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wandern

Wandern Bergisches Land: Von Burg Zweiffel bis Herkenrath

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:30 Std.
Länge:
12.1 km
Aufstieg:
196 m
Abstieg:
196 m

Papier und Burg am fleißigen Bach. Um das Tal der Strunde herum führt unser Weg von der kleinen, feinen Burg Zweiffel über die Höhen zur traditionsreichen Papierfabrik Alte Dombach und durch luftige Wälder in das ehemalige Bergbaudorf Herkenrath.

Beschreibung

Der Wanderparkplatz an der Burg Zweiffel ist der Startpunkt unseres Ausfluges. Ein kleiner Teich erinnert daran, dass das erstmals 1251 erwähnte Anwesen ursprünglich als zweigeschossige Wasserburg angelegt worden war. Das heute noch existierende, gelb getünchte und mit wildem Wein bewachsene Haupthaus befindet sich in Privateigentum und stammt etwa aus der Zeit um 1660.

Sanfte Wellen verzerren das ebenmäßige Spiegelbild des historischen Adelssitzes im Weiher, während wir auf dem Weg A2 ein Stück dem Lauf der Strunde folgen. An der Brücke über den Bach liegt die Malteser Mühle, eine ehemalige, heute als Wohnhaus genutzte Fruchtmühle zum Mahlen von Getreide aus dem frühen 14. Jahrhundert. Schräg gegenüber befindet sich mit der Komturei die ehemalige Verwaltung des Ordens der Johanniter, die nachweislich schon auf das Jahr 1290 zurückgeht und heute als Gastronomiebetrieb genutzt wird. Die Pfarrkirche St. Johann Baptist, 1345 fertiggestellt, gehörte ebenfalls zur Komturei. Sie bekam 1904 eine neugotische Erweiterung und einen Chorraum.

Wir verlassen das Dorf über den Malteserweg, der uns durch Wiesen und Weiden bergan führt und unsere Mühen mit netten Aussichten belohnt. An der Natur- und Abenteuerschule NUAS geht es nach links am Waldrand entlang. Wir folgen ab der nächsten Kreuzung dem Weg A1 und sehen rechter Hand die Gebäude der Hofanlage Igeler Hof, die schon 1365 existierte und Ende des 19. Jahrhunderts in den Besitz des bergischen Papiermagnaten Zanders gelangte. Der Kölner Komponist Max Bruch (1838–1920) schrieb auf dem Gut viele seiner Werke.

Durch den Wald kommen wir wieder in das Tal der Strunde und befinden uns nun auf dem Lyrik-Pfad. Seit 2011 kann man sich am Bachlauf zwischen der Quelle und der Papiermühle Alte Dombach auf kleinen Tafeln von zeitgenössischer Prosa inspirieren lassen. Zur Papiermühle selbst, die wir über einen angelegten Pflanzenpfad erreichen, gehören auch das Fabrikgebäude Neue Dombach und die Wohnhäuser der Papiermacher. Seit etwa 1620 wurde hier Papier geschöpft. Die traditionsreiche Historie lässt sich im Papiermuseum gut aufbereitet nachvollziehen. Zu sehen ist auch eine alte Papiermaschine von 1889. Anfang Juni gibt es auf dem Gelände ein Papier-Fest, Anfang September einen Papier-Markt.

Unsere Route folgt nun der Markierung A3. Dazu überqueren wir die L256 und tauchen danach ein in dichtes Waldgebiet. Zwischen offenen Feldern zweigen wir ab auf den gelb markierten Bergischen Weg, den wir hinter dem Weiler Breite wieder verlassen. Wir wenden uns in Richtung der Kirche St. Antonius Abbas von Herkenrath.

Der Ort ist die älteste Siedlung der Gemeinde Bergisch Gladbach, urkundlich schon 1151 erwähnt. Traditionelles Brauchtum spielt hier immer noch eine große Rolle, u.a. mit dem Kinderkarnevalszug am Rosenmontag und der Dicke-Bohnen-Kirmes alljährlich im Juli.

In Herkenrath sollen schon die Römer Bergbau betrieben haben, doch davon ist im Dorf­idyll nichts mehr zu sehen. Nun gibt uns ein weißes U den Weg vor, der uns zurück ins Tal der Strunde führt. Der Bauernhof Gut Schiff liegt ebenso am Wegesrand wie das Alte Freibad von 1930. Hinter der Jugendstilpforte sind die alten Schwimmbecken indes verschwunden. Findige Gastronomen haben hier eine zeitgemäße Event-Location eingerichtet, mit Biergarten und Beach-Volleyball. Kurz danach sind wir wieder am Parkplatz angelangt.

Touren-Charakter

Strecke auf Wirtschaftswegen, Waldpfaden und an Straßen

Ausgangspunkt

Wanderparkplatz Burg Zweiffel

Endpunkt

Wanderparkplatz Burg Zweiffel

Gut Schiff

Als ehemaliger Wirtschaftshof einer Pulvermühle reicht die Geschichte von Gut Schiff zurück bis ins Jahr 1650. Seit 1850 in Familienbesitz, wurde aus dem landwirtschaftlichen Betrieb ein Erlebnisbauernhof für Klein und Groß mit unzähligen Tieren, die frei umherlaufen. Freude durch Führungen, Feiern und Feste lautet das Credo der Betreiber. www.gut-schiff.com

An der Quelle

Unmittelbar hinter dem Quellgebiet der Strunde, die wegen ihrer vielen Mühlen auch »fleißiger Bach« genannt wird, liegt das Restaurant Zur Quelle, das seit fast 150 Jah­ren Schankrechte besitzt. Es bietet regionale Küche und als Highlight das Bergische Langschläferfrühstück an, einen schmackhaften Brunch. www.zurquellederstrunde.de

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