JBerg-Verlag
wandern

Wandern Bergisches Land: Die Schweiz im Bergischen

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:00 Std.
Länge:
9.8 km
Aufstieg:
155 m
Abstieg:
155 m

Von Gräfrath bis an die Wupper. Den Solinger Stadtteil Gräfrath schlicht als bergisches Kleinod zu bezeichnen, wäre eine glatte Untertreibung. Der Ortskern vereint bergisches Hochgefühl mit bergischer Gastlichkeit und hat darüber hinaus Alpines ebenso zu bieten wie Heidelandschaften.

Mit etwas Glück sieht man an Sommerabenden die Kuppel des Solinger Lichtturms in farbenprächtiger Illumination.wandern, mittel
Mit etwas Glück sieht man an Sommerabenden die Kuppel des Solinger Lichtturms in farbenprächtiger Illumination.© Udo Haafke
Beschreibung

Startpunkt ist der Parkplatz des Solinger Kunstmuseums, das u.a. die Werke bekannter Solinger Künstler präsentiert. Das Gebäude stammt von 1908 und gilt als schönes Beispiel des Neubergischen Baustils, der dekorative Elemente des Jugendstils beinhaltet. Bis zur Eingemeindung Gräfraths zur Stadt Solingen im Jahr 1929 diente es als Rathaus, beherbergte einige Jahre das Klingenmuseum und zeigt seit 1996 vornehmlich Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts. Einzigartig in Europa ist zudem der Ausstellungsbereich für verfolgte Künste.

Zunächst gehen wir ein Stück auf der legendären Bahnstrecke Korkenziehertrasse, die wir am ersten Abzweig verlassen, um durch das Tal des Nümmener Baches und das Wohngebiet Melanchthonstraße den Stadtwald Gräfrath zu erreichen. Wir durchqueren ihn auf befestigten Wegen in Richtung der Jugendherberge. Am Flockertsholzer Weg lassen wir entlang der Alleebäume das Stadtgebiet hinter uns, liegt die Weite bergischer Höhenzüge vor uns. Flankiert von einigen Häusern endet die Allee und der Weg führt hinab ins Wuppertal. Am Kindergarten umfängt uns schon die Kühle des Friedenstals als Teil des Staatsforstes Burgholz, in der der Flockertsholzer Bach eilig der Wupper entgegenstrebt. An einem großen Stein fällt die Inschrift »Flockertsholz – Bergische Schweiz« auf und erinnert daran, dass die Route auf der schmalen Straße Friedenstal entlang des sich schlängelnden Bachlaufs durchaus in einem kleinen Alpental liegen könnte.

An einer Lichtung kommt eine Brücke über die Wupper ins Blickfeld, der wir aber nicht folgen, stattdessen wenden wir uns nach links in den Wald hinein. Kurvenreich geht es zunächst wieder westwärts, am ersten Abzweig rechts und nach einem mäßigen, jedoch langen Anstieg erneut rechts. Die Nähe zur Wupper ist in der Dichte des Waldes kaum auszumachen. Dafür hämmern die Spechte zu laut an den Bäumen,rascheln die dichten Laubkronen zu energisch im Wind. Aber der Steinbach macht sich bemerkbar, dessen Talsenke jetzt den Weg bestimmt bis zu den drei kleinen Stauteichen, die wir links liegen lassen, um hangaufwärts an ihnen bis zur Straße Boltenheide vorbeizugehen.

Das Waldgebiet liegt nun hinter uns, Felder und dahinter der Wohnturm von Haus Grünewald vor uns. Das Anwesen, fertiggestellt um 1824 und umgeben von einem hübschen englischen Landschaftspark, befindet sich in Privatbesitz und kann nur zu bestimmten Anlässen besichtigt werden. Ist die Schließtechnik der Stahlbarriere überwunden, erreicht man entlang der Mauern und der Brombeerhecken das Schlosstor, das den schönsten Blick über den Park auf die verschieferte Villa bietet.

Wir folgen der Wanderallee bergan und es geht hinter dem Bauernhof nach rechts. Die Kuppel des Lichtturms, ebenfalls in Privatbesitz, erstrahlt an einigen Tagen abends in leuchtender Farbigkeit. Auf dem Feld ragt ein winziger Hügel hervor, der den höchsten Punkt des Solinger Stadtgebietes (276,38 m) markiert. Vor allem Kinder schätzen den Tierpark Fauna am alten Wasserturm, der sich speziell der heimischen Tierwelt widmet. Rotwild und Pfauen sorgen neben einigen Spielbereichen für Kurzweil.

Wir durchqueren die parkartige Gräfrather Heide und erreichen an der Klosterkirche den malerischen Stadtkern und das Klingenmuseum. Über die Treppe geht es hinunter auf den Dorfplatz mit dem Brunnen in der Mitte, gesäumt von wunderschönen Fassaden und einigen gastronomischen Betrieben, die zur Einkehr laden. Bergisches Flair verströmen aber auch die vielen kleinen Gassen und Sträßchen ringsum. Über die Straße In der Freiheit erreichen wir dann schließlich wieder den Ausgangspunkt unseres Rundweges.

Touren-Charakter

Strecke auf Straßen und Feldwegen, teils auf Waldpfaden

Ausgangspunkt

Parkplatz am Kunstmuseum

Endpunkt

Parkplatz am Kunstmuseum

Echt scharf

Seit 1991 residiert das Deutsche Klingenmuseum in den Räumlichkeiten des früheren Gräfrather Klosterstifts der Augustinerinnen. Die Heimatkundliche Sammlung des alten Wallfahrtsortes verblasst etwas hinter der umfangreichen Sammlung an Bestecken aus aller Welt sowie den beeindruckenden Waffen und Schneidwaren. www.klingenmuseum.de

Blüten- und Weihnachtszauber

Der Park von Haus Grünewald mutiert alljährlich um Christi Himmelfahrt mit der Veranstaltung GartenLeben zum Blumen- und Gartenparadies. Am dritten und vierten Advent wird dort ein fantastischer Weihnachtsmarkt in heimelig-romantischer Atmosphäre ausgerichtet. www.schloss-gruenewald.de

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