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wandern

Wandern Bergisches Land: Burscheids alte Pfade

Anspruch:
mittel
Dauer:
05:30 Std.
Länge:
14.5 km
Aufstieg:
230 m
Abstieg:
230 m

Die Bäche von Burscheid. Der Weg ist eindeutig das Ziel dieser Route. Sie durchmisst eine eindrucksvolle, bergische Naturlandschaft, der die Menschen der Region schon vor vielen Jahrhunderten ihren kulturhistorischen Stempel aufdrückten.

Beschreibung

Der Wanderparkplatz unterhalb der mittelalterlichen Höhenstraße, heute Bundesstraße 51, in Sichtweite des netten Fachwerkweilers Bellinghausen, dient als Ausgangspunkt des Weges, der, markiert mit der Kennung 2, bergab in den Wald führt.

In der Ferne hört man das Rauschen des Eifgenbaches, dessen Talsenke wir über ein typisch bergisches Siefental erreichen, eine enge Schlucht im Wald. Unten angelangt, treffen wir auf gleich mehrere markierte Wanderpfade, maßgeblich für die weitere Wegführung ist 3. Von der seit 1964 nicht mehr genutzten Burscheider Talsperre, die wir hinter uns lassen, ist so gut wie nichts mehr zu sehen. Die Natur hat sich der Fläche längst wieder bemächtigt und artenreich ausgebreitet. Der Eifgenbach fließt stellenweise zwischen Inseln und Sandbänken und genießt, fröhlich mäandrierend, seine Freiheit. Vom Bökershammer, wo im 17. und 18.Jahrhundert bergische Eisenindustrie aktiv war, zeugen einige, moosbewachsene Mauerreste. Hier queren wir den Eifgenbach.

Am Ende eines schmalen Waldpfades kommen wir auf einen größeren Weg. Rechter Hand, zunächst nicht als solche erkennbar, findet sich mit der Eifgenburg eine fast 1000 Jahre alte Ringwallanlage. Obwohl der markierte Weg geradeaus führt, lohnt der Exkurs am Bach entlang, durch das Unterholz und den Geruch frischen Grases, vorbei an kleinen Stromschnellen und üppigen Büschen von Kuckucksblumen. Flankiert von Wiesen und Weiden quert unsere Route die Altenberger-Dom-Straße und führt am restaurierten Schöllerhof, einem Anwesen aus dem 16. Jahrhundert, einst Färberei und Bleicherei, in Richtung des Baches Dhünn.

Hinter der Brücke über den Bach – gleich gegenüber liegt ein verträumtes Fachwerkhaus, das einst dem Pulvermacher Borsbach gehörte – schwenken wir nach links. Ein Türbogen aus Bruchsteinen weist uns den Weg Dhünn-aufwärts durch das Helenental. Bemooste Mauerreste und kleine, angelegte Übergänge bezeugen die explosive Vergangenheit des Bachlaufs: Über viele Jahrhunderte wurde hier bis gegen 1880 nämlich Schwarzpulver hergestellt, wie die dunkelblauen Texttafeln verraten. Das allgegenwärtige, beruhigende Rauschen der Bäche jedoch lässt die Gedanken daran bald verfliegen.

In Sichtweite des wie ein Alpenhotel angelegten Tagungsortes Maria in der Aue, 1928 als Jagd- und Gästehaus des Industriellen Haniel im Barockstil errichtet, wechseln wir wieder das Ufer und folgen E3 weiter bis zu einem Abzweig im Wald. Wir halten uns links und folgen bergauf dem Lauf des Linnefebachs, in dem sogar wieder Lachse schwimmen sollen. Hinter einer Auwiese treffen wir wieder auf die E3-Markierung und sehen uns vor einem recht steilen Anstieg, den improvisierte Treppenstufen etwas mildern. Kurvenreich geht es dann bergan, bis wir schließlich an offene Weiden, einige Hochstände und zum Weiler Bremen kommen.

Nach Überquerung der Landstraße 101 biegen wir rechts ab und haben wieder die wunderbare, nie versiegende Weise eines fließenden Baches im Ohr, der bald als der Eifgenbach zu erkennen ist. In der Nähe blitzt die Fassade des Forellenhofes Markusmühle durch das Laubwerk. Wir folgen kurz dem Pilgerweg, kreuzen im Tal den Bach, gehen auf dem Weg A3 bergauf und schwenken hinter einem eifrigen Bächlein nordwestwärts. Am Eifgenweg ist ein winziges Wohngebiet erreicht. Über Felder mit netten Aussichten auf Bellinghausen und durch das Dorf geht es zurück zum Startpunkt.

Touren-Charakter

Strecke überwiegend auf Waldwegen, wenige schlechtere Pfade

Ausgangspunkt

Wanderparkplatz Belling­hausen

Endpunkt

Wanderparkplatz Belling­hausen

Alles Käse

Glanzlicht des Burscheider Thomashofs am Eifgental sind die Führungen in der hauseigenen Bergischen Bauern­käserei mit anschließender Verkostung. Weitere regionale Produkte können im Hofladen erworben werden, das Restaurant serviert täglich ein üppiges Frühstücksbuffet.

Weitblick

Ein wegen eines endlos langen Anstiegs etwas kräftezehrender, aber lohnender Abstecher führt vom Linnefebach zum Dorf Lindscheid. Von hier aus bietet sich ein toller Ausblick auf die Staumauer der Großen Dhünntalsperre, zweitgrößtes Trinkwasserreservoir Deutschlands, und die Landschaft ringsum.

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