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Wandern Berchtesgadener Land: Zur Steinernen Agnes

Anspruch:
mittel
Dauer:
05:00 Std.
Länge:
9 km
Aufstieg:
800 m
Abstieg:
800 m

Der Schauplatz einer alten Sage. Die Steinerne Agnes ist ein etwa 15 Meter hoher Fels, der einer Sennerin mit Hut gleicht. Wie oft bei bizarren Gesteinsformationen hängt damit eine Sage zusammen. Die Rundwanderung ist vergleichsweise wenig frequentiert.

Im Talboden geht es zum Ausgangspunkt zurück.wandern, mittel
Im Talboden geht es zum Ausgangspunkt zurück.© Michael Pröttel
Beschreibung

Zur schlafenden Hexe …

Am Wanderparkplatz folgt man dem Wegweiser »Steinerne Agnes Rundweg« und somit einem breiten Fahrweg bergan. Sobald es flacher wird, zweigt man von dem breiten Weg ab und folgt der Beschilderung »Steinerne Agnes« rechts in den Wald. Nun geht es ohne jegliche Orientierungsprobleme durch den schönen Bergmischwald mal flacher, mal steiler bergauf. Nach einer flacheren Querung bieten sich schöne Ausblicke auf Bad Reichenhall und das Vorland, bevor es recht steil zu einem Waldsattel hinaufgeht.

Man überquert an dieser Stelle den »Hals der Schlafenden Hexe«. Die Silhouette dieser weiteren Sagengestalt ist sowohl von Norden schon bei der Anfahrt von Bad Reichenhall her, aber besser noch von Süden zu sehen. Man erkennt eine auf dem Rücken liegende Hexe mit Stirn, Augen, Nase, vorgeschobenem Kinn, Hals, Brustwarzen und großem Bauch.

… und zur Steinernen Agnes

An der am Waldsattel gelegenen Wegkreuzung folgt man weiter dem Schild »Steinerne Agnes« und wandert flach an der Südseite des Bergkammes weiter. Der Wald wird lichter und es öffnen sich schöne Ausblicke auf die Berchtesgadener Alpen. Nach einiger Zeit zweigt nach links der Abstieg des Rundweges ab, den man sich merken sollte.Man geht zunächst weiter geradeaus und folgt somit der Beschilderung »Steinerne Agnes« nach rechts. Zuerst noch angenehm flach, dann nach rechts ansteigend steigt man zuletzt über steile Stufen zum Fuße des Felsens hinauf. Um den besten Blick auf die Steinerne Agnes selbst zu bekommen, wendet man sich hier nach rechts und steigt einen steilen, erodierten Pfad bis zu einem Absatz hinauf. Ein kurzes Stück muss unter Zuhilfenahme von Latschenzweigen erklettert werden. Abgesehen von der Sicht auf die Steinerne Agnes ist der Ausblick von hier auf Hohen Göll, Watzmann und Hochkalter wirklich grandios.

Abstieg im Kiefernwald

Für den Abstieg geht man zur Abzweigung zurück und folgt rechts der Beschilderung »Rundweg Abstieg« bergab. Weiterhin sehr schön steigt man an der Südseite des Lattengebirges im lichten Kiefernwald abwärts, bis man auf einen Ziehweg trifft. Diesem folgt man nach links und zu einer Wegkreuzung. Es geht hier über eine Holzbrücke (Beschilderung auch »Panoramaweg Hallthurm«) und entlang des Waldrandes wieder zurück nach Norden. Nach einer zweiten Brücke kommt man aus dem Wald und trifft auf einen Fahrweg, der mit einer Linkskurve wieder auf den Wald zuführt. Man durchquert ein Gatter und steigt ein letztes Mal bergan. Zum Schluss führt der Fahrweg leicht absteigend an der Abzweigung vom Anfang der Rundtour vorbei und zum Parkplatz zurück.

Die Sage von der Steinernen Agnes

Agnes war eine Sennerin, die ihrer Tugenden wegen vom Teufel verfolgt wurde. Was ließ der niederträchtige Belzebub sich nicht alles einfallen, um ihrer habhaft zu werden! Als Wilderer, als Holzknecht oder als schneidiger Jägersbursche versuchte er, sie in Versuchung zu führen. Agnes war aber nicht dumm und bemerkte immer, dass da irgendetwas nicht stimmte. Jedes Mal blieb sie standhaft. Schließlich trieb der Teufel Agnes’ schönste Kuh weg. Immer weiter rannte das Tier von Bischofswiesener Tal aus den Berg hinauf in Richtung Predigtstuhl. Natürlich musste Agnes ihrer Kuh folgen. An der Waldgrenze unterhalb des Keilkopfes stand der Teufel plötzlich vor ihr. Der Höllenfürst setzte zum Sprung an und genau in dem Moment, als Agnes dachte, nun sei es um sie geschehen, kam ihr die heilige Maria zu Hilfe. Ein großer Felsen öffnete sich und schloss die fliehende Agnes in sein Inneres ein. Der nachsetzende Teufel prallte von ihm ab. Der Körper der Agnes wurde in Fels verwandelt, ihre Seele aber von zwei Engeln in den Himmel gerettet.

Eine zweite Version der Legende liest sich übrigens vollkommen anders. Diese Variante berichtet, dass Agnes eine gleichermaßen wunderschöne wie hochmütige Maid gewesen sein soll, die von einem feschen Jägersmann schwanger wurde. Da sie das uneheliche Kind nicht wollte und tötete, sei sie als Strafe in Stein verwandelt worden!

Die Sage von der schlafenden Hexe

Am Hallthurmpass soll eine Hexe ihr Unwesen getrieben haben. Sie reichte den Reisenden mit Gift versetzte erfrischende Getränke und rollte große Felsbrocken von den Gipfeln herab, um vorbeiziehende Gottgläubige zu töten. Auf einer Missionsreise in seine Heimat Ungarn entkam der heilige Martin knapp einer von der Hexe ausgelösten Steinlawine und hielt ihr sein Kreuz entgegen. Daraufhin wurde die Hexe in die Luft geschleudert und fiel, zu Stein geworden, auf das Lattengebirge nieder, wo sie bis heute liegt.

Touren-Charakter

Sehr abwechslungsreiche Rundtour, bei der die großartige Aussicht den fehlenden Gipfel mehr als ausgleicht.

Ausgangspunkt

Wanderparkplatz auf der Straße von Bad Reichenhall nach Berchtesgaden nach dem Bahnübergang Hallthurm (700 m)

Endpunkt

Wanderparkplatz auf der Straße von Bad Reichenhall nach Berchtesgaden nach dem Bahnübergang Hallthurm (700 m)
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Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
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