JBerg-Verlag
wandern

Wandern Bergisches Land: Bierweg Wiehl

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:00 Std.
Länge:
13.3 km
Aufstieg:
235 m
Abstieg:
235 m

Von der Quelle bis zum Fass. Gleich zwei Brauereien säumen den Bierweg über grüne Höhen, durch Wälder und das weitläufige Tal zwischen den Orten Steinacker und Bielstein an den Ufern des Flüsschens Wiehl. Damit bieten sich ideale Bedingungen zum Durstlöschen während der Wanderung.

Beschreibung

Der Parkplatz an der Mühlener Straße am Ortsausgang von Steinacker ist der Ausgangspunkt unserer Wanderung, die auf der markierten Route17 der Bergischen Streifzüge verläuft. Diese beschäftigt sich auf insgesamt sieben Info-Tafeln mit der Bierherstellung, dem Reinheitsgebot aus dem Jahr 1516 und den vielfältigen Möglichkeiten, aus Gerste, Hopfen und Wasser süffiges Kölsch, Pils oder Alt zu brauen.

Wir durchqueren ein langgezogenes Forstgebiet und erreichen am Rande des Weilers Faulmert Wiesen- und Weideflächen sowie den Bergischen Panoramasteig, der später nochmals für eine Weile unser Begleiter sein wird. Weit reicht der Blick über die Talsenke und die Dörfer Börnhausen und Mühlen. In Hengstenberg schwenken wir talwärts nach links an einem Waldstück entlang, das wir nach rechts durchqueren, bevor wir ins Dorf Linden kommen.

Fast an der Talsohle weist eine Info-Tafel auf die Quelle hin, die die Bielsteiner Erzquell Brauerei für ihre Produktion nutzt. Das Wasser ist hier besonders weich und damit bestens geeignet für das Brauen von hellen Bieren. Wasser stellt mit über 90% den weitaus bedeutungsvollsten Anteil eines jeden Bieres dar. Leicht saures Wasser wie das der Bechbachquelle in Linden ist dabei von Vorteil, da es die Enzyme im Malz am besten bei der Umwandlung von Stärke in Zucker unterstützt.

Der Verlauf des Bechbaches bestimmt unseren weiteren Weg, bis Bielstein vor uns liegt. Wir passieren die alte, nun privat genutzte Repschenrother Mühle von 1575, deren Mühlrad nicht von der vorbeifließenden Wiehl angetrieben wurde, sondern von einem extra dafür angelegten Mühlteich. Am Beginn der Bielsteiner Straße, die durch das lebhafte Ortszentrum führt, steht das hölzerne Fass, das Bielstein als Bierdorf ausweist.

Auf der anderen Seite befindet sich die Erzquell Brauerei. Sie wurde 1900 als Adler Brauerei gegründet und bescherte dem Industriellen Ernst Kind einen wirtschaftlich erfolgreichen Neuanfang, just an gleicher Stätte, an der zuvor seine unrentable Spinnerei und Reißerei angesiedelt war. Hochmodern prä­sentieren sich die Brauanlagen heute, die montags bis donnerstags auf Führungen besichtigt werden können. Dazu gehört natürlich auch die Verkostung der verschiedenen Biere.

Im Dorf Damte lohnt ein Abstecher ins Heimat- und Kuhstallmuseum des Ernst Birkholz, der seit 1994 seine kulturhistorische Sammlung mit Dokumenten und Objekten aus der Region Oberberg nach Voranmeldung für Besucher zugänglich macht. Wieder tauchen wir in den schattigen Wald ein und passieren die Dörfchen Krahm und Nallingen. Unterwegs gibt es immer wieder nette Ausblicke in die hügelige, waldreiche Landschaft. Schließlich ist der kleine Weiler Gassenhagen erreicht und hier erwartet uns am kleinen Hopfengarten ein ganz besonderes kulinarisches Schmankerl, das Gassenhagener Hüttenbräu.

Uwe Krimmel heißt hier der Braumeister, der 2004 aus einer Probierlaune heraus mit dem Brauen eigenen Bieres begann. Dem erfolgreichen Versuch folgten weitere, aus denen mittlerweile im heimischen Keller eine Produktion von bis zu 300l Gerstensaft entstand. Dabei scheut sich Krimmel auch nicht vor kreativen Experimenten. Der Geschmack seines Hüttenbräus, der irgendwo zwischen Pils und Kölsch angesiedelt ist, gefällt. Man kann das Bier an Sommerwochenenden direkt im Biergarten verkosten, wobei sich eine Voranmeldung empfiehlt. Nur wenig später ist der Ausgangspunkt des Weges erreicht.

Touren-Charakter

Strecke auf Straßen und Waldwirtschaftswegen

Ausgangspunkt

Wanderparkplatz Steinacker

Endpunkt

Wanderparkplatz Steinacker

Steter Tropfen

Zufällig 1860 bei Sprengungen im Kalksteinbruch entdeckt, kann die Tropfsteinhöhle von Wiehl seit 1927 besichtigt werden. In ihr herrscht eine gleichbleibende Temperatur von 8° Celsius. In einer der Grotten können sich Paare 30 m tief unter der Erde zwischen Stalaktiten und Stalagmiten standesamtlich trauen lassen. www.waldhotel-wiehl.de

Bielsteiner Wohnzimmer

In der Traditionsgaststätte Haus Kranenberg mitten in Bielstein wurde 1900 das erste Bier gebraut und damit der Status des Bierdorfs begründet. Erlebnisgastronomie im klassischen Brauhaus-Ambiente des Bielsteiner »Wohnzimmers« lautet das Credo des Pächters Christian Kahl, der mit traditionell bergischer Küche begeistert. www.haus-kranenberg.de

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