Wandern Bergisches Land: Schloss Burg und die Wupperberge
Am Sitz der Grafen von Berg. Die Grafen von Berg gaben ihrem Hoheitsgebiet den Namen Bergisches Land und der überdauerte die Ära der Adeligen. Ihren herrschaftlichen Stammsitz Schloss Burg lernen wir auf dieser Wanderung auf den Höhen an der Wupperschleife kennen.
Am kostenfreien Parkplatz neben der Feuerwehr von Burg beginnt unsere Tour rund um das Wahrzeichen des Bergischen Landes, Schloss Burg. Ein Treppenabgang weist den Weg zum Hofgarten, den wir über einen Pfad durch den Wald erreichen. Dieses kurze Stück gibt bereits einen kleinen Vorgeschmack auf das Auf und Ab, das uns im Verlauf unseres Rundweges erwartet.
In der gepflegten Hofgartenanlage befindet sich ein Spielplatz, der sich mit seinen Spielgeräten ganz auf kleine Ritter und Burgfräulein konzentriert. Dahinter erhebt sich die mächtige Silhouette des Schlosses selbst. In unmittelbarer Nähe finden sich viele bergische Fachwerkhäuser aus dem 17. Jahrhundert mit Gastronomie sowie kleinen Kunstgewerbeläden. Auf dem Schlossplatz finden das ganze Jahr über Märkte und kulturhistorische Veranstaltungen statt.
Um 1130 begann Adolf II. von Berg mit der Errichtung der Burg Neuenberge als Sitz des gräflichen Geschlechts derer von Berg. Zur Mitte des 15. Jahrhunderts verlor die Burg ihre Bedeutung als Festung und diente in der Folgezeit vornehmlich als Jagdschloss. Seither wird sie als Schloss Burg bezeichnet. Fast alle Räume können heute besichtigt werden; das integrierte Bergische Museum führt dokumentarisch und mit vielen Exponaten zurück bis ins Mittelalter.
Neben dem kostenpflichtigen Schlossparkplatz folgen wir der Wegmarkierung A5, die uns zunächst durch ein verwunschenes, enges Bachtal und dann stetig bergan führt. Hier bieten sich bereits schöne Blicke auf das markante Schloss am nun gegenüberliegenden Berg. Vom Diederichstempel aus, einem achteckigen Pavillon von 1896, hat man die beste Aussicht auch auf die Wupper und den Ortsteil Unterburg.
Über den Weg A4 erreichen wir den Weiler Höhrath und das Waldgebiet oberhalb der Sengbachtalsperre. Fertiggestellt 1903, ist sie einer der ältesten Trinkwasserspeicher in Deutschland. An einer Wegkreuzung im Wald treffen wir auf den Bergischen Weg, dessen orangefarbenes Symbol uns hinunter bis zur 178 m langen Staumauer führt. Im Forstgebiet geht es wieder bergauf und wir passieren die biologische Station Waldschule Solingen in einem alten Kotten, der von Gruppen für naturkundliche Unternehmungen gemietet werden kann.
Am Wasserwerk Glüder überqueren wir die Wupper und wandern in engen Serpentinen bergan der Markierung N folgend. Auf der Höhe mit Blick über das Wuppertal steht das 1926 errichtete Denkmal für Hermann Löns. Ein Relief auf einem imposanten Findling zeigt das Porträt des Heimatdichters, das mittlerweile von Efeu umrankt ist.
Wir gehen über die Burger Landstraße und befinden uns auf dem Klingenpfad inmitten üppiger Weideflächen. Im Wald leitet uns der Bergische Weg vorbei an versteckten alten Fischteichen, über Höhen und Talsenken bis nach Unterburg. Ein typisch bergisches Dorfidyll mit prächtigen Blumendekorationen empfängt uns an der rauschenden Wupper. Nette Cafés laden zur Einkehr, bevor der letzte große Kraftakt bevorsteht, nämlich der heftige Aufstieg über gewundene Serpentinen zurück nach Oberburg und zum Schloss.
Aber wir haben hier eine komfortablere Alternative: die mit Doppelsesseln ausgestattete Seilbahn von 1952, einst die erste ihrer Art in Nordrhein-Westfalen. Innerhalb von vier Minuten bewältigt sie eine Höhendifferenz von 91 m auf einer Strecke von insgesamt 248 m. Oben gibt es tolle Aussichten über das Tal der Wupper und die Wupperberge. Schon bald ist der Startpunkt wieder erreicht.
Region
Touren-Charakter
Waldpfade und Wirtschaftswege
Ausgangspunkt
Parkplatz In der Planke, 42659 Solingen-Burg
Endpunkt
Parkplatz In der Planke, 42659 Solingen-BurgSchöner Ausblick
Den besten Blick auf Schloss Burg, das majestätisch am bewaldeten Berg thront, hat man vom Weg A4 auf halber Strecke zwischen Höhrath und der Solinger Waldschule.
Balkhauser Kotten
Bis ins 16. Jahrhundert reicht die Geschichte des Balkhauser Kottens zurück. In dem Schleifermuseum (seit 1962) waren noch in den 1980er-Jahren die Schleifer aktiv. Die gesamte Mühlenmechanik kann man im Inneren des malerischen Fachwerkgebäudes eingehend begutachten. In den Schleifstuben gibt es manchmal Vorführungen. www.balkhauser-kotten.de
Ritter zum Anfassen
Um die Schlacht von Worringen 1288, bei der Graf Adolf V. von Berg eine wichtige Rolle spielte, geht es bei den seit 1990 auf dem Innenhof von Schloss Burg durchgeführten Ritterspielen. Die Schauspieler treten bei ihren authentischen Aufführungen gern in den direkten Kontakt mit dem Publikum. www.georgsritter.de
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.