JBerg-Verlag
wandern

Wandern Bergisches Land: Am Röntgenweg in Lennep

Anspruch:
leicht
Dauer:
04:00 Std.
Länge:
11.7 km
Aufstieg:
177 m
Abstieg:
177 m

Durch schöne Landschaft in die pittoreske Altstadt. Wilhelm Conrad Röntgen, der Name ist aus der modernen Medizin nicht wegzudenken. 1845 wurde er in Lennep geboren. Der östliche Teil des insgesamt gut 60 km langen, zu seinen Ehren angelegten Röntgenwegs durch das Remscheider Bergland offenbart viele landschaftliche Schönheiten.

Im Jahr 1989 ging die Wupper- talsperre als Brauchwasserspeicher endgültig in Betrieb.wandern, leicht
Im Jahr 1989 ging die Wupper- talsperre als Brauchwasserspeicher endgültig in Betrieb.© Udo Haafke
Beschreibung

Ausgangspunkt der Tour ist der Wanderparkplatz an der Rader Straße zwischen den Teichen nahe der Jakobsmühle. Der Lenneper Bach speist die beiden Wasserflächen, bevor er sich hinter dem Stauwehr in die Wuppertalsperre ergießt. Als eine der ältesten Mühlen des Bergischen Landes hielt die Mühle des Heiligen Jakob bereits um 1200 Einzug in die Geschichtsschreibung und dient nun als Wohnhaus. Die Route, markiert mit dem Buchstaben R, führt auf einem Wirtschaftsweg am Bachlauf entlang.

Doch bevor das Ufer eines Ausläufers des großen Stausees erreicht ist, unterqueren wir die B 229, um zwischen der Hofschaft Nagelsberg und der Straße in Seerichtung leicht bergauf zu wandern. Nur ein kurzer Marsch im beginnenden Mischwald und wir stehen in einigen Metern Höhe über dem Wasserspiegel und erspähen durch das Laub die Straßenbrücke und die dahinterliegende mächtige Staumauer.

Der Weg macht eine komplette Kehre und folgt dem Verlauf des Seeufers. Die Fläche der Wuppertalsperre mäandriert hier sehr stark und erscheint so ganz und gar nicht als aufgestautes Wasser der Wupper, sondern vielmehr wie ein verwunschener, Wald umsäumter See im Hochgebirge. Der Straßenlärm ist längst dem beruhigenden Rauschen des Windes in den Blättern gewichen. Angler frönen ihrem Hobby vom Ufer aus oder gemütlich im Boot schippernd, in der Sonne gleißende Wellen hinterlassend. Entenpärchen gehen, gestört durch unsere Anwesenheit, quakend zu Wasser.

Hinter der Feldbachvorsperre verlassen wir die Wuppertalsperre; eine Infotafel klärt dort über die Geschichte des 1987 vollendeten, künstlichen Sees auf. Wir folgen dem Feldbach aufwärts. Aus dem Waldweg wird wieder eine befestigte Strecke, es geht mit geringer Steigung, aber stetig bergan. Schafweiden und Pferdekoppeln, zwei einzelne verschachtelte Fachwerkhöfe flankieren den Weg. Route R schwenkt jetzt nach links über den Bach, wir aber bleiben auf der Straße und schlagen in der nächsten Linkskurve den Pfad nach rechts in den Wald ein.

Dem Laubwald folgt dichter Nadelwald, Hell und Dunkel kontrastieren am Weg, der nun 2 heißt. Eine Lichtung auf der rechten Seite gibt den Blick frei über die Höhenzüge am Stausee. Zwischen Waldrand und Schonung kommen wir zur Panzertalsperre, der zweitältesten Talsperre Deutschlands zur Aufbereitung von Trinkwasser, die nach ihrer Sanierung heute aber nur noch Freizeitzwecken dient. Die dicke Bruchsteinmauer, die den Panzerbach aufstaut, steht unter Denkmalschutz.

Wir lassen den Lenneper Ortsteil Hasenberg rechts liegen, ein paar Schafe weiden im Schatten der Bäume, passieren die Julius-Cäsar-Straße, queren den Höhenweg und folgen der Markierung R 6 durch die Außenbereiche Lenneps bis zur Kölner Straße. Das bekannte Symbol des internationalen Pilgerwegs weist uns die Richtung zum pittoresken Ortskern, den der Turm der Evangelischen Stadtkirche überragt. Fast gänzlich beherrschen Häuser, typisch bergisch mit Schiefer verkleidet, die Szenerie aus verwinkelten Gassen. Rund um den Alten Markt gibt es reichlich Möglichkeiten zur Einkehr, bevor wir ein Stück bergauf zum Röntgenmuseum kommen.

Gegenüber liegt das Tuchmuseum Lennep, das die Historie der bergischen Textilindustrie dokumentiert. Ein Schild weist zu einer illustren Kleinkunstbühne des Ortes, dem Rotationstheater. Erneut folgen wir nun wieder dem Röntgen-R, das uns durch Wohngebiete an den Ortsrand zum Jammertal geleitet und schließlich hinter Auf der Hardt am Parkplatz bei der Jakobsmühle endet.

Touren-Charakter

Strecke überwiegend auf Straßen und Feldwegen, wenige schlechtere Waldpfade

Ausgangspunkt

Wanderparkplatz an der Jakobsmühle am Lenneper Bach

Endpunkt

Wanderparkplatz an der Jakobsmühle am Lenneper Bach

Bergisch Tauchen

Zwischen März und Oktober kann die Wuppertalsperre unter Wasser erkundet werden. Anmeldung und Tauchschein erhältlich bei der Kräwinklerbrücke GmbH. Ein ganzes Viadukt lässt sich bei einem Tauchgang erkunden sowie diverse Gebäude, die bei der Flutung des Sees in der Tiefe verschwanden. www.freizeitpark-kraewi.de/tauchen

Der große Sohn

Am Gänsemarkt 1 wuchs der kleine Conrad, Sohn eines Tuchmachers, auf. Nur wenige Meter davon entfernt widmet sich das Röntgen-Museum dem Leben des Entdeckers der nach ihm benannten Strahlen, mit denen Menschen und Material erstmals »durchsichtig« wurden. Zu sehen sind persönliche Dinge des Nobelpreisträgers und medizinische Apparaturen. www.roentgenmuseum.de

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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.