JBerg-Verlag
wandern

Wandern Bergisches Land: Auf dem Morsbacher Baumweg

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:00 Std.
Länge:
6.5 km
Aufstieg:
165 m
Abstieg:
165 m

Hoch hinaus. Die Vielfalt des Waldes rund um das Städtchen Morsbach steht im Fokus der Wanderung, die zudem tolle Aussichten zu bieten hat. Im Schatten der romanischen Basilika und zwischen den hübschen Fachwerkhäusern der Oberstadt locken originelle Wasserspiele zur Besichtigung.

Holpe fand urkundlich bereits 1391 Erwähnung.wandern, leicht
Holpe fand urkundlich bereits 1391 Erwähnung.© Udo Haafke
Beschreibung

Der Parkplatz am Rathaus ist der Startpunkt der Tour, die uns auf den acht Info-Tafeln des Bergischen Streifzuges 24 mit Wissenswertem rund um das Thema Baum und Holz versorgt. Die Maus des Westdeutschen Rundfunks richtet sich dabei mittels einfacher Fragestellungen, Quizaufgaben und kurzweiliger Rätsel an den wandernden Nachwuchs. Dass aber eine Buche etwa 20000 Blätter trägt, das wissen auch die meisten Großen erst nach der Lektüre der Texte.

Wir passieren zunächst den ehemaligen Kurpark neben dem Rathaus, in dem ein exotischer Ginkgobaum steht. Er gehört zu einer der ältesten Baumarten der Welt, die bereits den Dinosauriern bekannt war. Ein kleines Brückchen bringt uns über den Wisser Bach, dessen Verlauf wir am Waldrand entlang folgen und dessen beruhigendes Plätschern die Nähe und die urbane Geräuschkulisse des Ortes vergessen macht.

Hinter einer langen Linkskurve reizt eine Hängebrücke zum Darüberlaufen. Dabei wird sie zur Freude der Kinder in leichte Schwingungen versetzt. Ein offizielles Schild der Stadtoberen mahnt jedoch zur Vorsicht und zur maximalen Benutzung durch drei Personen gleichzeitig. Links des Weges zieht sich ein Fichtenwald den Hang hinauf. Eine Info-Tafel erzählt von der Fichte als traditionellem Weihnachtsbaum, von ihrem unvergleichlichen Duft und ihrer Eigenschaft, die Landschaft im Frühsommer mit ihren Blütenpollen zu vergilben. Im Weiler Niederdorf erfahren wir, dass man Lindenbäume gerne in der Ortsmitte pflanzte und darunter ebenso Recht gesprochen wie Kaffee getrunken wurde. Es geht nun stetig auf einem Feldweg aufwärts. Im Tal stehen frisch geschnittene Kopfweidenbäume, die vielen Vögeln und Kleintieren einen Lebensraum bieten. Wir erreichen wieder den Wald und zweigen nach rechts ab, wenn der Aussichtsturm Hohe Hardt zwischen den Bäumen zu erkennen ist.

Es lohnt, die 170 Stufen der Wendeltreppe zu bewältigen, die in luftige 30 m Höhe führen. Von dem 1962 errichteten Jähhardt-Turm, von den Morsbachern gern als Eiffelturm bezeichnet, bietet sich eine fantastische Aussicht auf Morsbach und das oberbergische Umland bis zum Westerwald und dem Siebengebirge. Am Fuße des Turms versucht man wieder Wacholder heimisch zu machen. Auf einem schmalen Pfad geht es nun hinab zum Ehrenmal für die Gefallenen im Ersten Weltkrieg, das in den 1920er-Jahren in Form eines Festungsturms gebaut wurde.

Abwärts durch den Wald queren wir wieder den Wisser Bach und erreichen das überwiegend aus dem frühen 19. Jahrhundert stammende malerische Oberdorf Morsbachs. Die nachweisbare Geschichte des Ortes reicht bis in die Zeit um 850 zurück, wobei die romanische Basilika St. Gertrud als ältestes Gebäude der Stadt auf etwa 1230 datiert wird und damit älter ist als der Dom zu Köln. Den Innenraum säumen beidseits mächtige Emporen.

Auf dem Weg zur Kirche bringt uns der ungewöhnliche Brunnen vor dem Wirtshaus »Zur Republik« zum Schmunzeln: Da sitzt doch tatsächlich ein kleines, feixendes Teufelchen auf einer Steinmauer. Vor seinem feisten Bäuchlein baumelt keck ein Fotoapparat. Zwischen weiteren komischen Figuren saust ein kurzer Wasserstrahl scheinbar zufällig hin und her. Bevor wir zu unserem Ausgangspunkt am Rathaus zurückkehren, passieren wir noch den Rähn-Willem-Brunnen, der an das Morsbacher Original des »Regen-Wilhelm« erinnert. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde der Mann immer nur mit Regenschirm gesehen.

Touren-Charakter

Strecke im Ort und auf Waldwegen

Ausgangspunkt

Parkplatz Am Rathaus

Endpunkt

Parkplatz Am Rathaus

Kapellen im Kreis

Einige schöne Fachwerkhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert gruppieren sich um die beiden Kirchen des 500-Einwohner-Dörfchens Holpe in der südlichsten Ecke des Oberbergischen Kreises. Es zeichnet sich vor allem durch die gut erhaltene, historische Ortsstruktur aus, die von beschaulichen Grünflächen durchzogen und sehenswert ist.Der Glaube spielt in den bodenständigen Dörfern rund um Morsbach schon seit dem Mittelalter eine gewichtige Rolle. Ausdruck dafür sind die vielen kleinen Kapellen, die wie in einem Kranz um den Ort liegen und auf einer Wanderung abgelaufen werden können. Zu den Weilern mit den kleinen Sakralbauten gehört auch einer namens Rom.

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