JBerg-Verlag
wandern

Wandern Bergisches Land: Mühlen an der Wupper

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:00 Std.
Länge:
9.9 km
Aufstieg:
125 m
Abstieg:
125 m

Mühlengeklapper an der rauschenden Wupper. Bergisches Dorfidyll und zauberhafte Aussichten begleiten den Wanderer auf dem Weg entlang des Flusses. Die Tour hält einige steile Anstiege, aber auch entspannte Wegführungen im Grenzgebiet der Städte Solingen und Leichlingen bereit.

Die dreifüßige Kranenkanne, die im Bergischen aufgrund ihrer Eigenschaften Dröppelmina genannt wird, ist wichtigster Bestandteil einer ausgiebigen Bergischen Kaffeetafel.wandern, mittel
Die dreifüßige Kranenkanne, die im Bergischen aufgrund ihrer Eigenschaften Dröppelmina genannt wird, ist wichtigster Bestandteil einer ausgiebigen Bergischen Kaffeetafel.© Udo Haafke
Beschreibung

Als Ausgangspunkt dient der Wanderparkplatz am Wipperkotten, dem einzigen noch verbliebenen Doppelkotten an der Wupper, der urkundlich bereits zum Ende des 16. Jahrhunderts Erwähnung findet. Das Besondere an diesem hübschen Gebäudeensemble aus zwei Fachwerkkotten sind die beiden dazwischenliegenden, leise knatternden, unterschlächtigen Mühlräder am kleinen Stauwehr des Flusses. Eines der Häuser liegt auf einer Insel, umgeben von einem lauschigen Garten, und befindet sich in Privatbesitz. Das andere, der Vorderkotten, beherbergt eine noch aktive Schleiferei, die nach vorheriger Absprache besichtigt werden kann und an bestimmten Tagen im Jahr für Besucher geöffnet ist.

Zunächst begeben wir uns auf der Wipperauer Straße flussabwärts gen Westen. Eine kleine Grotte in der Rechtskurve vor den Fachwerkhäusern der Haasenmühle erinnert in stiller Mystik an vergangene Steinbruchzeiten. Nach Überquerung der Wupper auf der Kreisstraße K 1 geht es links wieder stromaufwärts ans Wupperufer. Entlang der Leichlinger Felder und vorbei am Haus Nesselrath, einer früheren Burganlage, stehen wir schon bald gegenüber dem Wipperkotten, der sich als malerisches Fotomotiv mit kleinen Stromschnellen im Vordergrund wunderbar in Szene setzt.

Der Markierung des Weges 3 folgend, erreichen wir den Waldrand und den verträumten Weiler Leysiefen, der auch am Solinger Obstweg liegt. Hangauf und hangab, vorbei an den spär­lichen Überresten des Ringwalls Motte Zoppesmur erreicht der Pfad durch den Wald letztlich am Ufer der Wupper wieder befestigten Boden. Eine Brücke führt hinüber in die beschaulichen Dörfchen Friedrichstal und Friedrichsaue, deren Häuser, Gärten und Wiesen schemenhaft zwischen dem wogenden Laub der Bäume erkennbar sind. An den Hängen am Wegesrand blitzen Baumpilze aus moosbedeckten Stämmen hervor, weisen plattenförmige Gesteinsverwerfungen auf den geologischen Ursprung hin.

In Fähr gibt es die nächste feste und historisch bedeutsame Querung der Wupper, an der Rödeler Brücke musste einst ein Wegegeld entrichtet werden. Wir tauchen nun ein in etwas schwierigeres Gelände. Schmal und in Serpentinen geht es recht steil bergauf, um an einen Höhenweg oberhalb des Wuppertals zu gelangen. Geduld ist gefragt, will man die dargebotene tolle Aussicht ausgiebig genießen. Erst ein pilzförmiger, hölzerner Pavillon mit einem durch ein Geländer gesicherten Aussichtspunkt bietet fantastische Ausblicke auf das über 100 m tief darunterliegende Tal, die Dörfer Unten- und Obenrüden sowie den Solinger Ortsteil Widdert auf dem gegenüberliegenden Höhenzug.

Der Abstieg gestaltet sich ähnlich trickreich wie der vorherige Aufstieg. Müsste man nicht stets auf den richtigen Stand achten, würde man schon auf der anderen Seite des Herzbachtals das Hundedenkmal Rüdenstein erkennen. Ein klein wenig Parklandschaft vermittelt der Weg zurück. Erneut dem Strom folgend und eine herrliche Trauerweide am Ufer passierend, führt er zunächst durch Obenrüden wieder bis zum Rüdener Kotten und zur Rödeler Brücke. In Untenrüden, ebenso wie der Namensvetter eine Pracht in Fachwerk, gehen wir, statt A3 zu folgen, ein Stück Straße in Richtung Widdert bergauf, schwenken dann scharf nach links und folgen dem Weg A2 durch den Wald, der wieder einige nette Aussichten aufs Tal offenbart. Hinter Friedrichstal ist aus der Höhe der Hohlenpuhler Weg erreicht, der uns am Wupperufer entlang wieder zurück zum Wipperkotten geleitet.

Touren-Charakter

Strecke teils auf Straßen und Feldwegen, teils auf schwierigen Pfaden im Wald, die steil und kurvenreich sind.

Ausgangspunkt

Wanderparkplatz am Wipperkotten

Endpunkt

Wanderparkplatz am Wipperkotten

Ein guter Freund

Der mächtige weiße Rüde blickt von einem steinernen Sockel übers Tal. 1424 soll das Tier den jungen, bei der vorweihnachtlichen Jagd am Abhang gestürzten Herzog Robert von Berg in Lassie-Manier vor dem Tode bewahrt haben. 500 Jahre später setzte man ihm an besagter Stelle das Rüdensteiner Hundedenkmal.

Bergisch gemütlich

Die Kaffeetafel ist der Inbegriff bergischer Gemütlichkeit und das Glanzlicht im Angebot der Gaststätte Rüdenstein unmittelbar am Wupperufer in Obenrüden. Seit 1929 in Familienbesitz, dreht sich viel, aber nicht alles um die Dröppelmina, um Waffeln mit heißen Kirschen und hausgemachten Milchreis. www.ruedenstein.de

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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.