Bruckmann CMYK quer
Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Berchtesgadener Land: Gotzenalm und Feuerpalfen

Anspruch:
mittel
Dauer:
05:30 Std.
Länge:
17 km
Aufstieg:
650 m
Abstieg:
1150 m

Wer sich auf Tour 33 in den Gotzenbergen wohlgefühlt hat, bekommt Appetit nach mehr - und dieses Mehr ist der Besuch der Gotzenalm inklusive eines Gangs zum Feuerpalfen, zum Abbruch gegen den Königssee, von wo aus es den vielleicht schönsten Blick zur Watzmann-Ostwand gibt ...

Herbst-Abendstimmung am Priesberger Mooswandern, mittel
Herbst-Abendstimmung am Priesberger Moos© Gerlinde Witt, Horst Höfler, Michael Kleemann
Beschreibung

Der Wegverlauf

Von der Jennerseilbahn-Mittelstation  geht es, den Jenner im Rücken, ganz gemächlich bergan. Vom Wanderweg (Nr. 497) entlang an den Jenner-Westhängen genießt man schöne Blicke auf den über dem Königsseebecken aufragenden Watzmann. Dabei orientieren wir uns an den Wegweisern »Königsbachalm«, an der nächsten Weggabelung dann mit dem Wegweiser »Seeleinsee, Priesbergal,« geradeaus, ebenso an der darauffolgenden.

So wandern wir vorbei an der Enzianbrennhütte ins überaus reizvolle Priesberger Moos. Weiter in südlicher Richtung, vorbei an der Priesbergalm (1:45 Std.) gelangen wir zum Abwärtsgraben, wo rechts der Steig Nr. 495 abzweigt, der über den Unteren Hirschenlauf zur Gotzenalm führt.

So geht es ein kurzes Stück abwärts, und die Landschaftsszenerie verändert sich schlagartig: Vom lieblichen Almgelände sind wir in einen ursprünglichen Bergwald (2:00 Std.) (Urwald – wir befinden uns schließlich im Nationalpark) gekommen. Im Unteren Hirschenlauf wird es dann spannend, denn hier ist sogar Trittsicherheit erforderlich.

Aber bald gelangen wir wieder ins Almgelände, treffen auf den von der Gotzentalalm heraufkommenden Weg auf ca. 1420 m (Nr. 493), in den wir nach links einbiegen. Dieser führt nun in Kehren hinauf zur Hangkante, hinter der sich überraschend die weitläufige, liebliche Hochfläche der Gotzenalm (3:30 Std.) mit ihren Hütten (Kasern) auftut, wohl einer der schönsten Plätze in den Berchtesgadener Alpen! Nicht nur die Almfläche, auch die Aussicht ist überwältigend: der Watzmann im Westen, im Süden der Hochkönig mit dem Plateaugletscher der Übergossenen Alm, nach Südosten hin die zwei Teufelshörnergipfel und das Hagengebirge und südwestlich angrenzend das Steinerne Meer.

Es lohnt sich auch, vor dem Abstieg den nordwestlich der Hütte gelegenen nahen Feuerpalfen (1741 m) zu ersteigen (Auf-/Abstieg insgesamt 30 Min.), denn von dort oben genießt man den berühmten Tiefblick auf den Königssee und auf St. Bartholomä sowie die geradezu umwerfende Schau auf den Watzmannkamm mitsamt der berühmt-berüchtigten Watzmann-Ostwand. Von diesem Punkt aus hat auch Johann Grill, der »Kederbacher«, immer wieder »seine« Wand studiert. Sie ließ ihn nicht mehr ruhig schlafen – bis er sie zu Pfingsten 1881 mit seinem Wiener Gast Otto Schück erstmals durchkletterte und dabei bis in den IV. Schwierigkeitsgrad hineinstieg. Der »Kederbacher« war seiner Zeit voraus und einer der kühnsten Bergführer im damaligen Alpenraum!

Unser Rückweg führt uns zunächst auf dem Anstiegsweg (Nr. 493) hinab. Bei der Abzweigung Unterer Hirschenlauf gehen wir jedoch jetzt geradeaus weiter und in weiten Kehren hinunter zur Gotzentalalm (4:30 Std.).

Ab hier wandern wir nun auf dem alten, königlichen Reitweg teilweise recht steil hinunter zum Königssee und zur Bedarfshaltestelle Kessel  (5:30 Std.) – dort müssen wir das Signal stellen, damit der Bootsführer das Zeichen zur Anfahrt erhält. (Vor der Tour sollten Sie den Schiffsfahrplan studieren und unbedingt genügend Gehzeit einplanen und den Zeitaufwand für die Seilbahnfahrt berücksichtigen – sonst ist vielleicht das letzte Schiff schon abgefahren!) Mit dem Schiff fährt man dann gemütlich in etwa einer halben Stunde wieder zurück nach Königssee.

Anmerkung: Man kann alternativ auch über die Gotzentalalm und die Königsbachalm ins Tal absteigen.

Übernachten auf der Gotzenalm

Auf der Gotzenalm kann übernachtet werden, wenngleich diese Hütte zur sommerlichherbstlichen Hauptsaison hoffnungslos überfüllt ist. Zwar ein guter Stützpunkt für weiterführende Wanderungen zu anderen Hütten (s. Tour 36), tut man dennoch gut daran, sich azyklisch zu verhalten und die Tour besser für Ende Juni/Juli zu planen. Biwakiert werden darf im Nationalpark Berchtesgaden ohne Not übrigens nicht!

Ausgangspunkt

Jennerseilbahn-Mittelstation

Wegbeschaffenheit

Forststraßen, Wanderwege, Bergsteig (Hirschenlauf)

Freud & Leid

Wenn man das letzte Schiff in Kessel nicht erreicht, hat man ein Problem. Sofern Sie etwas später dran sind, dann drehen Sie doch einfach die Tour um. Dann geht es zuerst mit dem Boot nach Kessel, zur Gotzenalm hinauf und weiter zur Jennerbahn-Mittelstation. Falls die Gondel nicht mehr fährt, kann man über den Hochbahnweg direkt nach Königssee absteigen.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.