Wandern Bergisches Land: Auf dem Fuhrmannsweg von Marienheide
Vom Bücherdorf zum Pilgerweg. Über alte Handelswege, auf denen einst Pferde zur Beförderung von Post, Menschen und jeglichen anderen Lasten eingesetzt wurden, führt unsere Wanderung durch die Gemeinde Marienheide zu zwei besonderen Kirchen und rund um eine malerische Talsperre.
Mitten im bergisch-märkischen Bücherdorf Müllenbach beginnt der Rundweg, der sich in weiten Teilen am Bergischen Streifzug 9 orientiert. Die roten Markierungen weisen uns den Weg. Rund um das Heimatmuseum Haus der Geschichten des Schriftstellerpaares Böseke etablierte sich seit 2007 ein kleines Mekka der Literatur aus Antiquariaten und einem Bücherhaus, die jeweils an den ersten beiden Wochenenden im Monat geöffnet sind. Zunächst statten wir der Wehrkirche aus dem 12. Jahrhundert einen Besuch ab. Das gedrungene weiße Gotteshaus konnte zu Verteidigungszwecken genutzt werden und entspricht noch weitgehend seinem ursprünglichen Äußeren. Wegen seiner Wandmalereien aus dem 14.Jahrhundert gehört es zu den Bonte Kerken, den Bunten Kirchen im Bergischen Land.
Wir verlassen Müllenbach geradewegs in nördlicher Richtung, biegen im Wald nach links ab und passieren das schon 1273 erwähnte Gut Gervershagen. Am Ende des Hohlweges ist bereits das Ufer der Brucher Talsperre zu sehen. Die dortige Info-Tafel berichtet von den schwierigen Zeiten des Postkutschenverkehrs, der unter den schlechten Wegen zu leiden hatte und nur mühsam vorwärtskam. An der Audiostation hat ein alter Fuhrmann das Wort. Der Stausee wurde vor gut 100 Jahren zur Hochwasserregulierung gebaut und dient heute insbesondere als Naherholungs- und Freizeitgebiet.
Auf mehr als 1000 Jahre Geschichte blickt der historische Fernhandelsweg zwischen Köln und Leipzig, die Heidenstraße, zurück. Auf ihr wurden Waren aller Art transportiert bis hin zum in dieser Region abgebauten Eisenerz, wie wir von der nächsten Info-Tafel am Ufer erfahren. Vor der Staumauer biegen wir rechts ab und folgen der Wegmarkierung X3. Durch das als »Eulenbecke« bezeichnete Tal des Wipperbaches, die Quelle der Wupper ist nicht mehr weit, gelangen wir nach Griemeringhausen und treffen auf den Pilgerweg, dem wir bis zum Zentrum von Marienheide folgen.
Anfang Juli, zum Tag der Heimsuchung Marias, ist die Wallfahrtskirche St.Mariä Heimsuchung (ursprünglich 15.Jh.) Ziel zahlreicher Pilger. Der Sakralbau im Stil der Spätgotik erhielt sein jetziges Aussehen zum Ende des 19. Jahrhunderts. Hier treffen wir erneut auf den Bergischen Streifzug. Wir werfen kurz einen Blick auf den idyllischen Heilteich im früheren Kurpark des ehemaligen Luftkurortes, bevor wir über einen Waldweg und vorbei am Waldhotel Marienheide wieder zur Brucher Talsperre kommen.
Tretboote, Kanus und Segelboote tummeln sich auf dem silbrig glänzenden Wasser. Zahlreiche Bänke laden zum Verweilen, einige Gastronomiebetriebe zur Einkehr. Wir durchqueren dichten Fichtenwald und Müllenbach ist bald erreicht. Im Dorf erinnert noch die Fuhrmannskneipe in einem verschieferten Gasthaus an die Zeiten knarrender Wagenräder und grantelnder Kutscher.
Region
Touren-Charakter
Wenige Waldpfade, überwiegend Wirtschaftswege und Straßen
Ausgangspunkt
Graf-Albert-Straße 51, 51709 Marienheide
Endpunkt
Graf-Albert-Straße 51, 51709 MarienheideBauernhaus mit Tradition
Man nimmt an, dass das zweigeschossige Haus Dahl das älteste Bauernhaus im Oberbergischen ist. Erbaut wurde es 1585 in einem ähnlichen Stil wie ein norddeutscher Haubarg. Mensch und Tier lebten gemeinsam unter einem Dach. Das Heimatmuseum im Inneren des Gebäudes erzählt vom traditionellen bäuerlichen Leben. www.museum-haus-dahl.de
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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.
