JBerg-Verlag
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Wandern Bergisches Land: Auf dem Sagenweg

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:30 Std.
Länge:
14.1 km
Aufstieg:
270 m
Abstieg:
270 m

Mystische Burgen und märchenhafte Schlösser. Großartige Aussichten, verwunschene Burgen mit langer Geschichte und ein Märchenschloss erwarten uns auf dem Sagenweg, der uns durch typische Wälder und Täler des Bergischen Landes und in winzige Dörfer führt.

Schloss Gimborn beherbergt seit 1969 ein renommiertes internationales Informations- und Bildungszentrum.wandern, mittel
Schloss Gimborn beherbergt seit 1969 ein renommiertes internationales Informations- und Bildungszentrum.© Udo Haafke
Beschreibung

Am Parkplatz bei der Pfarrkirche St. Apollinaris in Frielingsdorf nimmt unsere Wanderung ihren Anfang. Der ungewöhnliche Sakralbau mit dem niedrigen Turm wurde 1928 nach Plänen des bekannten Architekten Dominikus Böhm fertiggestellt. Die bemerkenswerte Parabolform der Fenster an den Seiten und am Chor setzt sich bei den tragenden Pfeilerelementen im Innenraum fort, der wie eine nach oben hin konisch zulaufende Halle wirkt.

Wir gehen auf der Jan-Wellem-Straße ein Stück Richtung Nordosten, biegen an der kleinen Parkanlage des Alten Friedhofs auf den Weg Zur Landwehr ein und lassen das Dorf bald darauf hinter uns. Die Marschrichtung gibt uns das grüne Burgsymbol des Sagenwegs vor, der 2015 auf Initiative der Lindlar Touristik angelegt wurde. Er führt zunächst durch ein dichtes Waldgebiet um den Ortsteil Scheel herum, dem wir uns dann von Norden her wieder nähern.

Hier verlief über viele Jahrhunderte ein alter Handelsweg zwischen Leipzig und Köln, der schon während des Mittelalters als Pilgerweg nach Santiago de Compostela genutzt wurde. Zur Zwergenhöhle weist ein Holzschild nach links. Ein schmaler Pfad führt zwischen Gärten und Feldern auf einen Wald zu. Es geht bergauf und wir stehen unvermittelt vor dem schmalen, dunklen Eingang einer alten Kalksteinhöhle, um die sich manche Sage rankt und die deshalb als Zwergenloch bekannt ist. Demnach lebten dort winzige Fabelwesen, die die Nähe zum Menschen nicht ertragen konnten. Weiter aufwärts ragen zwischen den Bäumen die Reste der Burg Neuenberg in die Höhe. Die Wand eines Burgturms ist noch erhalten. Ebenso fast die komplette Außenmauer, sodass wir den gesamten Burgplatz, den sich die Natur nun malerisch zurückerobert, überblicken. Vermutlich im 12.Jahrhundert erbaut, tauchte sie urkundlich erstmals 1433 auf und war im Besitz der Grafen von Berg. Die Schweden bereiteten der Festung im Dreißigjährigen Krieg ein jähes Ende. 1662 gab man sie schließlich vollends auf.

Durch Wald, über Wiesen und Weiden gelangen wir zur höchsten Erhebung Lindlars, dem Steinberg, der uns schöne Aussichten bietet. Beim historischen Wegekreuz, das den St. Maternus-Pilgerweg zwischen Marienheide und Köln markiert, folgen wir nun der Straße ins Tal. Dabei passieren wir das markante schwarze Forsthaus Kümmel und das über 400 Jahre alte Uhu-Haus, einen versteckten Fachwerkbau, der als privates Ferienheim dient.

Bis ins Jahr 1273 reicht die Geschichte des Wasserschlosses Gimborn zurück, dessen hochherrschaftlicher Anblick uns im romantischen Tal des Gimmerbaches in seinen Bann zieht. Sein heutiges, märchenhaftes Aussehen mit Teich und Park geht auf den Beginn des 17. Jahrhunderts sowie auf spätere stilistische Umbauten zurück, die im 19.Jahrhundert abgeschlossen waren. Gleich nebenan befindet sich im Schlosshotel die dazugehörige Gastronomie.

Vorbei an der Dorfkirche St. Johannes Baptist gehen wir wieder in den Wald und laufen am Hang parallel zum Tal der Leppe, das wir in einem Seitental verlassen. Von einer Lichtung aus erreichen wir die Hofschaft Eibach mit der Ruine der Wasserburg Eibach, deren malerisch umrankte Mauerreste ihre einstige Erhabenheit erahnen lassen. 1352 erstmals urkundlich erwähnt, brannte das Gebäude kurz vor Weihnachten 1782 komplett ab, die Ruine wurde vor wenigen Jahren restauriert. Über die privat genutzte Scheeler Mühle haben wir unseren Startpunkt bald wieder erreicht.

Touren-Charakter

Waldpfade, Wirtschaftswege und Straßen

Ausgangspunkt

Sankt-Apollinaris-Weg 1, 51789 Lindlar

Endpunkt

Sankt-Apollinaris-Weg 1, 51789 Lindlar

Wohnen im Schloss

Inmitten landschaftlichen Idylls gelegen, dient Schloss Gimborn heute als Hotel und Tagungszentrum. Die Zimmer sind eher einfach, das Ambiente aber fabelhaft. In den sanierten Nebengebäuden gibt es moderne Sauna- und Fitnessbereiche. Der Große Schlosssaal fungiert als repräsentativer Rahmen für Hochzeiten. www.ibz-gimborn.de

Gärten der Technik

Cross-Golf, Lama-Trekking und eine 110 m lange Doppelrutsche sind die Highlights von Metabolon. Der ungewöhnliche Freizeitpark am Entsorgungszentrum Leppe zeigt anschaulich innovative Wege zur Rückgewinnung von Rohstoffen auf. Mountain-Biker schätzen den ersten asphaltierten Pumptrack Deutschlands. www.bavweb.de/-metabolon

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.