JBerg-Verlag
wandern

Wandern Bergisches Land: Vom Ittertal nach Wald

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:00 Std.
Länge:
11.8 km
Aufstieg:
140 m
Abstieg:
140 m

Mühlen und Gärten zwischen Haan und Solingen. Der »märchenhafte« Itterbach bildet die natürliche Grenze zwischen dem Neanderland im Kreis Mettmann und Solingen. Wir folgen einer kuriosen Bahnstrecke, machen einen Abstecher zu Dick und Doof und entdecken Mühlen mit langer Geschichte.

Pures Dorfidyll im Solinger Dültgenstal, in dem sich vor gut 300 Jahren erste Industrie ansiedelte.wandern, mittel
Pures Dorfidyll im Solinger Dültgenstal, in dem sich vor gut 300 Jahren erste Industrie ansiedelte.© Udo Haafke
Beschreibung

Am Parkplatz an der Gemeindegrenze zwischen Haan und Solingen, beim Freizeitzentrum Ittertal mit Freibad und Eisbahn, startet die Tour in östlicher Richtung auf dem Klingenpfad am Ufer des Itterbaches entlang. Wir folgen der Markierung des Neanderlandsteigs in Richtung Naturfreundehaus und kommen zunächst zum Historischen Freizeitpark Ittertal. Schon über 120 Jahre begeistert der nostalgisch anmutende Spielepark mit Märchenwald und den Darstellungen von Klassikern der Gebrüder Grimm, der 2021 modernisiert wird. Legendär ist das ebenfalls über 100 Jahre alte Wasserkarussell auf dem kleinen Teich des Parks, den als neueste Errungenschaft ein Baumwipfelwanderweg überspannt.

Die Itter rauscht neben dem türkisblauen Wasser eines idyllisch gelegenen Stauteiches, hinter dem wir die Bausmühle erreichen. Sie stammt von 1728 und diente zunächst als Schleifkotten für das Gräfrather Kloster. Später als Getreidemühle genutzt, befindet sie sich nun in Privatbesitz als Seminar- und Freizeithaus. Wir folgen der Route mit dem weißen Buchstaben W, überqueren die Itter und den Nümmener Bach und erreichen bergan über einen Wiesenhang die legendäre Korkenziehertrasse.

Die berühmte Eisenbahnstrecke verband nach ihrer Fertigstellung 1890 Solingen mit Wuppertal-Vohwinkel. Dem aufgrund der Geologie notwendigen Kurvenreichtum der Strecke verdankt sie ihren Namen, doch bereits 1958 erfolgte die Stilllegung. 2006 erwachte sie als 15 km langer Radwanderweg zu neuem Leben. Zwei grüne Reisezugwagen hat man als Reminiszenz an die Bahngeschichte aufgestellt, einer beheimatet ein Café.

Dem Verlauf der Trasse folgend, passieren wir den alten Walder Bahnhof, in dem ebenfalls Gastronomie eingezogen ist, und sind bald am Botanischen Garten angelangt. 1963 eröffnet, lockt das Gelände rund um das Tropenhaus mit bunten Themengärten, Ruheflächen und üppiger floraler Dekoration. Seit 2002 verschönern 14 Skulpturen von kleinen und großen Tieren als Dauerleihgabe der Solinger Jugendhilfewerkstatt die Parkanlagen.

Wir verlassen die Korkenziehertrasse über den Marschner Weg im Ortsteil Wald in das Tal des Lochbaches, den wir überqueren. An der Steigung des Weges Lehn biegen wir scharf nach rechts ab. Ein Tor führt in eine weitläufige, idyllische Kleingartensiedlung. Das weiße W leitet uns durch die Anlage hindurch und wir erreichen eine malerische Talsenke. Hier liegt am Bach das populäre Ausflugslokal Scheider Mühle. Zwischen 1640 und 1915 wurde hier Getreide gemahlen. Weiter durchs Tal gibt uns der Lochbach den Weg vor bis wir die Locher Straße erreichen und uns bergauf wenden in Richtung des Ortskerns von Wald. An der Kreuzung mit der Rembrandtstraße liegt am alten Walder Kotten das einzigartige Laurel & Hardy Museum, das Vera und Wolfgang Günther 2003 ins Leben riefen. Damit machten sie die Ergebnisse ihrer Sammelleidenschaft rund um die berühmten Filmkomiker der Öffentlichkeit zugänglich. Es ist jeweils am letzten Wochenende im Monat geöffnet.

Über den Walder Kirchplatz geht es weiter durch den Ort bis am Ende der Wiedenhofer Straße und der Dürerstraße auf der rechten Seite der Dorfplatz Krausen mit einigen netten Fachwerkhäusern erreicht ist. Durch das nachfolgende Bachtal kommen wir zur Haaner Straße und hinter dem Kreisverkehr zur Gaststätte Heidberger Mühle, hinter der uns der Klingenpfad wieder zurück zum Parkplatz führt.

Touren-Charakter

Einige Waldpfade, Wirtschaftswege und Straßen

Ausgangspunkt

Parkplatz Freizeitzentrum Ittertal

Endpunkt

Parkplatz Freizeitzentrum Ittertal

Die Hochzeitsmühle

Mitten im Mühlteich des alten Schleifkottens Heidberger Mühle von 1574 im Ittertal steht eine traditionelle Holländer-Windmühle mit gestutzten Flügeln. Errichtet um 1930 als exzentrischer Pavillon, wird sie gerne für Hochzeiten genutzt. Bergische Gastronomie bietet seit 1894 das Hauptgebäude mit angeschlossenem Tanzsaal. www.heidberger-muehle.de

Auf Messers Schneide1886 gründeten die Gebrüder Hendrichs eine Gesenkschmiede in Solingen-Merscheid. 100 Jahre später stellte die Fabrik für hochwertige Getriebe- und Maschinenteile den Betrieb ein und wurde vom Landschaftsverband Rheinland erworben, der seit 1999 dort einen Teil des LVR-Industriemuseums betreibt. www.industriemuseum.lvr.de

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