JBerg-Verlag
wandern

Wandern Bergisches Land: Bensberger Schlossweg

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:00 Std.
Länge:
9.6 km
Aufstieg:
165 m
Abstieg:
165 m

Vorbei an Bergischen Burgen und Schlössern. Gleich vier recht unterschiedliche Burganlagen und Schlösser - eines davon trägt gar die augenzwinkernde Bezeichnung »Affenfelsen« - finden sich auf der hügeligen Route durch den Hardt-Wald, der zudem an den deutsch-französischen Krieg von 1870/1871 erinnert.

Der venezianische Architekt Matteo d’Alberti errichtete das Schloss Bensberg als repräsentatives Jagdschloss für Kurfürst Jan Wellem.wandern, leicht
Der venezianische Architekt Matteo d’Alberti errichtete das Schloss Bensberg als repräsentatives Jagdschloss für Kurfürst Jan Wellem.© Udo Haafke
Beschreibung

Die Tour startet auf dem ausgeschilderten Bergischen Streifzug mit der Nummer 13 am Wanderparkplatz vor dem Landschaftspark des Hauses Lerbach. Seit dem 14. Jahrhundert gab es hier ein Rittergut, das um 1900 einer repräsentativen Villa im Stile der Neorenaissance für die Familie des bergischen Papiermagnaten Zanders wich. 1992 zum Schlosshotel mit exzellentem Restaurant umgebaut, befindet es sich derzeit in einer einer vorübergehenden Renovierungsphase.

Es geht zunächst nach links zum Hof Oberlerbach, wo gackernde Hühner auf den Wiesen frei herumlaufen. In der automatisierten Milchtankstelle gleich nebenan kann man für kleines Geld Eier aus einem alufarbenen Kühlschrank ziehen. Glasflaschen für die Abfüllung von Rohmilch sind ebenfalls vorhanden. Gutes vom Bauern – einfach zu bedienen und zu jeder Tageszeit verfügbar, sehr praktisch.

Hinter dem kleinen Fachwerkweiler Kaltenbroich mit hübschen Vorgärten geht es links auf einen Pfad in den Wald, der bald das Naturfreundehaus Hardt erreicht. Die heimeligen Geräusche des Waldes mischen sich mit denen spielender Kinder, die ausgiebig das Gelände erkunden. Wer mag, kann auf der Terrasse seinen Durst löschen oder eine Kleinigkeit aus der bergischen Küche probieren.

Weiter der Route 13 folgend, können wir bald aus der Höhe hinunter ins Milchborntal blicken und auf den kleinen Stausee des Baches, den wir fast gänzlich umrunden. Am Ufer laden Bänke zur Rast ein, gegenüber sogar eine rustikale Holzhütte. Über teils mächtige Wurzeln wandern wir auf schmalem Pfad aufwärts und passieren den Sportplatz Moitzfeld. Dahinter erreichen wir die Erdenburg, eine Ringwallanlage aus drei symmetrischen Wällen, die auf den Beginn der neuen Zeitrechnung datiert wird. Allerdings erkennt man von der einstigen Verteidigungsbastion nicht mehr viel. Die Natur hat alles zurückerobert, der Waldboden wirkt, als hätte niemals jemand hier Hand angelegt.

Nach einer Spitzkehre bergab wandern wir auf den verträumten Jungfrauenweiher zu. Enten dösen, ein Graureiher lauert mit stoischer Gelassenheit auf Beute und erhebt sich, in seiner Ruhe gestört, kurz in die Lüfte, um einige Meter weiter einen neuen Beobachtungsposten zu beziehen. Von einer Holzbank direkt am Wasser lässt sich das Geschehen prima verfolgen, hier kann man Gedanken nachhängen und den Tanz der Azurjungfern, einer Libellenart, bewundern.

Auf dem Weg zur Wipperfürther Straße sind durch die Bäume schon die imposanten Umrisse des Bensberger Schlosses zu erkennen, dem wir nun entgegenstreben. Doch bevor das im Jahr 1711 auf Geheiß des Kurfürsten Jan Wellem im Barockstil fertiggestellte Gebäude erreicht ist, biegen wir nach links ab und stehen vor der Bürgerburg, dem eindrucksvollen Rathausbau des renommierten Architekten Gottfried Böhm aus den 1960er-Jahren, auch als Affenfelsen verunglimpft. Der Blick ins Innere offenbart erstaunliche Perspektiven, der Blick vom Turm fantastische Weiten. Das Rathaus entstand auf den Resten der alten Burg Bensberg.

Nach Schloss Bensberg, heute luxuriöser Hotelbetrieb, passieren wir talwärts den Milchbornbach und tauchen in den Wald ein. Zuerst ein großes eisernes Kreuz und wenig später eine steinerne Grabstele markieren die Gedenkstätten für die Opfer der deutsch-französischen Kriege. Das Schloss diente in dieser bitteren Zeit als Lazarett. Bald danach sind wir wieder am Ausgangspunkt angelangt.

Touren-Charakter

Strecke überwiegend auf Waldwegen und Straßen

Ausgangspunkt

Parkplatz Haus Lerbach

Endpunkt

Parkplatz Haus Lerbach

Romantik am Kadettenweiher

Das Heimatmuseum und Museum für Bergbau, Handwerk und Gewerbe vis-à-vis dem Bensberger Rathaus ist ein wahrer Ausstellungsschatz für die Region. Insbesondere das nachgebaute Erzbergwerk im Keller imponiert, ebenso wie die Fachwerkkotten im Freilichtbereich. www.bergisches-museum.deRegionale und saisonale Spezialitäten genießt man vortrefflich in den Waldstuben des Waldhotels Mangold am trockengelegten Kadettenweiher. Das gelingt am besten zünftig am prasselnden Kaminfeuer unter der rustikalen Balkendecke oder geschützt auf der überdachten Sonnenterrasse. www.waldhotel.de

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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.