Wandern Berchtesgadener Land: Zu den Mordaualmen

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Zum Taubensee 

Wir starten unsere Wanderung am Wanderparkplatz Wachterl und folgen vom Parkplatz aus dem Weg in Richtung Ramsau, der parallel zur Deutschen Alpenstraße verläuft. Nach wenigen Metern queren wir die kleine Straße, die nach Hintersee führt, und wandern zunächst fast eben durch den Wald zum idyllischen 1 Taubensee. Eine kleine Schaurast können wir am Steg einlegen, denn im Wasser spiegelt sich der Hochkalter, und wenn wir Glück haben, sind wir zur Zeit der Seerosenblüte unterwegs.Am Almerlebnisweg 

Ein kleines Stück weiter nähern wir uns wieder der Alpenstraße; nach links können wir durch einen kleinen Fußgängertunnel sicher auf die andere Seite wechseln. Hier beginnt nun der Aufstieg zu den Mordaualmen, der identisch mit dem vom Tourismusverband angelegten Almerlebnisweg ist. Eine große Molkerei hat dafür Informationstafeln aufstellen lassen, auf denen wir viel Wissenswertes über die Geologie, die Almen und das Leben auf dem Berg erfahren. So wandern wir auf der sonnigen Zufahrtsstraße bergauf und erreichen mit herrlicher Aussicht auf Hochkalter und Watzmann nach einer großen Almwiese die Mordaualmen, wo wir im Sommer einkehren können. Der Kederbachkaser ist die ältere Alm und durch ihre Bauform etwas ganz Besonderes. Der Hinterkeilhofkaser liegt (nomen est omen) etwas dahinter; hier sitzt man windgeschützt gemütlich vor der Alm, die überdies äußerst liebevoll mit Blumen geschmückt ist. Wunderbar ist es auch, wenn man von der Alm zu dem kleinen Almkreuz hinaufsteigt. Der schnellste Abstieg führt dann über den Anstiegsweg wieder zurück zum Wanderparkplatz Wachterl.

Die Mordaualmen

Die Almen auf der Mordau sind Rundumkaser, genau wie auch die Bindalm. Damit unterscheiden sie sich in ihrer Bauform ganz wesentlich von den sonst üblichen Almen des Alpenraums, bei denen Wohnraum und Stallung hintereinander liegen. Ein Rundumkaser hat einen etwa quadratischen Grundriss, der Wohnraum im Zentrum wird vom Stall umgeben. Das hatte vor allem in der Übergangszeit den großen Vorteil, dass die Wärme des Stalls den Wohnraum mitheizte. Überdies konnte die Sennerin deutlich hören, wenn es im Stall Probleme gab, bei denen sie eingreifen musste. Diese besondere Form der Alm entwickelte sich aus einer einfachen Hütte, die dem Senner oder der Sennerin als Schlafplatz diente. Wenn man die Sparren am Dach verlängerte, ergab sich ein trockener Unterstand für das Vieh und damit auch ein trockener Platz zum Melken. Es mag mit der Klimaverschlechterung im späten Mittelalter zusammenhängen, dass man außen Seitenwände befestigte. Damit war der Rundumkaser entstanden, den wir bei den Mordaualmen noch in dieser Form finden. Der Rundumkaser ist jedoch kein Museum, sondern ein klassischer Almbetrieb, und die Sennerin muss dort wirklich arbeiten. Trotzdem kann man dort hervorragend zu einer Brotzeit mit Almkäse einkehren.