Wald, vorbei an einer ausgedehnten Lichtung, wandern wir stetig bergauf und erreichen den nächsten Informationspunkt, der uns den Wacholder als wahre Baumapotheke vorstellt. Schon Hippokrates von Kos empfahl um 400v.Chr. die äußerliche Behandlung mit Wacholderbeeren. Die Heilkundigen Hildegard von Bingen im 11.Jahrhundert und Sebastian Kneipp im 19.Jahrhundert gehörten ebenso zu den Verfechtern der medizinischen Effekte des Wacholders, der nachweislich keimtötend wirkt. An dieser Tafel verlassen wir Weg 12 und folgen stattdessen der Beschilderung nach rechts in den Wald zum Blockhaus. Am nächsten Abzweig links sind wir bald auf einer Hochfläche angelangt, die mit einer Höhe von 502m den höchsten Punkt der Region markiert. Schilder weisen zur Loipe, zum Rodelhang und zum Ski- und Rodelverleih. Gute Schneebedingungen sind zum Leidwesen der Anlagenbetreiber nicht jeden Winter gegeben. Die dekorative Seilbahngondel vor Schorsch’s Panoramahütte dient allerdings auch bei Schnee nur als nette Sitzgelegenheit.
Von hier oben bietet sich eine grandiose Fernsicht, die bei klarem Wetter bis zum Siebengebirge und auch weit ins Sauerland reicht. Auf den Wiesen und Weiden an der Liftanlage am Gastronomiebetrieb Blockhaus, der meist am Wochenende geöffnet ist, tummeln sich derweil knuffige Alpakas.
Wir laufen auf dem Wirtschaftsweg A9 nordwärts, überblicken dabei Felder und Wälder und nehmen den nächsten Abzweig nach links in den Wald, wo wir wieder auf die roten Markierungen treffen und diesen weiter folgen. Und dann eröffnet sich recht unvermittelt zur Linken die angekündigte Heidefläche. Das Branscheider Wacholdergebiet wurde 1940 zu seiner Bewahrung unter Schutz gestellt.
Reichlich skurril muten die Formen der Wacholdergehölze an. Im Zwielicht können sie geradezu dämonische Züge bekommen, was ihren mystischen und geheimnisumwobenen Ruf begründet. Vereinzelte Birken ragen hervor und reichlich Heidekraut bedeckt den Boden, der alljährlich ab Mitte August ein prachtvolles Farbspektakel präsentiert. Damit dieses ungewöhnliche Landschaftsbild erhalten bleibt, kommen einmal im Jahr Schafe und Ziegen, um Wildwuchs durch Gräser und andere Gehölze zu unterbinden.
Der Weg führt nun weiter durch den Wald und am nächsten Abzweig hinter der Info-Tafel E folgen wir nicht mehr der Route 12, sondern weiter dem talwärts strebenden kleinen Bächlein zu unserer Linken. Am übernächsten Abzweig gehen wir links und erreichen den Ortsrand von Eckenhagen. Über die Hahnbucher Straße gelangen wir zum Affen- und Vogelpark Eckenhagen, der 1981 eröffnet wurde. Er stellt heimische wie exotische Vogelarten und viele andere Kleintiere auf einem drei Kilometer langen, gewundenen Rundweg vor. Teilweise ist man hautnah mit den Tieren in Kontakt, es gibt einen Streichelzoo, eine Indoor-Spielhalle, ein Café und eine Bergbahn.
Dem Straßenverlauf weiter folgend, passieren wir das monte-mare-Schwimmbad mit der beliebten Sauna-Landschaft und den Eckenhagener Kurpark. An der Hauptstraße liegt in einigen alten Fachwerkhäusern das hübsche, frei zugängliche Bauernhofmuseum, das das lokale bäuerliche Leben der vergangenen 200 Jahre authentisch widerspiegelt. Das historische Backhaus, der »Backes«, kommt noch regelmäßig mehrmals im Jahr bei den Eckenhagener Backtagen zum Einsatz. Eingelegten Kohl gibt es beim traditionellen Kappesfest Mitte November. Sonntags kann das Bauernhaus auch von innen besichtigt werden.
Vorbei am urigen Restaurant Lindenstübchen und der Evangelischen Kirche, durchqueren wir den malerischen Altstadtkern aus dem frühen 19. Jahrhundert um Bergstraße und Barbarossastraße und erreichen über die Landwehrstraße schließlich wieder den Ausgangspunkt unserer Wanderung.
Region
Touren-Charakter
Strecke auf Straßen und Waldwirtschaftswegen
Ausgangspunkt
Wanderparkplatz Landwehrstraße
Endpunkt
Wanderparkplatz LandwehrstraßeDie Burg von Reichshof
Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert wurde die Burg Denklingen im gleichnamigen Reichshofer Ortsteil als Wasserburg auf den Grundmauern eines vorherigen Schlosses (um 1400) der Grafen von Berg errichtet, das Torhaus ist seit der Renovierung 1987 wieder geöffnet. Jeweils zu Pfingsten findet hier ein sehenswerter Töpfermarkt statt. www.hvv-denklingen.de
Alles Barock
Der Westturm der Barockkirche Eckenhagens stammt aus dem Jahr 1167, seine Haube von 1795. In dieser Zeit wurde das Gotteshaus im Stil des Barock und Rokoko neu errichtet. Altar, Kanzel und Orgel sind nach bergischer Art übereinanderplatziert, barocke Rundungen säumen das Geländer der Empore. Die Orgel von 1794 ist dieälteste spielbare im Rheinland.
Puppen und SteineÜber 800 Puppen laden in der Kurverwaltung Reichshof zu einem Blick in die Kulturen der Länder der Erde. Schätze der privaten Sammlung sind die Puppen der Schauspielerin und späteren Fürstin Grace Kelly oder der Schah-Gattin Farah Diba. Gleich nebenan ist eine private Kollektion kostbarer Mineralien zu sehen, z.T. aus den Gruben der Region.
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Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.