JBerg-Verlag
wandern

Wandern Bergisches Land: Der Mühlenweg

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:30 Std.
Länge:
14.5 km
Aufstieg:
273 m
Abstieg:
273 m

Auf den Spuren bergischer Historie. Von den über 1000 Wassermühlen, die bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts an den zahlreichen Gewässern des Bergischen Landes klapperten, befanden sich allein 30 in der Gemeinde Kürten. Einigen davon begegnen wir auf unserem reizvollen Bummel durch die bergische Handwerksgeschichte.

Beschreibung

Am Parkplatz des Freizeitbades Splash stimmen uns gleich zwei Info-Tafeln auf den Bergischen Streifzug 7 ein, dessen rote Markierung uns den weiteren Weg vorgibt. Wir erfahren, dass sich Wassermühlen bereits vor Christi Geburt im Mittelmeerraum drehten und zum Beginn des Mittelalters auch das nördliche Europa eroberten. Oberhalb des Tales der Kürtener Sülz gehen wir durch den Wald und können an einer Lichtung den früheren Mühlteich der Junkermühle hinter den Bäumen erkennen.

Jetzt als Wohnhaus genutzt, stammt die Mühle aus der Mitte des 14. Jahrhunderts und diente einst zum Mahlen von Getreide, später von Tierknochen zur Düngerherstellung und als Pulvermühle. Wir gehen nach rechts in südlicher Richtung und erreichen an offenen Wiesen- und Weidenflächen den Weiler Minzenbach mit netten bergischen Häusern. An der nächsten Gabelung halten wir uns rechts. In der Talsenke ragt schon die 1834 errichtete, evangelische Kirche von Delling hervor. Das hübsche Dörfchen war einst ein stattlicher Gutshof aus dem späten 14. Jahrhundert. Rund um das klassizistische Gotteshaus findet sich mit dem Lehrerhaus von 1724, dem Pastorat und dem Küsterhaus ein reizendes Fachwerkensemble.

Dahinter plätschert friedlich der Olpebach, an dessen Ufer wir über einen schmalen Pfad weiterwandern und bald an der Hofschaft der Schultheismühle ankommen. Sie wurde um 1650 errichtet. Neben den liebevoll restaurierten Fachwerkhäusern steht ein Wegekreuz von 1780. Mühlräder gibt es jedoch keine mehr. An der ehemaligen Olpermühle weiter unten im Tal liegen zwei alte Mühlsteine und Metallzahnräder am Weg. Die Ursprünge der Getreidemühle reichen bis 1383 zurück, sie war bis 1958 in Betrieb.

Im Weiler Kohlgrube fällt am Straßenrand die Hermannsquelle auf, die der Wünschelrutengänger Hermann Breidenbach 1973 entdeckte. Vorbei an einer Schafwiese erreichen wir das Kirchdorf Olpe. Über den Höhenweg Häger, der uns mit wunderbaren Ausblicken über die sanft gewellte Landschaft verwöhnt, gelangen wir wieder ins Tal der Kürtener Sülz und in die Ortschaft Waldmühle. Das Dorf erhielt seinen romantischen Namen von einer leider nicht mehr existierenden Walkmühle, in der mit Wasserkraft und Holzhämmern Stoffe verarbeitet wurden. Dem Kalsbach bergaufwärts folgend, kommen wir zur heute privaten, 1715 erstmals erwähnten Hommermühle.

Wir durchqueren das Zentrum Kürtens mit der Kirche St. Johannes Baptist, deren Turm aus dem 11. Jahrhundert stammt. Der berühmte Komponist Karl-Heinz Stockhausen ist der einzige Ehrenbürger der Stadt. Er lebte 24 Jahre im Ortsteil Kettenberg. Das Restaurant Zur Mühle im Sülztal befindet sich in der alten Ahlenbachermühle, die 1812 gebaut wurde und bis in die 1960er-Jahre in Betrieb war. Über die Sülz kommen wir zurück auf den Waldweg, der uns wieder zum Splash-Bad führt.

Touren-Charakter

Überwiegend Wirtschaftswege und Straßen

Ausgangspunkt

Broch 14, 51515 Kürten

Endpunkt

Broch 14, 51515 Kürten

Dorf mit Geschichte

Wegen seiner Lage gilt Olpe als das »grüne Herz« der Gemeinde Kürten. Neben dem historischen Haus Olpe, einem Rittersitz aus dem 12. Jahrhundert, auch Burg genannt, steht im Ortszentrum die Pfarrkirche St. Margareta von 1897. Sie ist in Ausführung und Interieur ein Musterbeispiel einer bergischen Landkirche dieser Zeit. www.dorf-olpe.de

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