JBerg-Verlag
wandern

Wandern Bergisches Land: Klangpfad Nümbrecht

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:25 Std.
Länge:
10.6 km
Aufstieg:
204 m
Abstieg:
204 m

Die Stimmen der Natur im Homburger Ländchen. Verschiedene Geräuscherlebnisse in Feld und Wald begleiten unsere Wanderung, die uns inmitten lieblicher Landschaftseindrücke und lauschiger Dörfer auf ein Schloss und auf einen ikonischen Aussichtsturm führt.

In Ödinghausen führt der Weg mitten über die Wiesen, nur markiert von einem einzelnen, alten Baum.wandern, leicht
In Ödinghausen führt der Weg mitten über die Wiesen, nur markiert von einem einzelnen, alten Baum.© Udo Haafke
Beschreibung

Zu Füßen des eindrucksvollen Schlosses Homburg beginnen wir die Tour auf dem Bergischen Streifzug 21, dem Klangpfad, dem wir weitestgehend folgen. Weithin sichtbar überragt der zitronengelbe Schlossturm als regionales Wahrzeichen das nach seinem früheren Besitzer, dem Grafen von Sayn-Wittgenstein-Homburg, benannte »Homburger Ländchen«. Obwohl die erste urkundliche Erwähnung erst 1276 erfolgte, vermutet man, dass es schon im 11.Jahrhundert eine Befestigung auf dem Burgberg gab. Sein heutiges barockes Erscheinungsbild verdankt Schloss Homburg den letzten Umbauten im 17.Jahrhundert. Im Jahr 2014 wurde mit dem Foyer ein modernes Ausstellungs- und Konferenzzentrum geschaffen. Es fördert den kulturellen Dialog und ergänzt die Möglichkeiten, die das historische Museum im Schloss bietet. Man erweiterte zudem die ehemalige Zehntscheune, das »Rote Haus«, zur Biologischen Station mit Landschaftshaus und Grünem Klassenzimmer, einer interaktiven Natur- und Geologieausstellung. Zum Gebäudeensemble um Schloss Homburg gehört ferner die alte Sägemühle aus dem 19.Jahrhundert, die auch als Getreidemühle fungierte. Im Sommer kann man in der Museumsbäckerei Backwaren aus dem Steinofen erwerben.

Nach dem Schlossbesuch studieren wir die erste Info-Tafel, die uns allgemein mit der Welt von Schall, Tönen und Klang vertraut macht. So machen wir uns auf den Weg durch den Wald, folgen bergauf der roten Markierung des Bergischen Streifzuges und lauschen dabei den Geräuschen des Waldes, dem Vogelgezwitscher, dem Schnarren des Eichelhähers und dem Klopfen des Spechtes am Baum. Es geht nach links weiter zur nächsten Tafel, die uns den komplexen Aufbau des menschlichen Ohres näherbringt. Wer sich traut, legt den Kopf in den Summstein und hört auf die Wirkung, die der hohle Steinkörper erzeugt. Wir überqueren die Straße und genießen die Aussichten des Höhenweges am Ortsrand Nümbrechts über Wälder, Weiden und Täler. Hühner gackern unsichtbar hinter einer Hecke, Schafe und Lämmer blöken in der Ferne.

Am Abzweig nach rechts wartet ein Baumxylophon auf den nächsten Spieler, der den erstaunlichen Klangkörper mit den unterschiedlich langen Hölzern zum Vibrieren bringt. Dunkle Töne erklingen und verhallen allmählich zwischen den Bäumen.

154Stufen führen in 346m Höhe über dem Meeresspiegel auf den Aussichtsturm Auf dem Lindchen. Die Mühsal des Aufstiegs belohnen einmal mehr wunderbare Blicke bis weit ins Land. Wo genau man hinschaut, erklären Tafeln am Geländer auf der obersten Plattform. Am Fuß des Turms gibt es eine Möglichkeit zur Einkehr im Turmstübchen.

Hinter Info-Tafel C folgen wir den gelben Schildern des Bergischen Panoramasteigs, der uns über Weiden zum Dorf Oedinghausen führt. Dort gehen wir querfeldein und passieren einen einzelnen Baum. Ein weißer Punkt markiert nun unseren Weg durch den Wald und in die beschauliche Idylle des Ortes Malzhagen. Wir lassen Bruch rechts liegen und kommen hinter den Pferdewiesen nach Distelkamp. Dahinter tauchen wir wieder in den Wald ein, der uns in langen, aber engen Kurven in das Tal des Spreitger Baches leitet.

Am verwunschenen Hexenweiher treffen wir wieder auf den Weg 21. Es geht bergauf in die Hofschaft Spreitgen, in der es eine Haltestelle für Postkutschen gibt, die während des Sommers mit Hufgetrappel von Nümbrecht aus verkehren. Deutschlands einzige Postillionin versieht dabei auf dem Kutschbock ihren ehrenvollen Dienst. Im Wäldchen an der Schloßstraße gibt uns das weiße Dreieck den Weg zurück zum Schloss vor.

Touren-Charakter

Waldpfade, Wirtschaftswege und wenig befahrene Straßen

Ausgangspunkt

Parkplatz Schloss Homburg, Schloßstraße 1

Endpunkt

Parkplatz Schloss Homburg, Schloßstraße 1

Umstrittenes Wahrzeichen

Bis 1969 mahlte und sägte man in Holstein’s Mühle im Homburger Bröltal, deren Geschichte bis ins 11. Jahrhundert zurückreicht, dann wurde sie zum Gasthaus umgebaut. Mahlwerke und Maschinen integrierte man liebevoll in die rustikale Gaststube. Auf einer heißen Eisenplatte serviertes Fleisch ist die Spezialität des Hauses. www.holsteinsmuehle.deAls der Säulenbrunnen des Bildhauers Michael Schwarze zur Landesgartenschau 1974 im Nümbrechter Kurpark eingerichtet wurde, gab es heftige Diskussionen um die vermeintlichen anatomischen Studien. Doch die tiefe Symbolik der Figuren und Darstellungen, die für Freiheitsdrang, Schönheit, Fruchtbarkeit, Fortschritt und Schaffenskraft stehen, überzeugte letztlich.

Lust auf mehr?
Wanderungen für Langschläfer Bergisches Land
Erlebe alle Touren aus dem Guide!
Erkunden Sie die romantischen Mittelgebirgslandschaften zwischen Neandertal, Schloss Burg, Altenberger Dom und Schloss Homburg
Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.