Wandern Berchtesgadener Land: Zur Gotzenalm und zum Feuerpalven
Aussicht auf die Watzmann-Ostwand. Die Gotzenalm mit ihren lieblichen Almwiesen zählt zu den beliebtesten Berchtesgadener Wanderzielen. In wenigen Minuten wandern wir von der Alm zur Aussichtskanzel Feuerpalven und stehen direkt über dem See gegenüber der berühmten, fast 2000 Meter hohen Watzmann-Ostwand.
Über den Unteren Hirschenlauf
Nach der Auffahrt mit der Jennerbahn zur Mittelstation (1185 m) wandern wir mit den vielen Seilbahnfahrern auf dem breiten Wanderweg ziemlich eben in Richtung Königsbachalm. Ein wenig oberhalb der Alm erreichen wir die von der Alm kommende Forststraße und steigen auf dieser steil bergan. Die Straße zieht an der Enzianbrennerei vorbei zur schön auf einer Wiese gelegenen Priesbergalm (1460 m). Hier bietet sich ein erster Blick auf König Watzmann, der aber später noch viel spektakulärer wird. Deutlich ist das am Fuß der Felsen liegende Watzmannhaus zu erkennen. Nach einer kurzen Pause an der Alm wandern wir auf Steigen über Almwiesen zu einer Wegverzweigung am Rand des Waldes. Den Weg zum Seeleinsee und zum Schneibstein lassen wir links liegen. Wir wandern den Wegweisern folgend in Richtung Gotzenalm. Der Weg ist nun schmaler geworden und taucht in den Wald ein. Dabei ist ein relativ steiler Abstieg zu bewältigen, der aber durch Stufen und vereinzelte Seile entschärft wurde. Trotzdem ist bei Nässe Vorsicht angebracht. Nach Durchquerung eines Windbruchgebietes steigt der Steig wieder deutlich an. Auch hier sind Stufen und Seile angebracht, sodass wir bei trockenen Verhältnissen relativ gefahrlos diese Passage überwinden können. Der Weg führt über eine kleine Wiese, und wir erreichen kurz danach die Forststraße, die von der Gotzentalalm heraufzieht. Dieser Forststraße folgen wir nun in Richtung Gotzenalm. Die Straße windet sich bald in einigen großen Kehren nach oben und steilt zum Schluss ziemlich auf, bis wir zum Plateau mit den Almwiesen der Gotzenalm (1685 m) kommen. Hier lohnt es sich, ein wenig stehen zu bleiben und sich umzuschauen. Welcher Gegensatz nach dem raue Gelände des Hirschenlaufes bieten diese Almwiesen! Sie laden regelrecht zum Verweilen und Genießen der Aussicht ein. Oberhalb von uns erhebt sich der Kahlersberg, im Norden beeindruckt der Untersberg mit seinen Südwänden, und im Westen überragt der Watzmann seine ganze Umgebung. Aber diese Aussicht soll noch besser werden.
Zum Feuerpalven
Am Beginn des Almplateaus zweigt nach rechts ein Steig zum Aussichtspunkt Feuerpalven (1741 m) ab. Der Pfad führt vorbei an einem Weg- kreuz zum höchsten Punkt und dann noch ein wenig abwärts zur Aussichtskanzel. Hier stürzen die Steilwände senkrecht ab zum 1000 Meter tiefer liegenden Königssee mit der Halbinsel und dem Kirchlein St. Bartholomä. Oberhalb der Kirche erhebt sich die Watzmann-Ostwand mit ihren 1800 Metern Höhe. Nachdem wir uns an diesen Highlights sattgesehen haben, wandern wir zurück und genehmigen uns in der Gotzenalm eine ausgiebige Brotzeit. Die Alm bietet auch eine Übernachtungsmöglichkeit, was besonders lohnend ist. Am nächsten Morgen sollte man dann frühzeitig aufstehen, um bei Sonnenaufgang am Feuerpalven zu stehen und den Watzmanngrat »in Flammen« zu erleben.
Der Abstieg nach Sale
Von der Gotzenalm wandern wir auf einem gemütlichen Wanderweg zuerst ziemlich eben an einer Almhütte vorbei. Wir folgen immer den Wegweisern »Salet«. Der Weg mündet bald in den Wald; erst kurz vor der Regenalm (1540 m) verlieren wir ein wenig an Höhe. An der Alm lohnt es sich noch einmal kurz zu verweilen, so idyllisch liegen diese beiden Almhütten. Der Weiterweg führt uns auf den Kaunersteig rechts an den Gebäuden vorbei. Zuerst ist er noch ziemlich flach, wird im Wald aber dann bald deutlich steiler. Nach Durchquerung eines weiteren Windbruchgebiets fällt das Gelände sehr steil ab zum Königssee. Der Steig windet sich geschickt bergab, ist mit vielen Holzstufen und einigen Seilen gut gang- bar gemacht, sollte aber bei Nässe nicht begangen werden. Endlich am Königssee angekommen, schlendern wir am Ufer entlang zur Schiffsanlegestelle Salet (604 m). Von Salet haben wir einen schönen Blick ins Hagengebirge mit den beiden Teufelshörnern. Nach einer Pause an den Bänken am Königssee besteigen wir eines der zahlreichen Schiffe zur Rückfahrt über den tiefen See. Besonders beeindruckend ist die Steilstufe, über die der Kaunersteig nach Salet abfällt. Zusammen mit den Königsseetouristen haben wir noch einmal einen Blick auf die mächtige Watzmann- Ostwand.
Variante: Über die Gotzentalalm
Wem der Untere Hirschenlauf und der Kaunersteig zu schwierig sind, kann die Tour auf einer leichteren Variante durchführen. Von der Königsbachalm wandert man auf einem gemütlichen Weg zur Gotzentalalm und erreicht gemeinsam mit dem vom Unteren Hirschenlauf kommenden Weg die Gotzenalm. Für den leichten Abstieg zur Bedarfshaltestelle Kessel am Königssee geht‘s zurück zur Gotzentalalm und dann über den Reitsteig zur Bedarfshaltestelle Kessel (609m) hinunter. Von hier fahren die von St.Bartholomä kommenden Schiffe zurück nach Königssee-Ort. Diese Tour dauert ungefähr gleich lang wie die beschriebene Haupttour.
Region
Touren-Charakter
Zustieg zur Gotzenalm über den Unteren Hirschenlauf mit Stufen und Seilen versichert; Trittsicherheit! Der Abstieg über den Kaunersteig zur Anlegestelle Salet führt durch einen Steilwald und ist ebenfalls mit Stufen und Seilen versichert. Bei Nässe beide Steige meiden und die Tour über die leichte Variante gehen!
Beste Jahreszeit
Juni bis Mitte Oktober
Ausgangspunkt
Jenner-Mittelstation (1185m), Seilbahn von Königssee-Dorf
Endpunkt
Schiffsanlegestelle Salet (604 m), Fahrplan beachtenHöchster Punkt
Feuerpalven (1741 m)
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Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.