Wandern Berchtesgadener Land: Vom Hochstaufen zum Zwiesel
Das Wahrzeichen von Bad Reichenhall. Der Hochstaufen ist das Wahrzeichen von Reichenhall und bietet eine feine Fernsicht. Mit dem Reichenhaller Haus hat er einen weiteren Trumpf: Hier kann man einen wunderschönen Sonnenaufgang genießen. Die Hütte ist ein idealer Ausgangspunkt für die großartige Überschreitung zum Zwiesel.
Über die Steinernen Jäger
Der Anstieg über die Steinernen Jäger wird oft als Klettersteig bezeichnet, verfügt aber über keine Sicherungsseile und ist somit eher ein felsiger Bergsteig denn ein Klettersteig. Von der Padinger Alm (667 m) gehen wir auf breitem Weg mäßig ansteigend im Wald bergan. Bald kommen wir an eine Wegverzweigung, bei der sich die Bartlmahd-Route nach links wendet. Wir folgen dem rechten Weg, um zu den Steinernen Jägern zu kommen. Recht steil zieht der Weg in einigen Serpentinen bergan. Nach der Steilwiese Buchmahd erreichen wir einen Sattel und die beiden Felsgestalten der Steinernen Jäger. Der Sage nach sind die beiden Jäger von einem feuerspeienden Ungeheuer in Stein verwandelt worden, weil sie für das Kirchengeläut aus dem Tal nur Spott übrig hatten.
Der Weiterweg führt über eine kurze Leiter und einige felsige Bänder immer in der Nähe des Kammes ohne Drahtseilversicherung zum Reichenhaller Haus. Der Gipfel ist jetzt nicht mehr fern. Wir wandern weiter, vorbei an der kleinen Kapelle, und stehen nach wenigen Minuten auf der großen Gipfelwiese mit ihrem alten Kreuz. Vom Hochstaufen (1771 m) können wir unseren Blick weit schweifen lassen: Während wir im Norden weit ins Alpenvorland schauen können, liegt im Süde direkt unter uns Reichenhall. Blickfang ist aber im Süden der Watzmann mit seinen Trabanten, links Hoher Göll, rechts Hochkalter. Direkt über Reichenhall erhebt sich der Predigtstuhl im Lattengebirge.
Übergang zum Zwiesel
Eine Übernachtung im Reichenhaller Haus teilt die Tour in zwei angenehme Etappen, und so wandern wir am nächsten Tag auf dem Normalweg über die Bartlmahd ein Stück bergab. Wir gelangen an einen Wegweiser, bei dem der Übergang zum Mittelstaufen abzweigt. Ein Drahtseil leitet uns von hier über Schrofen in die Höhe und bringt uns relativ problemlos zum kleinen Gipfelkreuz am Mittelstaufen (1618 m). Hier zeigt sich noch mal deutlich, wie beeindruckend der Hochstaufen ist.Der Weiterweg hält sich zunächst direkt am Kamm und schlängelt sich später zwischen Felsen hindurch. Über eine kurze Felsstufe müssen wir bergab, bevor wir uns an einem längeren Drahtseil zu Felsnadeln hinüberhangeln. Diese umgehen wir aber geschickt auf einem guten Steiglein links herum. Ein Schuttband bringt uns direkt an den Zwiesel. Jetzt geht’s wieder an einem Drahtseil weiter, dann aber gewinnen wir auch ohne Sicherung zügig an Höhe. Leichte Schrofen bilden den Abschluss, und schon erreichen wir den Zennokopf (1756 m). Der nächste Gipfel scheint aber auch nicht mehr so weit weg, und wirklich, schon nach wenigen Minuten stehen wir auf dem Zwiesel (1782 m). Hier reiht sich im Süden wieder die ganze Berchtesgadener Prominenz auf. Im Nordwesten liegt der Chiemsee als ein weiterer Blickfang.
Abstieg zum Listsee
Vom Zwiesel gehen wir wieder zurück in Richtung Zennokopf. Wenige Meter vor dem Gipfel zweigt ein Steig nach rechts in Richtung Zwieselalm ab. Der Steig verliert rasch an Höhe und führt uns zunächst durch Latschengassen, später durch lichten Nadelwald bis zur Zwieselalm (1386 m), die auf einer freien Wiese direkt über Bad Reichenhall liegt. Von hier gehen wir gemütlich durch den Wald in angenehmen Kehren bergab. Zweimal queren wir eine Forststraße und folgen immer dem Wegweiser in Richtung Listsee.
Zur Padinger Alm
Vom Listsee sind es nur wenige Meter zum Gasthaus Listwirt. Ab hier müssen wir auf einer asphaltierten Straße in Richtung Bad Reichenhall gehen, bevor wir kurz vor einer Kreuzung nach links einen Pfad zur Padinger Alm nehmen. Gleich sind wir wieder im Wald und wandern auf dem Steig recht schnell zurück zum Parkplatz (667 m). Hier schließt sich eine großartige Runde.
Region
Touren-Charakter
Aufstieg auf den Hochstaufen über die Steinernen Jäger auf einem ungesicherten Klettersteig; Trittsicherheit und Schwindelfreiheit gefordert, wie auch der Übergang zum Zwiesel. Der Einzelanstieg zum Hochstaufen über die Bartlmahd und der Höhenweg zum Zwieselhaus sind deutlich leichter.
Beste Jahreszeit
Mai bis Mitte Oktober
Ausgangspunkt
Padinger Alm (667m)
Endpunkt
Padinger Alm (667 m)Höchster Punkt
Zwiesel (1782 m)Varianten
Zum Hochstaufen über die Bartlmahd Der Anstieg auf den Hochstaufen über die Bartlmahd ist deutlich leichter. An der ersten Abzweigung hält man sich links und folgt dem Weg in einigen Steilkehren bergan. Oberhalb der Baumgrenze quert man ein Geröllfeld und erreicht bald die Bartlmahd-Wiese. Der Weg zieht über steile, felsdurchsetzte Wiesen bergan zum Grat zwischen Hochstaufen und Zwiesel. Der breite und sehr gut angelegte Weg bleibt immer in der Nähe des Felskammes, später auch etwas unterhalb. Schließlich kommt man zum Reichenhaller Haus und kurz darauf zum Staufengipfel.Höhenweg zum Zwieselhaus Wer sich den Gratübergang über den Mittelstaufen nicht zutraut, der kann unterhalb des Grates einen Höhenweg zum Zwieselhaus wählen. Dieser zweigt im oberen Drittel des Bartlmahd-Anstieges nach Westen ab. Wir müssen also nach der Besteigung des Hochstaufen auf dem Anstiegsweg ein Stück absteigen und queren dann über die Südhänge des Mittelstaufen zum Zwieselhaus. Auf dem Normalweg besteigen wir dann den Gipfel des Zwiesel.
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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.