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Wandern Berchtesgadener Land: Zum Purtschellerhaus

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:30 Std.
Länge:
5.5 km
Aufstieg:
480 m
Abstieg:
480 m

Zwei Länder in einer Hütte. Ein kurzer Anstiegsweg führt zu einer einzigartigen Alpenvereinshütte am Fuße des Hohen Göll. Nicht nur die Aussicht auf das Berchtesgadener Land und weit über den Tennengau bis nach Salzburg ist legendär, das Purtschellerhaus selbst ist etwas ganz Besonderes.

Die österreichische Terrasse des Purtschellerhauseswandern, leicht
Die österreichische Terrasse des Purtschellerhauses© Wilfried Bahnmüller, Lisa Bahnmüller
Beschreibung

Ausgangspunkt unserer Wanderung ist der Parkplatz an der Enzianhütte. Direkt hinter der Schnapsbrennerei beginnt zunächst ein breiter Forstweg, der angenehm schattig über zwei Serpentinen in einer guten halben Stunde zum Eckersattel führt. (Wenn man aufgrund der Parkplatzmöglichkeiten zum Ahornkaser ausweichen musste, trifft man schneller, weil die Strecke abwärtsführt, ebenfalls auf diese Stelle.)

Am Eckersattel treffen viele Wege zusammen. Wir wählen den rechten Aufstieg über den Deutschen Weg. So beginnt gleich ein steiler Steig, der schließlich, um weitere Hangerosionen zu vermeiden, sogar zu einer Treppe ausgebaut wurde. Auch wenn wir ganz schön zu schnaufen haben, so ist der Weg mit seinen Ausweichbuchten und Rastbänken sehr spannend. Stets geht es entlang der Grenze ins Salzburger Land. Schließlich führt der Weg wieder als Bergpfad um einen kleinen Hügel herum und wir bewältigen die letzten Höhenmeter hinauf zum Purtschellerhaus spielend.

Jetzt testen wir die guten Küchenkünste der Hüttenwirte, aber natürlich wollen wir auch das Purtschellerhaus besichtigen, denn mitten durch den Flur, die Küche und die Gaststube verläuft die bayerisch-salzburgerische Grenze. Zum Glück gibt es schon lange keine Grenzkontrollen mehr. Aber das Erste, was jedem Gast auf dem Purtschellerhaus auffällt, ist die Grenzlinie, die quer über den Fußboden gezogen ist. Das Purtschellerhaus wurde aus Versehen mitten auf der Grenze erbaut, die sich sogar durch den großen Holzofenherd zieht. Da steckt eine lange Geschichte dahinter und man kann sich kaum vorstellen, wie das in Zeiten ohne Schengener Abkommen ablief. Musste man jeweils seinen Pass zücken, wenn man auf die Toi­lette wollte? Wenn sich die Grenze durch die Küche zieht, an welchen Staat wird die Mehrwertsteuer entrichtet? Alles Fragen, auf die eine Hüttenchronik, die anlässlich der 100-Jahr-Feier der Sektion Sonneberg, der das Purtschellerhaus gehört, erstellt wurde, eine Antwort liefert.

Mit das Beste am Purtschellerhaus sind die beiden Terrassen: eine für die Morgenstunden und eine für den Nachmittag. Und dort ist die tolle Aussicht ein unbezahlbarer Augenschmaus.

Der Abstieg beginnt auf der anderen Seite der Hütte über den Österreichischen Weg. Zunächst geht es in einigen Kehren auf einem steinigen Bergpfad an den Ausläufern des Hohen Göll abwärts. Dann schwenkt der Weg nach links und wir passieren die Schuttreißen. Schließlich treffen wir wieder auf den Eckersattel, wo sich, je nachdem wo wir die Autos geparkt haben, die Wege trennen. Schnell sind wir zurück an unserem Ausgangspunkt.

Touren-Charakter

Kurze und wenig anstrengende Tour zum Purtschellerhaus. Vorwiegend auf kleinen Forststraßen, Bergpfaden und beim Anstieg über viele Treppen.

Ausgangspunkt

Roßfeldstraße, Parkplatz Enzianhütte

Endpunkt

Roßfeldstraße, Parkplatz Enzianhütte
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